germanynews02: Weißer Nebel wunderbar. Willkommen im Wochenende.

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Wochenende 50/2023

Weißer Nebel wunderbar. Willkommen im Wochenende.

Liebe Leserinnen und Leser,

am vergangenen Freitag haben wir Sie eingeladen, ein leider elf Monate und drei Wochen altes Foto von Markus Söder im Rentierpullover zu betexten (vielen Dank für die zahlreichen Zuschriften, unsere liebsten finden Sie wie immer am Ende des Letters). Diese Woche ist unser Modekolumnist Daniel Schreiber kurz davor, sich ein ähnliches Exemplar zuzulegen: Wenn es ein Jahr gibt, in dem man sich vollkommen auf Weihnachten einlassen, am Glühweinstand eng zusammenrücken und enthusiastisch in den Chor auf der Büro-Weihnachtsfeier einstimmen sollte, dann dieses.

War der CSU-Parteivorsitzende also wieder einmal seiner Zeit voraus, wie Leserin Gerlinde Mütel kommentiert? Vermutlich hat sie die vier brennenden Kerzen auf dem Adventkranz vor ihm gemeint.

Ein paar Tage Eskapismus, wer ersehnt die nicht. Vielleicht hilft es jedoch schon, manche Dinge – genau! – anders zu betrachten. Bundeshaushalt, EU, Klimagipfel: Darf man heute nicht bereits froh sein, fragt Lenz Jacobsen, wenn die Leute sich überhaupt zu einem Miteinander durchringen? Dazu empfehle ich Ihnen ein Gespräch mit dem Komiker Hape Kerkeling.

Halten Sie sich an die gut meinenden Menschen, Liebe ist tatsächlich überall.

Ein schönes drittes Adventswochenende wünscht Ihnen

Ihre Maris Hubschmid

Ressortleiterin Wochenende

Wie gefällt Ihnen ZEIT am Wochenende? Schreiben Sie uns an we@zeit.de. Unser aktuelles Onlinemagazin finden Sie hier.

Der Soundtrack zum Wochenausklang – falls Sie beim Lesen Musik hören möchten. Unsere Playlist wartet.

Wochenauswahl

Drei besondere Empfehlungen

Kann man Klimaschutz befehlen?

Ein Besuch der "geschätzten deutschen Zeitung" sei derzeit "bedauerlicherweise ungünstig", bekommt unsere Kollegin Xifan Yang zur Antwort, als sie aus Chinas offiziell "erstem Null-Emissions-Dorf" berichten will. Und dann: Ein Besuch sei leider generell nicht möglich. Sie fährt trotzdem hin – weil eine der wichtigsten Fragen für die Zukunft des Planeten lautet: Schafft China die Energiewende?

Der Traum von siebeneinhalb Stunden

Mindestens sieben Stunden empfehlen Schlafforscher, selber Schuld, wer so unaufmerksam war, am Tag nach der ZEIT-Weihnachtsfeier das Letterschreiben zu übernehmen. Doch auch die Hälfte aller anderen Deutschen schläft höchstens sechs. Das ist nicht allein ihr Problem. Und natürlich habe ich mitgesungen – auf dem Kopf einen albernen Haarschmuck mit Glitzer-Tännchen.

Das ganze Leben ist ein Test

In Tiefkühlfisch entdeckten die Prüfer Fäkalkeime und in Wimperntusche Arsen. In Sonnencreme dagegen suchten sie einen Lichtschutzfaktor vergeblich. Die Stiftung Warentest ist eine Institution – Hubert Primus war ihr Chef, 33 Jahre lang. Er hat viele Mächtige wütend gemacht. Jetzt tritt er ab.

Die Pflichtverteidigung

Unser Shitstorm-Abschirmdienst

Da lob ich mir meinen eigenen Mann

Der gemeinsame Podcast scheint fester Abschnitt auf der Promi-Pärchenlaufbahn zu werden: verlieben, zusammenziehen, heiraten, Podcast machen, Kinder kriegen, Immobilie kaufen, scheiden lassen, hält Judith Liere fest. Und feiert es. Paare müssen ab und an andere Paare belauschen, um am Ende mit dem eigenen Partner versöhnt zu sein. Auch wenn der manchmal so komisch kaut.

