Die Olympischen Spiele am Sonntag, 13. Februar
| Was jetzt? | Die Olympischen Spiele am Sonntag, 13. Februar | |
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von Oliver Fritsch Sportredakteur, ZEIT ONLINE |
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Guten Abend! Monobob klingt nach einem neuen Frisurentrend aus Berlin-Mitte, ist aber eine neue olympische Disziplin. Sie bedeutet: Beulen. |
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| © Alain Grosclaude/Agence Zoom/Getty Images |
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Nicht immer gewinnen die Favoriten auch bei Olympia. Marco Odermatt jedoch, der Führende im Riesenslalom-Weltcup aus der Schweiz, blieb im Schneetreiben von Yanqing kühl. Trotz eines Fahrfehlers lag er nach dem ersten Durchgang vorne. Für den zweiten nahm er dennoch ein anderes Skimodell und setzte sogar auf eine andere Bindung. Das ging auf (der Plan, nicht die Bindung). Debatten gab es über den Sieger nicht, nur über die Bedingungen mit sehr schlechter Sicht. Davon ließ sich Benjamin Alexander, 38, nicht beirren. Das frühere Model aus Jamaika wurde Letzter, war aber froh, ins Ziel gekommen zu sein. "Ich bin erledigt", sagte er. "Jetzt brauche ich eine Massage und ein Bier." |
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Mehrfach schepperte es im Eiskanal, als Mariama Jamanka mit ihrem Monobob an die Bande krachte, als säße sie im Autoscooter. In der neuen Disziplin liegt die Zweierbob-Olympiasiegerin nach zwei von vier Durchgängen auf Platz 17. Nur drei Konkurrentinnen waren langsamer. "Meine Läufe waren leider katastrophal", sagte die Berlinerin. Auf dem Bronze-Rang liegt Laura Nolte aus Unna. Es führt die US-amerikanische Weltmeisterin Kaillie Humphries. Am Montag folgen der dritte und der vierte Durchgang. Es ist wieder mit Beulen zu rechnen. |
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| © Julian Finney/Getty Images |
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Ingrid Landmark Tandrevold. Die norwegische Biathletin lag auf einem Medaillenrang. Doch dann ging ihr in der Loipe die Kraft aus. Auf den letzten rund 300 Metern schleppte sie sich von Schritt zu Schritt. Als wäre sie ein stehendes Hindernis auf der Autobahn, wurde sie von vielen Konkurrentinnen überholt. Auf der Ziellinie brach sie mit Kreislaufproblemen zusammen, wurde behandelt und von Ärzten fortgetragen. Inzwischen hat sie sich erholt. "Ingrid hat sich angezogen, isst und entspannt sich", ließ der Teamarzt ausrichten. |
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| © Maddie Meyer/Getty Images |
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Mein Kollege Christof Siemes schreibt aus Peking: |
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„Big Dwen Dwen, das Maskottchen der Spiele, das aussieht wie ein Pandabär, der halluzinogene Pilze gegessen hat, wird immer beliebter. Nur an der Bob- und Rodelbahn hat er ein schweres Los. Bei jeder Medaillenzeremonie muss er fotogen neben dem Siegertreppchen im engen Zielbereich stehen. Aber wie hinkommen? Allerlei Stolperfallen versperren den Weg, und das Kostüm ist eine Fehlkonstruktion: Der Ausguck, über den sich der arme Mensch in dessen Innerem orientieren muss, sitzt auf der Bärenstirn und öffnet sich zum Himmel. Wie ein Blindenhund führt deshalb jedes Mal einer der vielen freiwilligen Helfer den hilflos taumelnden Dwen Dwen ans Ziel. Von den sechs deutschen Goldmedaillen hat er bislang nur gehört, obwohl er direkt daneben stand." |
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"Die Fragen auf den Pressekonferenzen erzählen ihre eigene Geschichte", schreibt die New York Times und hat die Fragen auf der täglichen IOC-Konferenz am Samstag mitgeschrieben. So fragte ein deutscher Reporter, warum der positive Dopingtest von Kamila Valieva erst sechs Wochen nach der Entnahme bekannt wurde. Dann war ein chinesischer Journalist an der Reihe. Seine Frage: "Was ist das Lieblingsessen der Athleten hier in China? Können Sie uns sagen, wie viele gebratene Enten täglich bestellt werden?" Insgesamt wurden an diesem Tag zwölf Fragen auf Englisch gestellt, zählt die New York Times, von denen sich elf auf den Dopingskandal bezogen. Alle sieben chinesischen Fragen hatten etwas anderes zum Inhalt. |
