germanynews02: Wenn das Licht durchs Fenster fällt. Willkommen im Wochenende.

Dies ist der wahrscheinlich längste Letter der Welt. Er ist so lang, dass man ihn in manchen Email-Programmen eigens ausklappen muss. Da entdecken Sie doch lieber gleich unsere schöne neue Seite.

Ausgabe 17/22

Wenn das Licht durchs Fenster fällt. Willkommen im Wochenende.

Liebe Leserinnen und Leser,

haben Sie am Wochenende noch nichts vor? Herrlich! Oder beunruhigend? Man könnte wieder in Clubs gehen, ins Theater, alle Freunde auf einmal einladen, lauter Rückkehr-ins-Leben-Partys feiern. Aber das tut kaum einer: Corona hat uns träge gemacht, attestiert Kerstin Decker in ihrem Essay "Die blockierte Gesellschaft". Die gute Nachricht: Wir können (fast) nichts dafür. Bloß was machen wir dagegen? Und soll es überhaupt wie früher werden? Allein der Gedanke drückt tiefer ins Sofa. Solange Sie bequem sitzen, lesen Sie diesen Text. Sie werden sich wiedererkennen.

Außerdem in unserer neuen Ausgabe: Heavy-Metal-Yoga, die Liebe in den Zeiten der Hummels und ein Hoch aufs Ausrasten.

Wie gefällt Ihnen ZEIT am Wochenende? Schreiben Sie uns gern an we@zeit.de.

Ihre Maris Hubschmid

Ressortleiterin Wochenende

P.S.: Hier finden Sie jetzt alle Ausgaben unseres Letters.

Unser Soundtrack zum Wochenausklang – falls Sie beim Lesen etwas Musik hören möchten. Unsere Playlist hat diese Woche das Thema Solidarität.

Wochenauswahl

Drei besondere Empfehlungen

Die blockierte Gesellschaft

Es ist alles Physik, das Trägheitsgesetz: Der Bus fährt an und wir fallen in den Sitz zurück. Das Tempo des Lebens nimmt wieder zu und wir knallen nach hinten in die Kissen. Dafür muss sich keiner entschuldigen! Kerstin Decker bleibt "drinnen vor der Tür", ihre 85-jährigen Nachbarn aber mahnen: "Kinder, irgendwann ist Lockdown für immer. Geht doch vorher noch mal raus!" (Z+)

Eine Umarmung bitte

Trostpreise will keiner haben (die Teilnehmerurkunde bei den Bundesjugendspielen!), Trost gleichwohl braucht jeder, zumal, wenn die Krisen zahlreicher werden. Wo finden wir ihn, wenn auch noch der Glaube schwindet? Jonas Weyrosta hat Menschen befragt, die sich auskennen. (Z+)

Die Gabe

Wären Sie der nächste Mozart geworden, wenn Sie nur hart genug gearbeitet hätten? Kira, 12, spielt virtuos Geige, Minu machte mit 14 Abitur. Über Marvin Ku können wir immerhin sagen, dass er ziemlich gute Texte schreibt, in diesem geht er der Frage nach: Ist Talent gottgegeben? Und hat jeder eins für irgendwas? (Z+)

Politisch motiviert

Das Überthema der Woche

Wider das Gewöhnen

Nächtelang hat unsere Kollegin Viktoria Morasch die Nachrichten des Krieges verfolgt, jetzt fotografiert sie Weißwein am Strand – alles eine Frage des Fokus. Wir sind anpassungsfähig, es schützt uns. Sie aber fragt: Ist genau deshalb diese Welt so kaputt?

Die Pflichtverteidigung

Unser Shitstorm-Abschirmdienst

Rastet aus!

Wir fanden die Kollegin Judith Liere bislang sehr angenehm im Umgang, hier stellt sie das Konzept der gewaltfreien Kommunikation infrage und packt die Axt aus. "Statt Kollegen deutlich zu sagen, dass man etwas grundfalsch findet, zeigt man sich 'verwundert' oder 'irritiert'. Am Ende müssen sich alle bitte einig sein: 'Gut, dass wir darüber geredet haben', auch wenn vor lauter Herumeierei vielleicht gar nichts geklärt wurde." Liebe Judith, gut, dass wir geredet haben.