Das große Ganze

Wofür leben wir eigentlich?

"Leider schwappt diese braune Brühe ungefiltert in unser System"

"Mir kommt es manchmal so vor, als seien wir am Vorabend von etwas, das ich nicht erleben will" – diesen Satz sagte Hape Kerkeling im Sommer in der Talkrunde Maybrit Illner. Jetzt sprach unsere Kollegin Carolin Ströbele mit dem Komiker über Propaganda vom rechten Rand, darüber, weshalb er aus Berlin weggezogen ist und ein Verbot der AfD absolut befürwortet.

Von der Liebe

Wir sind okay

Single Bells

Alleinstehende junge Frauen fahren im Dezember nach Hause und finden die große Liebe: So funktionieren die Plots der Weihnachtsfilme, die in den USA zu einem eigenen Genre geworden sind. Vorhersehbare Handlungen und liebliche Bilder begeistern Millionen Zuschauer. Wieso nur? Es folgt ein Servicehinweis: Der schönste Weihnachtsfilm überhaupt ist „Tatsächlich Liebe". Gefolgt von „Das Wunder von Manhattan" und natürlich „Neues von uns Kindern aus Bullerbü". Mehr muss man sich auch wirklich nicht angucken, wartet schließlich noch eine ganze Weihnachtsausgabe „ZEIT am Wochenende".

Politisch motiviert

Was steckt dahinter?

Fürs Überleben gibt es keine Blumen

Niemand applaudiert fürs Weitermachen – das Ende der Koalition wäre eine Nachricht, ihr Fortbestehen ist es nicht. Das Scheitern der Klimaverhandlungen wäre spektakulär, nicht so der Kompromiss. Dabei ist all das heute keineswegs mehr selbstverständlich, mahnt Lenz Jacobsen.

Mely Kiyak

Gute Momente

Zwischen meiner hala und Dr. Ibrahim ein Hin und Her an Worten. "Bleib auf meiner Station", sagte er zu ihr. Sie ist alt und sehr krank, aber in einem bemerkenswert vi →

Geheimtipp

Unbedingt weitersagen

Wie ich herausfand, was mir wirklich steht

Halt, warten Sie noch mit dem Rentierpullover. Wer die falschen Farben trägt, wirkt blass und müde, auch wenn er nicht am Vorabend auf einer Weihnachtsfeier war. Wie sieht man jünger, frischer und attraktiver aus? Dazu muss man angeblich zunächst seine Venen betrachten. Ich bin demnach der bläulich-lila "kalte Typ", für Markus Söder wage ich keine Ferndiagnose zu treffen.

Soweit wir wissen

Die Welt verstehen

"Etwas größenwahnsinnig"

Eine Kreatur, die uns gefährlich wird? Lächerlich, sagt Jaron Lanier, einer der einflussreichsten Intellektuellen, die über den digitalen Fortschritt nachdenken. ChatGPT helfe uns, menschliche Leistungen leichter wiederzuverwerten und erspare uns so nervtötende Arbeit, weiter nichts. Gefährlich seien allein die Menschen, die die Software nutzen.

Kurzzeitgedächtnis

Am 17. Dezember 1989 sagt Prince Charles seiner Geliebten Camilla am Telefon, dass er gern ihr Tampon wäre. Das Telefonat wird geleakt und als "Tampongate" legendär.

Das kleine Feuilleton

Lesen: Glenn Bech

Hören: Nicki Minaj

Sehen: Eileen

Grünfläche

Fußball gehört dazu

Blut ist dünner als Tabelle

Am Sonntag tritt Sebastian Hoeneß mit seiner Mannschaft, dem VfB Stuttgart, gegen Bayern München an, den Verein seines Onkels Uli. So gut kicken wie er konnte Sebastian nicht, auch kann man sich schwer vorstellen, wie er mit roter Birne die Geschäftsstelle zusammenschreit und von Ärger mit dem Finanzamt ist nichts bekannt. Möge der Nettere gewinnen!

