Joybrato Mukherjee wird Präsident des DAAD I Erstmals wieder Rückgang der Promotionen I Hedgefonds-Milliardär spendet Oxford 150 Millionen Pfund I Angela Ittel von der TU Berlin beantwortet Dreieinhalb Fragen

 
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Liebe Leserinnen und Leser,
die Zahl der Promotionen sinkt erstmals wieder, hat das CHE herausgefunden. Der Blackstone-Chef Stephen Schwarzman überweist der Universität Oxford 150 Millionen Pfund. Der Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen, Joybrato Mukherjee, wird neuer Präsident des DAAD (Das ist wichtig). Und Angela Ittel von der TU Berlin beantwortet unsere Dreieinhalb Fragen.
   
 
 
 
 
Das ist wichtig
 
 
   
 
  
Erstmals wieder Rückgang der Promotionen
Zum ersten Mal seit 2009 ist die Zahl der abgeschlossenen Promotionen gesunken, berichtet Forschung & Lehre. Knapp 28.500 Personen haben ihre Promotion 2017 erfolgreich abgeschlossen. 2016 waren es rund 900 mehr. Das geht aus einer Analyse des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) hervor. Die Zahlen stammen vom Statistischen Bundesamt. Die meisten Promotionen gab es demnach wieder in der Medizin und in den Naturwissenschaften. Spitzenreiter in den Jahren 2015 bis 2017 war laut CHE das Fach Medizin mit durchschnittlich knapp 6.300 Dissertationen pro Jahr, gefolgt von Biologie (knapp 2.500), Chemie (2.000) und Physik (knapp 1.800). Anteilig promovieren mit knapp 90 Prozent in der Biologie die meisten Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler. Ebenfalls hohe Quoten finden sich in den Fächern Chemie (rund 79 Prozent), Physik (64 Prozent) und Medizin (rund 63 Prozent). Deutlich seltener angestrebt wird der Doktorgrad laut Auswertung in den Rechtswissenschaften (rund 13 Prozent), BWL (rund sieben Prozent) oder Architektur (rund sechs Prozent). Lesen Sie zum Thema wissenschaftlicher „Nachwuchs“ auch den Artikel von Marcel Lepper in der aktuellen Ausgabe der ZEIT.
  
 
 
Hedgefonds-Milliardär beschenkt Universität Oxford
Der New Yorker Milliardär Stephen Schwarzman (Blackstone) überweist laut Handelsblatt der britischen Spitzenhochschule Oxford 150 Millionen Pfund. Die Universität spricht von der "größten Spende seit der Renaissance". Mit dem Geld soll bis 2024 ein neues Zentrum für Geisteswissenschaften gebaut werden. Erstmals sollen alle Geisteswissenschaften unter einem Dach Platz finden. Neu gegründet wird zudem ein Institut für Ethikfragen in der Künstlichen Intelligenz (KI). Auch ein Konzertsaal mit 500 Sitzen, ein Auditorium und diverse Bühnen sind geplant. Die Universität Oxford bilde seit fast tausend Jahren den Kern der westlichen Zivilisation, sagte Schwarzman. Nun gehe es darum, die Denkmodelle an die heutige Welt anzupassen. Er sieht es als dringendes Menschheitsproblem an, die ethische Dimension von KI zu erforschen. Seine Wahl fiel auf Oxford, weil die britische Universität die Nummer eins in den Geisteswissenschaften in der Welt sei. Die Forscher sollen künftig die Politik dabei beraten, die Regeln für KI zu formulieren.. 
  
 
 
+++ Kurz vermeldet +++
Der Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen, Joybrato Mukherjee, wird ab 1. Januar 2020 als Nachfolger von Margret Wintermantel neuer Präsident des DAAD +++ Neue DAAD-Vizepräsidentin wird Muriel Helbig, Präsidentin der Technischen Hochschule Lübeck +++ Die internationale Fachjury des Wissenschaftsfonds FWF zeichnet den Historiker Philipp Ther und den Mikrobiologen Michael Wagner (beide Universität Wien) mit dem Wittgenstein-Preis 2019 aus. Es ist Österreichs höchstdotierter Wissenschaftspreis +++ Die Mitgliederversammlung des Medizinischen Fakultätentages (MFT) hat Matthias Frosch zu ihrem neuen Präsidenten gewählt +++ Sascha Spoun, Präsident der Universität Lüneburg, wird Präsident der Universität Göttingen +++ Jürgen Habermas' Vortrag an der Universität Frankfurt/Main wurde von einem Feueralarm unterbrochen. Der Meister dankte für die "zusätzliche Publizität" und setzte danach seinen Vortrag ungerührt fort
  
