germanynews02: Auslüften. Willkommen im Wochenende.

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Wochenende 10/2024

Auslüften. Willkommen im Wochenende.

Liebe Leserinnen und Leser,

manche schenken zum Weltfrauentag Blumen – aus diesem Letter wächst ein Garten. Bei Kathrin Zinkant in Brandenburg reichen die Tulpen schon bis zu den Knien, die Forsythie treibt aus und auch der Pfirsich steht kurz vor der Blüte. In ihrer neuen Kolumne schreibt sie darüber, wie sie 1.200 Quadratmeter Garten beackert.

Mely Kiyak wollte das Gärtnern nicht aus Büchern und Artikeln lernen, sondern am Boden, von der Pike auf. Also klingelte sie bei einem Kloster in Fulda. Das Gemüsebeet sah opulent aus. Ob die Nonnen ihr zeigen könnten, wie man Gärtnerin wird?

In Frankfurt gräbt meine Kollegin Karin Ceballos Betancur unterdessen den letzten aller Gärten um: ein altes Grab. Im Gegenzug darf sie sich und 16 ihrer Leute dort bestatten lassen, irgendwann, für umme. Bis es so soweit ist, pflanzt sie Rosen, jätet – und trinkt sonntags mit ihrer Familie Kaffee auf dem Friedhof.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende – und einen sonnigen Standort.

Ihre Friederike Oertel

Redakteurin Wochenende

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Der Soundtrack zum Wochenausklang – falls Sie beim Lesen Musik hören möchten. Großes Kino: Unsere Playlist ist oscarreif.

Wochenauswahl

Drei besondere Empfehlungen

Wem gehört die Stadt?

In Berlin gegen die AfD zu demonstrieren, fällt leicht. Man fährt hin, hört ein paar Reden, applaudiert, schwenkt vielleicht eine Fahne, singt ein Lied, fährt wieder heim. Diejenigen, gegen die man sich wendet, sind meist nicht zu sehen. In Zittau ist das anders. Hier stehen AfD-Anhänger, Flüchtlingsgegner und "Querdenker" nur ein paar Meter weiter.

Wie bitte?! Das wissen Sie nicht?

Wissen ist Macht, auch wenn oder gerade weil alles Wissen im Netz zugänglich ist. Hätte man wissen können! Wusste man aber nicht und Scham kommt auf, wenn man möglichst beiläufig im Handy nachschauen will. Warum fällt es uns so schwer zu sagen: "Tut mir leid, weiß ich nicht"?

Mein eigenes Grab

Die Sonne scheint, es ist warm, die Vögel zwitschern. Unsere Autorin, ihr Mann und die Mutter seines Kindes schaufeln gemeinsam ihr Grab. Wenn schon tot, dann wenigstens in Gesellschaft. Sie findet, das ist Endlevel-Patchwork, mehr geht nicht.

Politisch motiviert

Was steckt dahinter?

Doppelmoral hält besser

Der Westen unterstützt den Kampf gegen die russische Autokratie, wird aber auch abhängiger von anderen Diktaturen. Realpolitische Zwickmühlen sind zwar seit jeher Teil des doppelbödigen Geschäfts internationaler Diplomatie. Aber sie entwickeln gerade eine neue Wucht, schreibt Nils Markwardt.

Die Pflichtverteidigung

Unser Shitstorm-Abschirmdienst

Das Fondue der Rauchwaren

Bis Ende 2024 könnte "vermutlich jede dritte oder jede vierte Shisha-Bar" geschlossen sein, warnt der Chef des Bundesverbandes Wasserpfeifentabak. Das gilt es zu verhindern, findet unser Autor. Wir brauchen die Shisha. Sie ist das Fondue der Rauchwaren und ruft schon qua Design zur Geselligkeit auf.

Krokuspokus

Was uns blüht

Geht's jetzt los?

Bevor Kathrin Zinkant einen Garten hatte, stellt sie sich ihr gärtnerisches Leben ungefähr so vor: Im Frühjahr tolle Sachen pflanzen, im Sommer und Herbst schöne Blumen genießen und Gemüse ernten, im Winter vor dem Kamin sitzen. Wie schön, dass es anders gekommen ist.

