Ergebnislose Gespräche, Kämpfe in Kiew, Hilfe für Ukrainer

Der Morgenüberblick am Dienstag, 1. März
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Was jetzt?
Der Morgenüberblick am Dienstag, 1. März

von Till Schwarze
Redaktionsleitung ZEIT ONLINE

Guten Morgen! Die Gespräche zwischen Russland und der Ukraine bleiben ohne Durchbruch, die Angriffe auf Kiew und Charkiw dauern an, der internationale Strafgerichtshof will ermitteln, Außenministerin Baerbock spricht vor der UN-Vollversammlung und wir geben Tipps, wie jeder helfen kann. 

Die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine enden ergebnislos. Beide Seiten wollen aber wieder miteinander sprechen. Wladimir Putin ist nicht bereit, nachzugeben, kommentiert mein Kollege Carsten Luther die Gespräche. "Der Krieg endet erst, wenn Putin am Ende ist."

In Kiew und Charkiw soll es bei russischen Angriffen mehrere Explosionen gegeben haben. Zudem soll ein 65 Kilometer langer russischer Militärkonvoi in Richtung der Hauptstadt fahren. Nach Angaben des ukrainischen Militärs sind auch belarussische Truppen in Richtung der Grenze unterwegs. Bei den Kämpfen wurden den UN zufolge bereits mehr als 100 Menschen getötet und mindestens 300 Unbeteiligte verletzt.

Diese Gebiete sind in russischer Hand

© ZEIT ONLINE
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In einer Dringlichkeitssitzung der UN-Vollversammlung fordert China eine friedliche Lösung des Konflikts mit der Ukraine als Brückenstaat. Heute reist Außenministerin Annalena Baerbock nach New York, um vor der Vollversammlung zu sprechen.

Die russische Notenbank setzte am Montag den Handel an der Moskauer Börse aus. Russinnen und Russen dürfen zudem keine Devisen mehr ins Ausland übertragen. Das Land steuert auf eine fundamentale Finanzkrise zu, schreibt mein Kollege Zacharias Zacharakis.

Wolodymyr Selenskyi steigt gerade zum global gefeierten Helden auf, während Putins Herrschaftsinszenierung wackelt. Mein Kollege Nils Markwardt erklärt Selenskyis strategische Medienkompetenz. (Z+)

© Newscom/​ddp images
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Die Bundeswehr soll mit dem Sondervermögen von 100 Milliarden Euro massiv aufgerüstet werden. Doch Geld allein erhöht nicht die Einsatzbereitschaft, analysiert unser Autor Hauke Friederichs. Denn die verkorkste Bürokratie der Streitkräfte sei kaum fähig, wichtige Ausrüstung zu beschaffen.

Die russische Gesellschaft reagiert gespalten auf den Angriff auf die Ukraine. Manche Menschen sind stolz, andere ängstlich oder panisch. Die russländische Schriftstellerin Alissa Ganijewa sagt: "Ich schäme mich". (Z+)

Mehr als 500.000 Menschen sind bereits aus der Ukraine geflohen. Meine Kollegin Olivia Kortas ist am polnischen Grenzübergang Medyka und sprach mit einigen dieser Menschen über ihre Suche nach Sicherheit. 

© Adam Lach für DIE ZEIT und ZEIT ONLINE
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Viele Menschen in Deutschland wollen Ukrainerinnen und Ukrainern helfen. Was jede und jeder für Geflüchtete und Menschen im Land tun kann.

Die wichtigsten Corona-Zahlen

Die Infiziertenzahlen sinken weiter. Nach unseren Daten wurden bundesweit 89.875 Neuinfizierte gemeldet – 12.729 weniger als vor einer Woche. Zudem wurden 105 Todesfälle registriert, 35 weniger als in der Vorwoche. 

Wollen Sie uns hören?

In Podcast Was jetzt? sprechen wir heute über die Situation von ukrainischen Geflüchteten sowie über die freiwilligen Kämpfer, die ohne militärische Ausbildung Widerstand gegen die Invasion leisten. 

Wir wünschen Ihnen trotz der Lage einen guten Tag!

Das war unser morgendlicher Newsletter mit allem Wichtigem zum Krieg in der Ukraine. Wir wollen Ihnen einen möglichst kompakten Überblick über die Ereignisse und Hintergründe geben. Fehlt Ihnen etwas? Haben Sie Hinweise? Schreiben Sie uns. Falls Sie uns empfehlen möchten: Der Letter lässt sich hier abonnieren.

Redaktionsschluss war um 6 Uhr. Die nächtliche Recherche und Produktion hat heute Anna Shemyakova in Mexiko übernommen. In Berlin sorgt seit einiger Zeit eine Akupressurmatte für Entspannung. Oder wie meine Kinder sagen: Pieks au! Kommen Sie gut in den Tag!