germanynews02: Nicht nur zur Sommerzeit. Willkommen im Wochenende.

Dies ist der Newsletter zum digitalen Wochenendmagazin der ZEIT. Noch schöner lässt es sich hier auf unserer Seite lesen.

Wochenende 48/2023

Nicht nur zur Sommerzeit. Willkommen im Wochenende.

Liebe Leserinnen und Leser,

vor Kurzem habe ich mir eine „Monty Python"-Folge angeguckt, in der ein Mann im Kaufhaus eine Ameise erwirbt. Er entscheidet sich für ein Exemplar der Größe Medium und tauft sie Marcus, der Verkäufer empfiehlt, Marcus mit Pudding zu füttern.

Mit großer Freude habe ich nun gelesen, dass Ameisen in Deutschland tatsächlich Trend-Haustiere sind. Tilmann Prüfer hat sich ein Starterpack Ernteameisen besorgt – und sich sofort überfordert und unterlegen gefühlt. Zumal seine neuen Mitbewohner weder Wurst noch Honig fressen wollen (Pudding hat er nicht ausprobiert).

Vielleicht hätte es der Kollege mit billiger Milchschokolade aus einem Adventskalender versuchen sollen. Judith Liere jedenfalls ist der Meinung, dass die einfachsten Kalender die besten sind.

Haben Sie ein schönes Wochenende und einen stimmungsvollen 1. Advent!

Ihr Lars Spannagel

Stellvertretender Ressortleiter Wochenende

Wie gefällt Ihnen ZEIT am Wochenende? Schreiben Sie uns an we@zeit.de. Unser aktuelles Onlinemagazin finden Sie hier.

Der Soundtrack zum Wochenausklang – falls Sie beim Lesen Musik hören möchten. Unsere Playlist feiert den Winter.

Wochenauswahl

Drei besondere Empfehlungen

"Die denken, wir sind Terroristen"

Die Neuköllner High-Deck-Siedlung geriet in der Silvesternacht in Verruf, als dort Feuerwehrleute beschossen wurden und ein Reisebus in Flammen stand. Annabelle Seubert hat im vergangenen Jahr viel Zeit mit den Jugendlichen dort verbracht. Und beschreibt ihre Welt, die seit dem 7. Oktober noch komplizierter geworden ist.

Der Staat sind sie

Aquarien sind out, Formikarien sind in. So nennt man die Behältnisse, in denen man Ameisen halten kann. Das Geschäft mit den Insekten boomt – als Haustiere sind sie aber nicht jedem zu empfehlen.

Alles für ein Baby!

Die Frau auf dem Foto heißt Helena Angermaier und hat mehr als 13.000 Kinder künstlich gezeugt. Sie sagt: "Man kommt sich ein bisschen vor wie Gott." Heute ist die Ärztin im Ruhestand und fragt sich, ob sie richtig gehandelt hat. Nadine Ahr und Christiane Hawranek spüren in diesem Dossier der Frage nach, wie weit Reproduktionsmedizin gehen darf.

Die Pflichtverteidigung

Unser Shitstorm-Abschirmdienst

Zurück zur Billigschokolade!

Meine Kollegin Judith Liere fasst den Sinn von Adventskalendern so zusammen: ein kleiner, unaufgeregter Moment am Morgen, ein Vorgeschmack darauf, dass bald das richtig gute Zeug kommt. Wie könnte man dieses Gefühl besser vermitteln als mit 24 kleinen Schokotäfelchen im Pappkarton, für 1,89 Euro?

Das große Ganze

Wofür leben wir eigentlich?

"Die Mama war meistens betrunken"

Als Stefanie Moshammer acht Jahre alt war, hatte sie nur einen Wunsch ans Christkind: "dass meine Mama nie, nie, nie wieder betrunken ist". Im Interview sprechen die Künstlerin und ihre Mutter offen darüber, wie die Sucht ihre Beziehung geprägt hat.