Das große Ganze

Wofür leben wir eigentlich?

In Deutschland war es kalt, aber sie war frei

Junge Frauen, die in den Sechzigern nach Deutschland zum Arbeiten gingen, galten in Griechenland als "leicht zu haben". Asimina Paradissas Vater war dagegen, er hätte doch schon einen jungen Mann, den sie heiraten könne. Sie ging trotzdem. Ohne Mann – und nicht nur zum Arbeiten.

Mely Kiyak

Gute Momente

Nun endlich besucht der Frühling das Jahr. Man merkt es daran, dass an der großen Kreuzung in Berlin Prenzlauer Berg die Jongleure stehen. Während der Rotphase stellt sich ei →

Der Geheimtipp

Unbedingt weitersagen

Eine Schule des Sehens und Säens

Hinter der Tür, die direkt in die Klostermauer gebaut war, wurde Mely Kiyak nicht nur erst als Gast und später als Lehrling empfangen, sondern gemäß der benediktinischen Tradition von einer Fremden zu einer Freundin.

Soweit wir wissen

Die Welt verstehen

Kinder, was für ein Stress!

Sie verlassen das Haus niemals ohne Brotdosen, gehen in die Knie, um mit Einjährigen zu diskutieren und rennen bei jeder Erkältung zum Kinderarzt. Eltern von heute. Früher hat man doch auch nicht so ein Trara gemacht. Oder ist Elternsein tatsächlich komplizierter geworden? Elf Antworten aus der Forschung.

Kurzzeitgedächtnis

Am 8. März 1929 strahlt der Berliner Sender Witzleben vor 50 Gästen die ersten Fernsehbilder Deutschlands aus. Sie werden sieben Kilometer weit in ein Fernsehlaboratorium übertragen.

Das kleine Feuilleton

Lesen: Maggie Millner

Hören: Kim Gordon

Sehen: Lily Gladstone

Von der Liebe

Wir sind okay

Sie war der Segen meines Lebens

Was kommt nach dem Tod? Wohin entschwindet der Mensch? Welche Beziehung zu ihm ist noch möglich? Der Philosoph Wilhelm Schmid hat seine Frau verloren. Seither ist der Platz neben ihm grausam leer. Hier schreibt er, wie man den Tod eines geliebten Menschen überlebt.

Guter Stoff

Was uns anzieht

Alte Liebe

Recycelt wurde Kleidung schon immer, inzwischen machen Designerinnen und Designer viel mehr aus gebrauchten Klamotten. Daniel Schreiber ist Teil der "Pre-Loved-Revolution". Vielleicht geht die Welt so ein bisschen langsamer unter, und wir mit Stil.

Grünfläche

Fußball gehört dazu

Mein Mann, James Bond und das Bayer-Paradox

Bayer Leverkusen könnte Meister werden, ohne eine einzige Niederlage. Das klingt irre, aber man kann sich kaum vorstellen, wie und wo und gegen wen sie verlieren sollten. Paradoxerweise scheint der Erfolg zu früh zu kommen. Würden sie die Meisterschaft erst mit dem letzten Spiel holen – die Dankbarkeit, vielleicht sogar der Jubel der von der Bayern-Monotonie gelangweilten Fußballfans wäre umso größer.

Ode an ein Ding

Du bist perfekt

Klimper, klimper

Schon im Kinderzimmer experimentierte unsere Autorin mit Schminke. Wenn sie eine Freundin besuchte, wurde sie mit blassem Gesicht von ihren Eltern gebracht und mit Smokey Eyes wieder abgeholt. Bis heute verschafft ihr diese Wimperntusche den perfekten Aufschwung.

Frag Rose

Tipps, die Ihr Leben verändern

Besser babbeln

Hey, na? Hassen Sie Small Talk auch so sehr? Dann haben Sie Glück, liebe Leserinnen und Leser, denn unsere englische Life-Hack-Kolumnistin Rose hat ein paar Tipps. Small Talk, sagt sie, ist für Engländer gleichzeitig Begabung und Abwehrmechanismus.