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Der Fifa-Präsident, der jüngst von der Schweiz nach Katar umzog (vielleicht ja der Landschaft wegen), will seine Weltmeisterschaft alle zwei Jahre austragen. Das stößt im europäischen und südamerikanischen Fußball auf Widerstand, aber erst recht bei den Olympiern. Sie fürchten, dass der Fußball den anderen Sportarten noch mehr Aufmerksamkeit und Geld wegnimmt. Eine IOC-Session in Peking, die kurz vor Beginn der Spiele angesetzt war, schwänzte Infantino. So konnte ihm der Unmut vieler Delegierter über seine neuesten Geschäftspläne nur übermittelt werden. |
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Riesenslalom: Marco Odermatt (Schweiz), Žan Kranjec (Slowenien), Mathieu Faivre (Frankreich) Langlaufstaffel (4x10 Kilometer); Männer: Russisches Olympisches Komitee, Norwegen, Frankreich Biathlon, 10 Kilometer Verfolgung: Marte Olsbu Røiseland (Norwegen), Elvira Öberg (Schweden), Tiril Eckhoff (Norwegen) Biathlon, 12,5 Kilometer Verfolgung: Quentin Fillon Maillet (Frankreich), Tarjei Bø (Norwegen), Eduard Latypow (Russisches Olympisches Komitee) Shorttrack-Staffel, 3.000 Meter, Frauen: Niederlande, Südkorea, China Shorttrack, 500 Meter: Shaoang Liu (Ungarn), Konstantin Iwlijew (Russisches Olympisches Komitee), Steven Dubois (Kanada) Eisschnelllauf, 500 Meter: Erin Jackson (USA), Miho Takagi (Japan), Angelina Golikowa (Russisches Olympisches Komitee)
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Die polnische Eisschnellläuferin Kaja Ziomek wurde im 500-Meter-Lauf mit 1.101 Sekunden Rückstand 16. |
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"Ihr habt ein Problem. Wir könnten sagen, wir helfen ihnen. Nehmen Sie sich eine Auszeit für ein, zwei oder drei Olympische Spiele, bis Sie das in den Griff bekommen." |
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Wir wünschen einen guten Abend! |
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Das war der Extraletter zu den Olympischen Spielen, Redaktionsschluss war heute um 17 Uhr. |
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Haben Sie Hinweise für die nächste Ausgabe von "Olympia am Abend"? Schreiben Sie uns! |
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Guten Abend! Monobob klingt nach einem neuen Frisurentrend aus Berlin-Mitte, ist aber eine neue olympische Disziplin. Sie bedeutet: Beulen. |
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| © Alain Grosclaude/Agence Zoom/Getty Images |
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Nicht immer gewinnen die Favoriten auch bei Olympia. Marco Odermatt jedoch, der Führende im Riesenslalom-Weltcup aus der Schweiz, blieb im Schneetreiben von Yanqing kühl. Trotz eines Fahrfehlers lag er nach dem ersten Durchgang vorne. Für den zweiten nahm er dennoch ein anderes Skimodell und setzte sogar auf eine andere Bindung. Das ging auf (der Plan, nicht die Bindung). Debatten gab es über den Sieger nicht, nur über die Bedingungen mit sehr schlechter Sicht. Davon ließ sich Benjamin Alexander, 38, nicht beirren. Das frühere Model aus Jamaika wurde Letzter, war aber froh, ins Ziel gekommen zu sein. "Ich bin erledigt", sagte er. "Jetzt brauche ich eine Massage und ein Bier." |
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Mehrfach schepperte es im Eiskanal, als Mariama Jamanka mit ihrem Monobob an die Bande krachte, als säße sie im Autoscooter. In der neuen Disziplin liegt die Zweierbob-Olympiasiegerin nach zwei von vier Durchgängen auf Platz 17. Nur drei Konkurrentinnen waren langsamer. "Meine Läufe waren leider katastrophal", sagte die Berlinerin. Auf dem Bronze-Rang liegt Laura Nolte aus Unna. Es führt die US-amerikanische Weltmeisterin Kaillie Humphries. Am Montag folgen der dritte und der vierte Durchgang. Es ist wieder mit Beulen zu rechnen. |
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| © Julian Finney/Getty Images |