Von der Liebe

Wir sind okay

Pretty Hummels

Wir sind noch nicht bei der Fußballkolumne, doch auch hier geht es um große Gefühle: "Früher, wenn Promi-Paare sich trennten, gab es eine Pressemitteilung und einen Scheidungsprozess", analysiert Anna Mayr, was uns die Boulevardposse um Mats Hummels über zeitgemäße Beziehungsarbeit verrät. "Heute gibt es einen schleichenden, komplizierten Prozess, in dem man sich weiterhin liebt und schätzt und aneinander hängt, aber doch mit jüngeren Models schlafen will." (Z+)

Was wären wir ohne euch

Die erstaunlichsten Berufe

"Den Vögeln soll noch in der Luft der Appetit genommen werden"

Mager muss die Rasenfläche aussehen, bloß nicht saftig! Und wenn doch ein Kranich landet? Zündet Marc Frangenberg Pyroakustik. Vögel verjagen ist sein Job, er schützt damit sie und Sie: als Birdcontroller am Flughafen.

Das große Ganze

Wofür leben wir eigentlich?

Mit dem Tod am Ende

Schon als Kind hatte unser Autor fürchterliche Angst zu sterben, plötzlich einfach weg zu sein wie sein Wellensittich Pete. Auf Atheisten wartet danach schließlich nichts. Wie eine Therapie ihm half, die Vergänglichkeit des Seins zu akzeptieren. (Z+)

Wir nennen es Familie

Was uns verbindet

Familienstand: divers

Als Verena Carl 16 war, 1986, kam sie nicht auf die Idee, zu hinterfragen, ob sie hetero und cis ist, sich in ihrem biologischen Geschlecht zu Hause fühlt und wirklich nur auf Jungs steht. Heute nennt sich das Kind, das sie für ihre Tochter hielt, "genderfluid" – und die Mutter sorgt sich: Wird es glücklich werden? (Z+)

Lexikon der Leidenschaften

Gute Gründe, etwas unbedingt auszuprobieren

Meditation wie im Moshpit

"Unvergleichlich" schwärmt Thomas Meinhof: "Alles ist besser als eine Stunde zuvor." Das wollen Sie auch? Hier kommt seine Glücksformel: Wohnzimmer + Yogamatte + "Fear of the Dark" von Iron Maiden + Brüllen. Gern geschehen. (Z+)

Ode an ein Ding

Du bist perfekt

Sommer am Fuß

Mit diesen Sneakern fühlt sich unsere Kollegin Carla Baum wie im Italienurlaub, und das schon seit drei Jahren! Hat mindestens ein Mitglied dieses Redaktionsteams gleich nachgekauft, hofft jetzt auf mildes Wetter am Wochenende. (Z+)

Kurz und klein

Klare Ansagen, knappe Antworten

Das kurze Interview

Monchi, wonach würden Sie lieber gefragt werden als nach Ihrem Gewichtsverlust?

Nach meinem Freund Dariush Beigui, Seenotretter, dem in Italien wegen "Menschenschmuggels" absurderweise 20 Jahre Knast drohen.

Das kleine Feuilleton

Lesen: Karl Ove Knausgård

Hören: Jason Pierce

Sehen: Nicole Kidman

Läuft bei uns

Was Sie am Wochenende streamen könnten

Endlich Antworten

In der finalen Staffel der Serie "Better Call Saul" wird die Vorgeschichte erzählt – oder doch viel mehr als das: Wie wurde dieser Typ zum Phänomen? Und was hat das mit uns zu tun? Hier geht's zu weiteren Empfehlungen. (Z+)

Sofalandschaften

Willkommen zu Hause

Altes lässt mich alt aussehen

Früher sah unser Autor mit Hut aus wie Frank Sinatra. Nun wie Erich Honecker beim Entenfüttern. Ist das der Zeitpunkt, umzumöbilieren? Sie treffen ihn bei Ikea!

Soweit wir wissen

Die Welt verstehen

Das hässliche Planetlein

"Wer in schwierigen Zeiten einen Moment Ablenkung braucht, sollte an das Weltall denken. Schließlich ist dort oben zwischen den Sternen, inmitten der kosmischen Leere, alles beim Alten", schreibt Robert Gast. Stimmt das? Eine Einladung zum Wochenendtrip auf den Uranus.