Von der Selbstliebe

Ich bin okay

Wo geht's lang?

Frauen müssen endlich "mehr Geld verdienen als die Männer", sagt Charlotte Roche. "Wir müssen weiter nerven", steht in der Brigitte. "Wir müssen utopische Ziele loslassen", ebenfalls. Frauen müssen mit ziemlich widersprüchlichen Anforderungen klarkommen. Alles, was Sie dazu wissen müssen, steht hier.

Wir nennen es Familie

Was uns verbindet

Der Scheidungshund

Manche Paare, die sich trennen, streiten nicht um Kinder, sondern um den gemeinsamen Hund. Schließlich lässt sich ein Tier, anders als Geld oder Haushaltsgüter, weder durch zwei teilen noch emotional angemessen ausbezahlen. Wie das für alle Beteiligten am besten funktioniert.

Unser Personal Trainer

Jede Woche eine gute Übung

Das Kreuzheben mit der Langhantel

Und jetzt ein Knaller: Beim Kreuzheben mit der Langhantel können Sie noch höhere Gewichte stemmen und noch intensiver trainieren. "Es ist die Übung, bei der der Mensch am meisten Kraft entwickeln kann", sagt unser Personal Trainer Sebastian Grüner. Der Weltrekord liegt bei mehr als 500 Kilogramm.

Wochenmarkt

Ein frisches Rezept

Winter ade, Kuchen schmeckt eh

Blutorangen sind vielleicht das Schönste am Winter. Sie können Kälte und Dunkelheit mildern. Versunken in diesem Polentakuchen katapultieren sie einen geschmacklich auf direktem Weg an die sonnige Mittelmeerküste.

Anders betrachtet

Erfinden Sie eine Bildunterschrift

Platz 3: "Wahrhaftig, das ist er, der Schlüssel zum Reich Gottes!" – vorgeschlagen von Timo Steuer.

Platz 2: "Hallelujah, die größte Zuckerstange meines Lebens!" – eingesandt von Frank Müller.

Platz 1: "Echt jetzt? Ein Gehstock für den synodalen Weg?" – vielen Dank, Ute Schuhmacher.

In "Anders betrachtet" suchen wir jede Woche eine witzige Zeile zu einem Foto, nun zu diesem. Schicken Sie uns Ihre Ideen, die besten präsentieren wir am kommenden Freitag.

Das war die Ausgabe 10/24 unseres Letters von ZEIT am Wochenende. Über Lob, Anregungen und Kritik freuen wir uns wirklich sehr.

Redaktion: Katja Gerland, Maris Hubschmid, Viktoria Morasch, Friederike Oertel, Lars Spannagel | Bildredaktion: Leonie Baumeister, Michael Pfister | Design: Adele Ogiermann | Entwicklung: Rose Tremlett, Holger Wiebe

Bildcredits: Irina Tschernyschowa/Pexels; Thomas Victor; Volker Hermes, "Hidden de Keyser" Fotoarbeit aus der Serie Hidden Portraits, 2019 (Ausschnitt); Caroline Péron für DIE ZEIT; Charlotte Helwig; Daniel K.B. Schmidt/plainpicture; Michael Kappeler/dpa; Anatolij Pickmann für ZEIT ONLINE; Julia Sellmann für ZEIT ONLINE; Franziska Rieder; Abtei Fulda; Christian Spicker/imago images; Sarah Wagner Miller; Pekka Sakki/Lehtikuva/dpa; Kathrin Linkersdorff »Fairies V/ 2« 2020/VG Bild-Kunst, Bonn 2024; Cristina Estanislao für ZEIT ONLINE; Maskot/Getty Images; Marzena Skubatz für ZEIT ONLINE; [M] ZEIT ONLINE, Foto: Mika Volkmann/Getty Images; Meiko Herrmann für ZEIT ONLINE; Elena Cremer