   
   
   
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Die Zahl
 
 
   
 
   
40
Jahre Studium des Judentums in Heidelberg und 200 Jahre Wissenschaft des Judentums als Disziplin feiert die Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg. Derzeit sind 130 junge Menschen an der Hochschule eingeschrieben, davon die Hälfte aus dem Ausland. Die Mehrheit ist nicht jüdischen Glaubens.
   
 
   
   
 
 
   
 
 
 
 
3½  Fragen an …
 
 
   
 
   
Prof. Dr. Angela Ittel
Vizepräsidentin für Strategische Entwicklung, Nachwuchs und Lehrkräftebildung an der
Technischen Universität Berlin


Was brauchen Sie heute, was Sie in Ihrem Studium nicht gelernt haben?
Ich habe mein gesamtes Studium bis hin zum Ph.D. in den USA absolviert. Dort lernte ich viele fantastische Dinge; es wurde enorm spezialisiertes fachliches Wissen vermittelt und gleichzeitig die notwendige Offenheit zur Aneignung interdisziplinärer, überfachlicher Kompetenzen gefördert. Meine derzeitige Tätigkeit als Vizepräsidentin (u.a. für Internationales) fordert mich darüber hinaus heraus, konsequent und zielgruppengerecht Führungsqualitäten zu hinterfragen, zu modifizieren, umzusetzen und ständig erneut zu reflektieren.  Eine Kultur des ständigen Hinterfragens der Expertise konstruktiv zu nutzen mit dem Ziel, Entscheidungen zu optimieren und nicht daran zu zerbrechen, bedeutet Führungsverantwortung zu übernehmen. Das hat mir im Studium niemand beigebracht.

Welches wissenschaftliche Problem lässt sich ohne Geld lösen?
Die Flexibilität und Offenheit, im Ausland erbrachte Leistungen von Studierenden anzuerkennen. Ich denke hier speziell an unsere Lehramtsstudierenden, die meist besondere Unterstützung benötigen, um ihr Studium zu internationalisieren. Auch die Anerkennung von Praktikumsleistung aus nicht bekannten Schulen im Ausland sollte ein Leichtes sein, wenn unsere Institutionen die unersetzliche Bedeutung der interkulturellen Erfahrung verinnerlicht haben.

Lektüre muss sein. Welche? 
Vor kurzem hatte ich Tränen in den Augen bei der Lektüre von „Verwirrnis“ von Christoph Hein, gelacht habe ich bei „Less“ von Andrew Sean Greer, interessiert war ich an „The Vanishing Middle Class“ von Peter Temin und etwas ertappt habe ich mich gefühlt bei der Lektüre von „The Rushing Woman Syndrom“ von Dr. Libby Weaver.

Und sonst so? 
Ich freue mich auf den Sommer und ganz besonders auf den 19.07.19, wenn wir erfahren, ob die Berliner Universitäten in Zukunft im Verbund noch enger zusammenarbeiten dürfen. Vernetzung mit zielstrebigen Partner*innen ist wichtiger denn je, auf individueller, institutioneller und internationaler Ebene.
   
 
   
 
 
   
   
   
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c.t.
 
 
   
 
 
Am vergangenen Montag wurden in Berlin die diesjährigen Sieger des Wettbewerbs "Eine Uni – ein Buch" von Klaus-Tschira-Stiftung und Stifterverband mit Unterstützung der ZEIT-Verlagsgruppe ausgezeichnet. Hier sind die zehn Preisträger, Initiatoren und Jury-Mitglieder vor dem Brandenburger Tor. Videos der Preisträger finden Sie hier.

Quelle: Stifterverband
 
 
 
 
 
   
Eine wunderbare Sommerwoche wünscht Ihnen 

Ihr CHANCEN-Team


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