Frag Rose

Tipps, die Ihr Leben verändern

Wo der Schuh drückt

These boots are made for walking, aber nun drücken die Lederstiefeletten hinten und vorne und wenngleich sie ein Leben lang halten sollen, sind die ersten Schritte einfach nur quälend. Rose erklärt, wie Schuhe geschmeidig werden – auch ohne Blutzoll.

Guter Stoff

Was uns anzieht

Modische Realitätsflucht

Wenn Sie weitere Argumente für bunt bestickte Oberbekleidung suchen: Weihnachten kommt so schnell nicht aus der Mode, meint Daniel Schreiber.

Unser Personal Trainer

Jede Woche eine gute Übung

Die kleine Halsgymnastik

Und falls Sie doch wieder so einen Hals kriegen: Mit diesen drei kleinen Übungen wird es besser. „Die Halswirbelsäule ist eine Art Schaltzentrale für den ganzen Oberkörper", sagt unser Fitnesstrainer Sebastian Grüner. So schalten Sie um.

Ode an ein Ding

Du bist perfekt

Ein Traum von Speck

Guter Salo zergeht wie Butter auf der Zunge und ist herzhaft gewürzt. Die perfekte Kombination aus Zartheit und Kraft, schwärmt unsere Autorin. Sie lindert mit dem Speck ihre Sehnsucht nach den Weihnachten ihrer Kindheit, nach Großmutter und Großvater in der Ukraine.

Alles, außer Nussbraten!

Bei uns zu Hause kann man von Opa bis Enkelin noch alle für Kartoffelsalat und Würstchen begeistern. Da in immer mehr Familien ein Veganer mit am Tisch sitzt: Hier kommen tolle Rezepte für Festessen ohne Fleisch, Sahne und Ei.

Anders betrachtet

Erfinden Sie eine Bildunterschrift

Platz 3: "Schrille Weihnachtspullis sind der neue Trend? So ein Quatsch – da mach' ich mit!" – eingeschickt von Alexander Sancho-Rauschel.

Platz 2: "Wenn Bayern feiern." Danke nach Oberfranken an Reiner Schibille.

Platz 1: "Glückwunsch zum vierten an unseren Markus" – es gratuliert Dieter Strich.

In "Anders betrachtet" suchen wir jede Woche eine witzige Zeile zu einem Foto, nun zu diesem. Schicken Sie uns Ihre Ideen, die besten präsentieren wir am kommenden Freitag.

Das war die Ausgabe 50/23 unseres Letters von ZEIT am Wochenende. Über Lob, Anregungen und Kritik freuen wir uns wirklich sehr.

Redaktion: Maris Hubschmid, Viktoria Morasch, Friederike Oertel, Lars Spannagel, Mitarbeit: Katja Gerland | Bildredaktion: Leonie Baumeister, Michael Pfister | Design: Adele Ogiermann | Entwicklung: Rose Tremlett, Holger Wiebe

Bildcredits: Elva Etienne/ Getty Images, [M] ZEIT ONLINE; Foto: Wang Xin/Getty Images, GraphicaArtis/Getty Images, Stiftung Warentest, deimagine/Getty Images, Fritz Beck für ZEIT ONLINE, Andy Spyra, Cristina Estanislao für ZEIT ONLINE, Marzena Skubatz für ZEIT ONLINE, Tara Moore/Getty Images, Patrick George/Imago, Clay Banks/unsplash, Aubrey Trinnaman, Lifetime, [M] ZEIT ONLINE, Foto: Christian Kaspar-Bartke/ Getty Images, Meiko Herrmann für ZEIT ONLINE, Ingo Pertramer/Brandstätter Verlag