Merkels Schuld, eine Blockade und steigende Zahlen

Der Morgenüberblick am Donnerstag, den 25.3.
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Was jetzt?

Der Morgenüberblick am Donnerstag, den 25. März

von Michael Stürzenhofecker
Chef vom Dienst ZEIT ONLINE

Guten Morgen! Die Kanzlerin nimmt die Schuld auf sich, die EU will Impfstoffexporte verbieten, die Corona-Zahlen steigen stark an, der Suezkanal bleibt blockiert und die neue ZEIT ist da.

Ein Fehler, aber keine Ruhe: Angela Merkel hat die Osterruhe zurückgenommen und für das Vorhaben alle Schuld auf sich genommen: Es war "einzig und allein mein Fehler", sagte die Bundeskanzlerin. Noch geprüft wird, ob Urlaube im Ausland untersagt werden. Merkel habe sich maximal blamiert, kommentiert meine Kollegin Katharina Schuler. Michael Schlieben hingegen meint, nur die Kanzlerin könne sich einen solchen Schritt leisten – und ihr Kalkül gehe auf. Heute will sie erneut eine Regierungserklärung abgeben.

Inzwischen sind fast alle Bewohnerïnnen von Pflegeheimen in Deutschland geimpft und es erkranken deutlich weniger über 80-Jährige an Covid-19. Das entlastet die Intensivstationen spürbar. Kinder spielen aber womöglich eine größere Rolle als gedacht bei der Verbreitung des Virus, schreiben meine Kollegïnnen aus dem Wissen. Und RKI-Chef Lothar Wieler mahnt: Die dritte Welle ist nur noch mit einem Lockdown zu stoppen.

In Brüssel treffen sich die Staats- und Regierungschef der EU zu einem Gipfel. Ein Thema wird der Streit um ein Verbot von Impfstoffexporten sein. Der Hersteller AstraZeneca etwa soll knapp 30 Millionen Dosen in Italien deponiert haben, die womöglich für Großbritannien bestimmt waren. Die Europäer wollen auch ihr Verhältnis zu den USA und der Türkei neu ausloten.

Nordkorea testet seine Möglichkeiten aus. Zwei Geschosse seien in Richtung Meer abgefeuert worden, bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage, heißt es aus Südkorea.

Festgefahren: Der fast 400 Meter lange Frachter MV Ever Given ist im Suezkanal eingeklemmt. Die Bergung gestaltet sich schwierig, der Welthandel macht ein Päuschen. © Planet Labs / Reuters

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Aktuelle Corona-Zahlen

Die Zahl der Neuinfektionen steigt weiter stark an. Unseren Daten zufolge registrierten die Gesundheitsämter gestern 20.483 neue Fälle. Das sind 4.606 mehr als vor einer Woche. So viele Neuinfektionen gab es zuletzt Mitte Januar. Zudem wurden 216 neue Todesfälle festgestellt – 30 weniger als vor einer Woche.

Die aktuellen Coronavirus-Fallzahlen

Bisher sind 7.930.580 Menschen in Deutschland geimpft (9,5 Prozent), davon haben 3.516.966 (4,2 Prozent) schon die zweite Impfdosis erhalten.

Bemerkenswert

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In den Intensivstationen könnte es in der dritten Corona-Welle wieder enger werden. Es gibt aber noch ein anderes Problem dort: Es werde schlicht zu viel therapiert, sagten Mediziner meinem Kollegen Jan Schweitzer.

Die westliche Kindererziehung funktioniere nicht, findet die US-Autorin Michaeleen Doucleff. Diese Beobachtung mache ich fast täglich im Homeoffice. Meiner Kollegin Caroline Rosales erklärt Doucleff, was ich vom Umgang indigener Gemeinden mit dem Nachwuchs lernen kann.

Eine Reise nach Mexiko änderte für die US-Autorin alles in der Erziehung. © Michaeleen Doucleff

Für viele Amerikaner ist der Blick auf den Kontoauszug derzeit etwas angenehmer als sonst. Sie erhalten von der Regierung eine 1.400-Dollar-Gutschrift. Mit dem Geldtransfer will Präsident Joe Biden die US-Wirtschaft beleben. Von dem Konjunkturprogramm profitiert am Ende aber auch China, berichtet Bloomberg.

Dario Casola dachte, als Fußballtrainer müsse er seine Homosexualität verheimlichen. Dann outete er sich unfreiwillig. Was danach passierte, erzählt er meinem Kollegen Nico Horn im Interview.

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In unserem Nachrichten-Podcast Was jetzt? erklärt meine Kollegin Johanna Roth im Gespräch mit Moses Fendel, warum sich US-Präsident Biden heute zum EU-Gipfel zuschalten möchte. Es dürfte bei seinem virtuellen Antrittsbesuch auch um China gehen. 

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Die nächtliche Vorrecherche und frühe Produktion hat heute Mathias Peer in Bangkok übernommen. Die Erstellung in Berlin hat wohl auch dank Michaeleen Doucleffs Hinweisen ein Kleinkind nahezu kaum sabotiert.

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