| Guten Morgen, | | | | Annika Lasarzik / Foto: Gretje Treiber | |
Ha! Insgeheim haben wir es ja immer geahnt. All dem Lamentieren und Schimpfen über das ja doch sehr wechselhafte Wetter der vergangenen Wochen zum Trotz. Und nun können wir mit Gewissheit sagen: Hamburg kann auch Sommer. Immer noch – oder vielmehr: Endlich wieder! Wir hoffen, dass Sie ein paar schöne sonnige Tage verbracht haben (idealerweise am Badesee statt im Büro) und die kurze Pause von der »Elbvertiefung« verschmerzen konnten. Heute und morgen begrüße ich Sie noch einmal an dieser Stelle, ab Dienstag ist dann wieder Mark Spörrle im Dienst. Ein schönes Wochenende hatten auch die Hockeydamen des Uhlenhorster HC: Sie sind zum dritten Mal in Folge deutsche Feldhockey-Meisterinnen geworden. Im Endspiel des Final Four siegten sie gestern mit 2:0 gegen den Mannheimer HC. Einen herzlichen Glückwunsch an das ganze Team! Am Abend kamen die Sportlerinnen dann noch zur Siegesparty in einem Club an der Außenalster zusammen. Klar, nach dem Sieg wird gefeiert. Selbstverständlich ist das leider nicht, wie uns das Beispiel des VfL Wolfsburg lehrt: Die Frauenfußballmannschaft des Vereins gewann am Samstag das DFB-Pokalfinale, zwei Wochen nach der Meisterschaft. Die offizielle Siegesfeier vorm Rathaus verschob die Geschäftsführung des VfL dann aber lieber in die nächste Saison – aus Rücksicht auf die Männer, die noch um den Klassenerhalt kämpfen müssen. Und der ist offenbar wichtiger als der Titel der Frauen. Eine Logik, die sprachlos macht und die Frage aufwirft: Ob das andersrum wohl genauso wäre…? Für uns ist der Fall eine Erinnerung daran, dass wir auch den Hamburger Sportlerinnen öfter mal die Daumen drücken sollten. Zum Beispiel am Wochenende: Da kämpfen die UHC-Damen um den Europapokal.
»Eine Fähre, die ist wichtig...«
...sang der Wilhelmsburger Chor »Kanal und Liebe« am Freitagabend auf der Fähre 73, angelehnt an die Melodie »Eine Seefahrt, die ist lustig«. Warum uns das eine Meldung wert ist? Nun, mit ihrem Konzert unterstützen die Sänger »7 mal 73«: Die Initiative setzt sich dafür ein, dass ebenjene Linie 73, welche von Wilhelmsburg bis zu den Landungsbrücken fährt, nicht mehr nur werktags, sondern auch am Wochenende verkehrt. »Da fehlt diese Verbindung einfach. Es ist ohnehin sehr schwierig, an den Wochenenden von der Elbinsel runterzukommen«, sagte uns Sprecherin Kerstin Esser-Vitt. Zumal es nur wenige Alternativen gibt, eine S-Bahn-Linie und ein Schnellbus verbinden den flächenmäßig größten Stadtteil mit dem Norden Hamburgs. Wie es einem ergehen kann, wenn da mal das Fahrrad schlappmacht, schilderte Kollege Oliver Hollenstein in einem offenen Brief an den HVV. Und was sagen die Fahrbetriebe? Die Fähre auch am Wochenende über die Elbe schippern zu lassen sei »monetär nicht darstellbar«, zitiert Esser-Vitt aus einem Schreiben von HVV und Hadag. Ein Bedarf sei »nicht erkennbar, werde aber regelmäßig überprüft«. Die Unternehmerin gibt sich kämpferisch: »Wir zeigen jetzt, dass der Bedarf eben doch besteht!« Per Online-Petition soll der Bezirk Mitte zum Handeln bewegt werden – und die Fähre selbst wird an den nächsten sechs Freitagen von 19.10 Uhr bis Betriebsschluss zum Spielplatz für kreativen Protest: Geplant sind etwa ein Hafenquiz und ein Seemannsknoten-Workshop. Am Freitag solidarisierte sich laut Esser-Vitt immerhin schon mal der Kapitän: »Er hat zum Abschied gehupt!« |
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