Russland rückt vor, die Methode Scholz, Johnsons Entschuldigung

Der Morgenüberblick am Mittwoch, 20. April 2022
iomb_np
Was jetzt?
Der Morgenüberblick am Mittwoch, 20. April 2022

von Till Schwarze
Redaktionsleiter ZEIT ONLINE

Guten Morgen! Aus dem Osten der Ukraine werden vielfache Angriffe Russlands gemeldet, Bundeskanzler Scholz will Waffenlieferungen finanzieren, Außenministerin Baerbock reist heute ins Baltikum, Boris Johnson entschuldigt sich, in Frankreich kommt es heute zum TV-Duell zwischen Macron und Le Pen und wir haben Tipps für einen guten Start in den Tag.

1

Die Lage in der Ukraine

© Ronaldo Schemidt/​AFP/​Getty Images
© Ronaldo Schemidt/​AFP/​Getty Images

Die russische Armee rückt im Osten der Ukraine weiter vor. Pro-russische Separatisten melden die komplette Einnahme der Kleinstadt Kreminna. In der südukrainischen Stadt Mykolajiw hat es laut dem Bürgermeister mehrere Explosionen gegeben. Nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes können ukrainische Truppen aber zahlreiche Vorstöße abwehren.

Olaf Scholz will der Ukraine direkte Rüstungslieferungen der deutschen Industrie finanzieren. Eine Aussage zu schweren Waffen wie Panzern vermied der Kanzler. Zur Klarheit hat er damit nicht beigetragen, schreibt mein Kollege Mark Schieritz: In Kriegszeiten stößt die Methode Scholz an ihre Grenzen. 

Das Versagen in der Russlandpolitik wird vor allem Angela Merkel und der SPD angelastet. Dabei haben alle ihren Anteil, schreibt unser Autor Alan Posener, von den Grünen bis hin zu den Brexiteers. 

SPD-Chefin Saskia Esken trifft heute den ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk, um über die gegenseitige Kritik wegen der Russlandpolitik der Sozialdemokraten zu sprechen.

© Martin Pauer für DIE ZEIT
© Martin Pauer für DIE ZEIT

Flüssiggas soll Deutschland unabhängig von Russland machen. In Brunsbüttel erlebte meine Kollegin Lena Klimkeit aber, dass das noch dauern kann. 

2

3

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und seine Herausforderin Marine Le Pen treffen heute in einem Fernsehduell aufeinander. Am Sonntag entscheiden die Franzosen in einer Stichwahl, wer von beiden Präsident oder Präsidentin wird. 

4

Die wichtigsten Corona-Zahlen

Die Gesundheitsämter haben nach unseren Daten 115.569 neue Corona-Fälle gemeldet, rund 47.000 weniger als vor einer Woche. Zudem wurden 145 Todesfälle registriert, 142 weniger als vor einer Woche. Wegen verzögerter Meldungen über die Ostertage haben die Zahlen nur beschränkte Aussagekraft.

Bemerkenswert

Noch einen Kaffee oder Tee? Dabei könnten Sie folgende Texte lesen.

Egal, ob Sie eine Eule oder Lerche sind: Morgens fit in den Arbeitstag zu starten, ist eine Kunst. Sportmediziner und Psychologen erklären, ob Kaffee oder spazieren hilft – und welche Fehler viele machen. (Z+)

2

© Diana Karklin
© Diana Karklin

Sie fühlen sich gefangen und getäuscht: Weltweit hat Diana Karklin Frauen porträtiert, die ihre Mutterrolle bereuen. Fragt man die Fotografin, warum sie das tut, sagt sie: "Aus Wut." Wut darüber, "dass dein Leben als Frau immer noch fremdbestimmt wird". Am Ende halfen die Porträts Karklin bei ihrer eigenen Entscheidung. (Z+)

3

Beim Schwimmen sind Algen eher störend, für die Menschheit sind sie aber ein Segen: Seetang liefert Proteine, kommt bei der Herstellung von nachhaltigem Plastik zum Einsatz und dient auch als Biokraftstoff. Der Guardian erklärt, wie die Pflanze unser Leben verändern kann.

4

Das Playdate ist eine kleine Retrospielekonsole mit Kurbel, für die es zum Start gerade einmal 24 Games gibt. Trotz der Einschränkungen trifft der quietschgelbe Hipsterfänger als alternative Spielekonsole genau den Zeitgeist. 

5

1990 töten Unbekannte einen Mann in der Ulmer Innenstadt: Vermutlich musste Rafael Blumenstock sterben, weil er "anders" war. Der Soko-Leiter kann den Fall nicht lösen. Viele Jahre später erst wird ihm klar, wer die wahren Täter sein könnten. (Z+)

Wollen Sie uns hören?

Im Schwester-Podcast dieses Newsletters Was jetzt? geht es heute um den möglichen Nato-Beitritt Finnlands. Außerdem sprechen wir über die unentschlossenen Wählerinnen und Wähler aus den französischen Banlieues.

Wir wünschen einen guten Tag!

Soweit unser morgendlicher Newsletter, den wir so kompakt wie möglich halten möchten. Redaktionsschluss war heute um 6 Uhr. Fühlen Sie sich ausreichend informiert? Was stört Sie, was fehlt? Schreiben Sie uns! 

Und wenn Sie den Newsletter empfehlen möchten, leiten Sie ihn gerne weiter. Er lässt sich hier abonnieren

Die nächtliche Vorrecherche und frühe Produktion hat heute Mathias Peer in Bangkok übernommen. In Berlin wird noch nach dem richtigen Start in den Tag gesucht. Mit dem Kaffee auf den Balkon zu spazieren, fühlte sich schonmal gut an. Kommen Sie ebenfalls gut in den Tag!