Wir nennen es Familie

Was uns verbindet

"Nerven Kinder beim Essen, spiegeln sie, was los ist in der Familie"

Ellbogen vom Tisch! Schling nicht so! Probiert's wenigstens mal! Wenn Sie auch keine Lust mehr haben, bei Tisch immer dieselben Sätze zu sagen, hören Sie auf Familientherapeutin Christine Ordnung und beachten nur noch die Regeln, die Ihnen wirklich wichtig sind.

Politisch motiviert

Was steckt dahinter?

All die blinden Flecken

Jedes zivile Opfer zählt gleich viel, jeder Tote ist gleichermaßen zu betrauen, jedes Sterben zu verhindern. In der Sache ist dieser Grundsatz unbedingt richtig, in der Praxis leider oft eine Worthülse. Nils Markwardt über humanistische Ideale und traurige Realität, nicht nur in Nahost.

Mely Kiyak

Gute Momente

In der Nacht wieder keinen Schlaf gefunden, und im Paralleluniversum der „NDR Doku" gelandet. Nordstory heißt das Format, das aus – jetzt nur so als Beispiel – einem Glockengießer aus Schle →

Von der Liebe

Wir sind okay

Die Lust kommt noch – vielleicht

Und der Preis für das hässlichste Wort der Woche geht an … "Instandhaltungssex". Klingt deprimierend, kann aber Langzeitbeziehungen retten.

Von der Selbstliebe

Ich bin okay

Und plötzlich bin ich alt

Wenn Männer in die Jahre kommen, können sie zum Elder Statesman werden oder zum Grandseigneur. Aber wo, schreibt Iris Radisch, sind die Frauen, die würdevoll und souverän altern?

Soweit wir wissen

Die Welt verstehen

Boostern gegen Krebs

In den Corona-Jahren haben Immunologen und Pharmafirmen viel dazugelernt. Forscher arbeiten nun daran, die neu entwickelten mRNA-Impfstoffe auch gegen Krebs einzusetzen – und geben Patienten Hoffnung.

Kurzzeitgedächtnis

Am 1. Dezember 1955 wird Rosa Parks verhaftet, weil sie im Bus nicht für Weiße aufsteht. Dabei verstieß sie gegen kein Gesetz – sie saß auf einem Platz, der für Afroamerikaner vorgesehen war.

Das kleine Feuilleton

Lesen: Felix Heidenreich

Hören: Bill Frisell

Sehen: Holy Shit

Grünfläche

Fußball gehört dazu

Das neue Schweizer Taschenmesser der Fußballfloskeln

Früher gaben sich Fußballspieler und ihre Trainer noch Mühe, in Interviews möglichst kunstvoll nichts zu sagen. Jetzt scheint sich eine allgemeine Sprachregelung durchgesetzt zu haben: "Das hat er gut gemacht" beziehungsweise "Wir haben das gut gemacht". Stephan Reich über eine Aussage, die so spannend ist wie ein 0:0.

Frag Rose

Tipps, die Ihr Leben verändern

Tausendmal berührt

Alltagsexpertin Rose kann den Touchscreen ihres Handys selbstverständlich mit der Nase bedienen. Alternativ erklärt sie hier, wie man seine Handschuhe so umfunktioniert, dass man sie zum Telefonieren und Chatten nicht ausziehen muss.

Guter Stoff

Was uns anzieht

Der Rocky Balboa des Kleiderschranks

Gegen die Kälte da draußen hilft ein Unterhemd. Aber wieso wirkt das Kleidungsstück bei manchen Männern wie das Tank Top eines Actionhelden und bei anderen wie biederer Feinripp? Micky Beisenherz hat Erklärungen.

Ode an ein Ding

Du bist perfekt

Baby an Bord

Ich erinnere mich noch gut an das Gefühl, mit einem wohlig schlummernden Kleinkind vor der Brust einen Winterspaziergang zu machen. Auch Sarah Heidi Engel schwört auf ihre Babytrage. Mit ihr hat sie zwei Hände frei für die schönen Dinge des Elterndaseins: Zeitung lesen, Kaffee trinken oder Staub saugen.

