| HSH Nordbank: Chronik eines Desasters
Allein die Zahlen treiben einem die Tränen in die Augen: Bis heute hat die marode HSH Nordbank die Steuerzahler mehr als 16 Milliarden Euro gekostet, so viel wie 20 Elbphilharmonien. Jeder einzelne Hamburger, egal ob Säugling oder Greis, hat seit der Gründung der HSH mehr als 4700 Euro in das Unternehmen gesteckt – und für all das Geld haben wir nicht einmal ein schönes Gebäude vorzuweisen. Wenn Sie sich ebenfalls fragen, wie es so weit kommen konnte, empfehlen wir Ihnen den Artikel unserer ZEIT:Hamburg-Kollegen Hanna Grabbe und Oliver Hollenstein, die eine unfassbare Geschichte von Fehleinschätzungen, Scheuklappenmentalität und Eitelkeit zusammengefasst haben. Einen starken Magen braucht man beispielsweise für Sätze wie diese: »Der Gedanke, dass kein Aufschwung ewig hält, hatte im Selbstverständnis der Stadt wenig Platz. Damals glaubte man, im Hamburger Hafen würden heute jährlich etwa 20 Millionen Container umgeschlagen. Bislang ist nicht mal die Zehn-Millionen-Marke erreicht.« Um das Unglaubliche noch besser erfassen zu können, hat Anne Gerdes die Geschichte des HSH-Nordbank-Desasters in eine doppelseitige Grafik umgesetzt – deren Schlusssymbol der Knaller ist … Wie sich die Politik in der Angelegenheit verhalten hat und wie lange man nun Zeit hat, die Bank abzustoßen, können Sie auch in der ZEIT:Hamburg lesen, ab morgen am Kiosk oder gleich hier.
Wenn Lehrer Angst vor dem Internet haben
Auch im Jahr 2017 hat die Digitalisierung noch nicht alle Schulen erreicht. Im Juli letzten Jahres hat die Schulbehörde mit der Einführung von eduPort begonnen, einer Online-Kommunikationsplattform, die nun an 260 von 339 Schulen in Hamburg genutzt wird. Peter Albrecht von der Schulbehörde: »Mit eduPort können alle Lehrkräfte von jedem Ort der Welt über die eigenen digitalen Endgeräte sicher miteinander kommunizieren und Daten austauschen.« Demnächst sollen dann noch alle 17.000 Hamburger Lehrkräfte eine eigene E-Mail-Adresse bekommen (nein, die hatten sie bisher nicht!). »Das ist ein guter Schritt, aber dadurch werden Schulen nicht plötzlich digital: In den Lehrerzimmern stehen immer noch Kopierordner rum«, sagte uns Christina Schwalbe; sie verantwortet im erziehungswissenschaftlichen Medienzentrum der Uni Hamburg die Digitalisierung von Lehren und Lernen. Man müsse den Pädagogen vielmehr vermitteln, was es heißt, in einer digitalen Gesellschaft zu leben – mit Internet, Wikipedia, Smartphones. »Es gibt eine extrem große Zahl von Lehrern, die sich damit nicht beschäftigen, nicht aus bösem Willen, sondern aus Unverständnis oder Angst.« Hantierten Schüler mit Smartphones, verstünden viele Lehrkräfte das als Form der Ablenkung und nicht als eine neue Art, auf Informationen zuzugreifen, so Schwalbe. »Doch wie sollen die Lehrer das lernen? Es gibt Projekte mit iPads, Notebookklassen oder Schulen mit Computerräumen, aber keine flächendeckende Ausstattung mit digitalen Geräten und WLAN.« Wie passend, dass sich die Lehrerkammer in ihrer nächsten Sitzung am 15. Juni mit »digitalen Mitteln im Schulkontext« beschäftigt. |
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