AstraZeneca und wenn ja, wie; künstliche Gebärmutter; Hula Hoop

Der Morgenüberblick am Donnerstag, den 18. März
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Der Morgenüberblick am Donnerstag, den 18. März

Jochen Wegner

von Jochen Wegner
Chefredakteur ZEIT ONLINE

Guten Morgen! Heute erklärt die europäische Arzneimittelbehörde, ob sie den AstraZeneca-Impfstoff weiter empfiehlt, die Corona-Zahlen steigen rasant, für Mäuse gibt es jetzt eine künstliche Gebärmutter und die neue Ausgabe der ZEIT ist da.

Wie geht es weiter mit dem AstraZeneca-Mittel?

 © Picture Alliance/Westend61

Vor allem bei jüngeren Frauen tritt eine seltene Form der Thrombose im zeitlichen Zusammenhang mit einer AstraZeneca-Impfung deutlich häufiger auf als erwartet. Auch in Deutschland sind die Impfungen deshalb vorübergehend gestoppt. Mein Kollege Jan Schweitzer erklärt in der neuen ZEIT ausführlich die Statistik der seltenen Erkrankung, viele weitere Fragen beantwortet dieses umfassende FAQ unseres Online-Wissenressorts. Andreas Sentker sieht im Impfstopp eine falsche, da auch politische Reaktion auf Impfskepsis, selbst einem Impffreund wie mir erscheint aber ein kurzes Innehalten nachvollziehbar. Heute nun entscheidet die europäische Arzneimittelbehörde EMA, ob weiter mit AstraZeneca geimpft werden soll, und die Bundesregierung will sich daran halten.

Premier Mark Rutte und seine rechtsliberale Partei VVD haben die Parlamentswahl in den Niederlanden wohl wie erwartet gewonnen, seine vierte Amtszeit dürfte beginnen. Einzige Überraschung: Die linksliberale Partei D66 mit Spitzenkandidatin Sigrid Kaag zog am Rechtspopulisten Geert Wilders vorbei auf den zweiten Platz.

Der Mann, der im Großraum Atlanta in den USA sieben Frauen und einen Mann in Massagestudios erschossen hat, attestiert sich selbst Sexsucht. Rassistische Motive bestreitet er, obwohl sechs seiner Opfer aus Asien stammen. Angehörige der asiatisch-amerikanischen Gemeinschaft werten die Taten als Angriff auf sie. Eine neue Studie hat gerade gezeigt, dass rassistisch motivierte Angriffe gegen Menschen asiatischer Herkunft in den USA sich während der Pandemie mehr als verdoppelt haben.

Erstmals haben Embryos mehrere Tage in einer künstlichen Gebärmutter überlebt. Israelische Forscherïnnen haben sie entwickelt, um etwa studieren zu können, wie sich Organe im Frühstadium entwickeln, und ihre Studie an Mäuse-Embryos im Fachmagazin Nature publiziert. Die New York Times erklärt ganz genau, wie großartig das ist, nicht aber, wie irritierend.

Heute um 10 Uhr wird ein neues Gutachten zum Umgang mit sexualisierter Gewalt im Erzbistum Köln vorgestellt. Kardinal Woelki hatte ein früheres Gutachten zurückgehalten. Meine Kollegen von Christ & Welt begleiten die Aufklärung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche sehr genau, Chefredakteur Georg Löwisch gibt hier einen aktuellen Überblick und erklärt, dass der viel kritisierte, zögerliche Kardinal Woelki dennoch radikaler voranschreiten könnte als alle Bischöfe vor ihm. Löwisch ist heute auch in Was jetzt? zu Gast, dem Schwester-Podcast dieses Nachrichten-Newsletters.

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Aktuelle Corona-Zahlen

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen stieg in Deutschland gestern rasant an: Nach unseren Daten haben die Gesundheitsämter 15.841 neue Ansteckungen innerhalb eines Tages festgestellt; das sind 4.129 mehr als vor einer Woche. 246 Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben, 47 weniger als eine Woche zuvor.

Die aktuellen Coronavirus-Fallzahlen

Bisher sind 6.835.216 Menschen in Deutschland geimpft (8,2 Prozent), davon haben 3.018.750 (3,6 Prozent) schon die zweite Impfdosis erhalten.

Bemerkenswert

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In unserem Nachrichten-Podcast Was jetzt? ist neben Georg Löwisch auch mein Kollege Martin Machowecz zu Gast. Er hat in Krankenhäusern nachgefragt, ob Familien mit Zuwanderungsgeschichte auch hierzulande stärker vom Coronavirus betroffen sind. Solche Daten werden in Deutschland selten erhoben; dabei könnten sie helfen, Menschen besser zu schützen.

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Die nächtliche Vorrecherche und frühe Produktion hat heute meine Kollegin Christina Felschen aus Vancouver übernommen. Das Glasfasernetz in Berlin-Friedrichshain war erneut verbesserungswürdig und die Kaffeebohnen alle. Wir wünschen Ihnen einen alerten Tag höchster Bandbreite.

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