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Ingrid Landmark Tandrevold. Die norwegische Biathletin lag auf einem Medaillenrang. Doch dann ging ihr in der Loipe die Kraft aus. Auf den letzten rund 300 Metern schleppte sie sich von Schritt zu Schritt. Als wäre sie ein stehendes Hindernis auf der Autobahn, wurde sie von vielen Konkurrentinnen überholt. Auf der Ziellinie brach sie mit Kreislaufproblemen zusammen, wurde behandelt und von Ärzten fortgetragen. Inzwischen hat sie sich erholt. "Ingrid hat sich angezogen, isst und entspannt sich", ließ der Teamarzt ausrichten. |
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| © Maddie Meyer/Getty Images |
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Mein Kollege Christof Siemes schreibt aus Peking: |
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„Big Dwen Dwen, das Maskottchen der Spiele, das aussieht wie ein Pandabär, der halluzinogene Pilze gegessen hat, wird immer beliebter. Nur an der Bob- und Rodelbahn hat er ein schweres Los. Bei jeder Medaillenzeremonie muss er fotogen neben dem Siegertreppchen im engen Zielbereich stehen. Aber wie hinkommen? Allerlei Stolperfallen versperren den Weg, und das Kostüm ist eine Fehlkonstruktion: Der Ausguck, über den sich der arme Mensch in dessen Innerem orientieren muss, sitzt auf der Bärenstirn und öffnet sich zum Himmel. Wie ein Blindenhund führt deshalb jedes Mal einer der vielen freiwilligen Helfer den hilflos taumelnden Dwen Dwen ans Ziel. Von den sechs deutschen Goldmedaillen hat er bislang nur gehört, obwohl er direkt daneben stand." |
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"Die Fragen auf den Pressekonferenzen erzählen ihre eigene Geschichte", schreibt die New York Times und hat die Fragen auf der täglichen IOC-Konferenz am Samstag mitgeschrieben. So fragte ein deutscher Reporter, warum der positive Dopingtest von Kamila Valieva erst sechs Wochen nach der Entnahme bekannt wurde. Dann war ein chinesischer Journalist an der Reihe. Seine Frage: "Was ist das Lieblingsessen der Athleten hier in China? Können Sie uns sagen, wie viele gebratene Enten täglich bestellt werden?" Insgesamt wurden an diesem Tag zwölf Fragen auf Englisch gestellt, zählt die New York Times, von denen sich elf auf den Dopingskandal bezogen. Alle sieben chinesischen Fragen hatten etwas anderes zum Inhalt. |
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Der Fifa-Präsident, der jüngst von der Schweiz nach Katar umzog (vielleicht ja der Landschaft wegen), will seine Weltmeisterschaft alle zwei Jahre austragen. Das stößt im europäischen und südamerikanischen Fußball auf Widerstand, aber erst recht bei den Olympiern. Sie fürchten, dass der Fußball den anderen Sportarten noch mehr Aufmerksamkeit und Geld wegnimmt. Eine IOC-Session in Peking, die kurz vor Beginn der Spiele angesetzt war, schwänzte Infantino. So konnte ihm der Unmut vieler Delegierter über seine neuesten Geschäftspläne nur übermittelt werden. |
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Riesenslalom: Marco Odermatt (Schweiz), Žan Kranjec (Slowenien), Mathieu Faivre (Frankreich) Langlaufstaffel (4x10 Kilometer); Männer: Russisches Olympisches Komitee, Norwegen, Frankreich Biathlon, 10 Kilometer Verfolgung: Marte Olsbu Røiseland (Norwegen), Elvira Öberg (Schweden), Tiril Eckhoff (Norwegen) Biathlon, 12,5 Kilometer Verfolgung: Quentin Fillon Maillet (Frankreich), Tarjei Bø (Norwegen), Eduard Latypow (Russisches Olympisches Komitee) Shorttrack-Staffel, 3.000 Meter, Frauen: Niederlande, Südkorea, China Shorttrack, 500 Meter: Shaoang Liu (Ungarn), Konstantin Iwlijew (Russisches Olympisches Komitee), Steven Dubois (Kanada) Eisschnelllauf, 500 Meter: Erin Jackson (USA), Miho Takagi (Japan), Angelina Golikowa (Russisches Olympisches Komitee)
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Die polnische Eisschnellläuferin Kaja Ziomek wurde im 500-Meter-Lauf mit 1.101 Sekunden Rückstand 16. |
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"Ihr habt ein Problem. Wir könnten sagen, wir helfen ihnen. Nehmen Sie sich eine Auszeit für ein, zwei oder drei Olympische Spiele, bis Sie das in den Griff bekommen." |
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Wir wünschen einen guten Abend! |
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Das war der Extraletter zu den Olympischen Spielen, Redaktionsschluss war heute um 17 Uhr. |
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