Grünfläche

Fußball gehört dazu

Ich liebe dich nicht mehr

Große Gefühle, schrieben wir ja schon. Früher hat unsere Kolumnistin Anna Kemper sogar noch mit Wehen Fußball geschaut. Spätestens in der Pandemie ist etwas zerbrochen, erkennt sie. Hier trennt sie sich.

Reicher, schlauer

Tipps, die Ihr Leben verändern

Schöner Schein

Ist nicht bloß ein spinnerter Einfall unseres Fotomonteurs, nee, tatsächlich können Sie auch als Balkonbesitzer Ihren eigenen Solarstrom erzeugen. Mit mehr Dachfläche wird's zugegeben lukrativer. Gerade jetzt. (Z+)

Potente Politur

Eine Kollegin, die nicht namentlich genannt werden möchte, hat sich das Auto ihrer Mutter ausgeliehen, beim Einparken ist ihr ein kleines Missgeschick passiert. Wie, Ihre Tochter arbeitet bei ZEIT ONLINE und Ihr blauer Fiat 500 ...? Keine Sorge! Ist alles wieder schick – dank dieses Tricks. (Z+)

Von der Selbstliebe

Ich bin okay

Endlich Haare verstehen

Nach der Ankündigung dieses Artikels wurden in der Redaktion allerhand Komplimente verteilt, jede findet die Haare der anderen schöner, voller, leuchtender ... Nach der Lektüre sind wir mit den jeweils eigenen ein bisschen versöhnt. 25 wissenschaftliche Fakten über Glanz, Struktur und falsche Werbeversprechen. (Z+)

Unser Personal Trainer

Jede Woche eine gute Übung

In die Knie!

Kann doch jeder? Die Kniebeuge sieht einfach aus, man kann aber viel falsch machen. So geht sie richtig. (Guten Morgen!)

Wochenmarkt

Ein frisches Rezept

Kranz schön köstlich

Dieses Pull-apart-Bread mit Käse und Bärlauch backt sich beinahe von allein und teilt sich fast wie von selbst. Bleibt die Frage, ob wir wirklich etwas abgeben wollen. (Z+)

Anders betrachtet

Erfinden Sie eine Bildunterschrift

"In die Ellenbeuge, Schatz!" – Danke an Daniela Meichsner-Hoffmann für diese Bildunterschrift zur Schleimschlacht bei den "Kids Choice Awards" mit Miranda Cosgrove und Rob Gronkowski.

In "Anders betrachtet" suchen wir jede Woche eine witzige Zeile zu einem Foto – jetzt zum folgenden. Schicken Sie uns Ihre Vorschläge, den, der uns am besten gefällt, präsentieren wir am kommenden Samstag.

Das war die Ausgabe 17/22 unseres Letters von ZEIT am Wochenende. Über Lob, Anregungen und Kritik freuen wir uns wirklich sehr. Haben wir etwas vergessen? Ach ja, Sex.

Redaktion: Maris Hubschmid, Viktoria Morasch, Friederike Oertel, Michael Schock, Mitarbeit: Simon Frost | Bildredaktion: Michael Pfister, Andreas Prost | Design: Christian Bart, Adele Ogiermann | Entwicklung: Rose Tremlett, Holger Wiebe | Programmierung: Thomas Puppe

Bildcredits: Sergi Escribano/Getty Images, Bachar Skayni/Getty Images, Justin Paget/Getty Images, Marzena Skubatz für DIE ZEIT, Pierre Crom/Getty Images, Aleksandar Georgiev/GettyImages, Arne Dedert/dpa, Marcus Simaitis für ZEIT ONLINE, Kristopher Roller/unsplash, Maskot/Getty Images, Simon Koy für ZEIT ONLINE, Michael Pfister für ZEIT ONLINE, Netflix, Anastasiia Krivenok/GettyImages, [M] NASA/JPL-Caltech, [M] Artwork ZEIT ONLINE Laci Perenyi/Imago Images, Timo Lenzen für ZEIT ONLINE, Mustafa Arican/Getty Images, Julia Haack/Westend61/Getty Images, Meiko Herrmann für ZEIT ONLINE, Angelika Schwaff