| Zeichen gegen Attentat: Muslime spenden ihr Blut bei Mahnwache »Der Attentäter hat in Berlin Blut vergossen, als Antwort darauf geben wir unser Blut«, sagt Asif M. Malik von Ahmadiyya Muslim Jamaat. Die religiöse Gemeinschaft, die auf heimische Imame setzt, die in Deutsch predigen und die in Hessen als erste muslimische Organisation den Status »Körperschaft des öffentlichen Rechts« erhielt sowie dort an Schulen islamischen Religionsunterricht gibt, rief gestern Muslime zu einer Solidaritätsaktion auf. Bei einer gemeinsamen Mahnwache mit Blutspende in der Spitalerstraße wollte man die Betroffenheit über das Attentat in Berlin zum Ausdruck bringen und ein Zeichen für den Frieden setzen. »Wir wollen zeigen, dass sich die islamische Gemeinde ganz klar und öffentlich gegen den Anschlag ausspricht«, so Malik. In Berlin habe es bereits eine ähnliche Veranstaltung gegeben, »am Tag nach dem Attentat als Muslim auf dem Berliner Weihnachtsmarkt zu sein, da hatten viele ein mulmiges Gefühl«, sagt Malik. Nachdem dies von den Berlinern gut aufgenommen worden sei, habe man sich entschlossen, auch in Hamburg etwas zu machen. »Wir sind keine Fraktion, die nur nimmt, wir geben auch. Wir sind Teil des Landes«, stellt Malik klar. Zu der Aktion am Abend kamen dann um die 100 Menschen zusammen. Denkt man an die vielen Muslime, die in Hamburg leben, hätten es ruhig mehr sein können.
Neue Führung: TUHH goes international
Die Technische Universität Hamburg (TUHH) möchte noch besser werden und holt sich einen neuen Chef ins Haus. Dieter Jahn tritt voraussichtlich zum 1. April sein neues Amt als Präsident an. »Er kann die TUHH zu einer führenden europäischen Universität entwickeln und ihre Bedeutung für den Standort Hamburg sichtbar stärken«, sagte Hochschulratsvorsitzender Walter Conrads zur Wahl Jahns. Die TUHH hat keine kleinen Erwartungen an den Mann aus Braunschweig, der an der dortigen TU zurzeit Vizepräsident für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und Internationales ist. Jahn hingegen gibt sich bescheiden: »Ich bin sicher nicht der neue Messias.« Die TUHH sei für ihre exzellente Lehre deutschlandweit bekannt, sagt er, ansetzen möchte er daher in erster Linie im Bereich der Forschung. Neue Schwerpunkte sollen gesetzt werden – neben den bereits etablierten Materialwissenschaften nennt er auch den Ausbau der Bereiche Luftfahrt, maritime Systeme, neue Energien und Medizintechnik. Und Jahn will in den sechs Jahren seiner Amtszeit nicht nur Ausschau nach möglichen Partnern im Ausland halten, sondern die TUHH auch insgesamt internationaler machen: Die Studenten sollen mehr globale Luft schnuppern, im Gegenzug sollen vermehrt Studenten aus dem Ausland an der TUHH lernen können. Auch so sorgt man für Sichtbarkeit in der akademischen Welt.
»Ich mache mich nicht zum Affen mit ›Hohoho‹ und großer Show im roten Mantel« Morgen ist Heiligabend. Und wer bringt die Geschenke? Es gibt in Hamburg Kinder, die es für möglich halten, dass die Eltern das tun beziehungsweise skandinavische Wichtel. Andere glauben noch an den Weihnachtsmann. Oder ans Christkind. Zeit, eine wichtige Frage zu klären. Elbvertiefung: Nett, dass Sie beide gekommen sind. Christkind: Ich hatte gerade kurz Zeit vorbeizufliegen. EV: Authentisch formuliert, hahaha. Wir haben auch diverse Weihnachtsmänner angefragt, aber alle sagten, das Thema sei bald durch und sie hätten schon jetzt keine Lust mehr auf das Kostüm ... Weihnachtsmann: Kostüm? Diese Laien! EV: Gut, dass wir nun den Richtigen gefunden haben. Wir möchten eigentlich nur eine Frage stellen: An wen glauben die Hamburger Kinder mehr? Weihnachtsmann/Christkind: (unisono) An mich! EV: Nun ja, der Weihnachtsmann ist in Norddeutschland natürlich viel verbreiteter ... Christkind: Inflationär. Vor fast jedem Kaufhaus, auf fast jedem Weihnachtsmarkt hampelt einer herum. Über den Rathausmarkt fliegt sogar einer, aber in Wirklichkeit kann der gar nicht fliegen. EV: Natürlich nicht. Christkind: Was heißt »natürlich«? Kein Wunder, dass da nur noch die kleineren Kinder glauben, dass der Weihnachtsmann echt ist. EV: Vermutlich eher die ziemlich kleinen Kinder ... Weihnachtsmann: Die etwas größeren schreien, ich sei der Onkel oder Nachbar, und wollen mir den Bart abreißen. Und die noch größeren fragen, ob ich Islamist sei. Nicht lustig, erst recht nicht jetzt. Aber jetzt mal umgekehrt: Es glauben noch viel weniger Kinder an das Christkind. Christkind: Zahlenmäßig mag das stimmen, allerdings nur hier. Wer glaubt in Bayern schon an den Weihnachtsmann? Ich mache mich auch nicht zum Affen mit »Hohoho« und der großen Show im roten Mantel – wir wissen ja alle, wo der herkommt. Ich bringe heimlich die Geschenke, rufe »huihui« oder läute ein Glöckchen und bin weg, wenn die Menschen reinkommen. DAS ist glaubwürdig! Das mögen die Kinder. Weihnachtsmann: Soll das heißen, ich bin unglaubwürdig? Christkind: Ich sage nur: Coca-Cola! Weihnachtsmann: Ich frage nur: Bist du eigentlich Frau oder Mann? Christkind: Okay – du willst also hier die Genderdebatte wieder aufleben lassen? Kannst du haben ... EV: Lieber nicht! Wir danken Ihnen für das Gespräch! |
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