Da schau an

Was man wirklich sehen muss

Komplett einen an der Waffel

"Cringe-Cringe-Comedy", nennt Matthias Kalle die Serie "The Curse" und bezeichnet sie als "Meta-Meta-Spaß". Weil sie andere Serien zitiert, persifliert und dekonstruiert. Was für Sie daraus folgt? Erst lesen-lesen, dann gucken-gucken.

Unser Personal Trainer

Jede Woche eine gute Übung

Das Tänzeln

Was vor einem Boxkampf hilft, kann vor einer Zoom-Konferenz nicht schaden. Einfach von einem Bein aufs andere springen, locker in den Knien, die Arme schlenkern lassen. Versuchen Sie es doch mal im Büro, vielleicht findet sich ja ein Sparringspartner.

Geheimtipp

Unbedingt weitersagen

"Lauter Freaks, die vom Himmel gefallen sind"

"Authentisch verpeilt", sagt Moderator Nilz Bokelberg, seien die Anfangstage von Viva gewesen. Vor 30 Jahren wurde der deutsche Musiksender gegründet, Bokelberg blickt im Interview gemeinsam mit Collien Ulmen-Fernandes und Markus Kavka zurück auf Klingeltonwerbung, die Konkurrenz zu MTV und das Teeanger-Seelenleben der 90er Jahre.

Wochenmarkt

Ein frisches Rezept

Frittier mich sanft

Als ich vor einigen Jahren häufiger in Amsterdam war, bestaunte ich regelmäßig die Kroketten-Automaten im Stadtzentrum. Soweit ich mich erinnere, habe ich mich aber nie getraut, davon zu probieren. Bestimmt bekömmlicher: selbstgemachte Kroketten nach diesem Rezept.

Anders betrachtet

Erfinden Sie eine Bildunterschrift

Platz 3: "Ziemlich viel Hüftgold" – eingesandt von Elisabeth Diemer.

Platz 2: "So fühlt es sich an, wenn man alleinstehend und voll berufstätig vier Kinder großzieht und die Spülmaschine gerade ihren Geist aufgegeben hat" – vorgeschlagen von Jeanine von Stehlik.

Platz 1: "Ich würde das Kleid ja öfter tragen, wenn das Anziehen nicht so kompliziert wäre" – vielen Dank, Regina Steinbauer!

In "Anders betrachtet" suchen wir jede Woche eine witzige Zeile zu einem Foto, nun zu diesem hier. Schicken Sie uns Ihre Ideen, die besten präsentieren wir am kommenden Freitag.

Das war die Ausgabe 48/23 unseres Letters von ZEIT am Wochenende. Über Lob, Anregungen und Kritik freuen wir uns wirklich sehr.

Redaktion: Maris Hubschmid, Viktoria Morasch, Friederike Oertel, Lars Spannagel, Mitarbeit: Katja Gerland | Bildredaktion: Leonie Baumeister, Michael Pfister | Design: Adele Ogiermann | Entwicklung: Rose Tremlett, Holger Wiebe

Bildcredits: Uwe Krejci/ Getty Images, Le.BLUE für ZEITmagazin, Jonathan Coen, Dirk Bruniecki für DIE ZEIT, Stephanie Uhlenbrock/plainpicture, AFP/Getty Images, SolStock/ Getty Images, Cristina Estanislao für ZEIT ONLINE, Oleg Zaicev/plainpicture, Stefanie Moshammer, MamiGibbs/Getty Images, Everett Collection/Imago images, Anne Weston/Science Photo Library, Florida Factual/dpa, Francien Krieg, [M] ZEIT ONLINE, YORICK JANSENS/BELGA/AFP, Marzena Skubatz für ZEIT ONLINE, Meiko Herrmann für ZEIT ONLINE, Angelika Schwaff