germanynews02: Feieralarm. Willkommen im Wochenende.

Dies ist der Newsletter zum digitalen Wochenendmagazin der ZEIT. Noch schöner lässt es sich hier auf unserer Seite lesen.

Wochenende 09/2024

Feieralarm. Willkommen im Wochenende.

Liebe Leserinnen und Leser,

dies ist die 100. Ausgabe unseres Letters, die 100. Ausgabe von ZEIT am Wochenende. Das begeistert uns womöglich noch mehr als Sie – denn jede Woche beglückwünschen wir uns aufs Neue dazu, dass Sie uns lesen, uns antworten und ja, sogar unsere Musik hören.

Ich meine: Am Wochenende verbringt man Zeit mit denen, die man wirklich mag – oder? Jede geöffnete Mail ist uns eine Ehre. Und Ansporn. Danke dafür.

Es ist zweifellos ein Privileg, sich hauptberuflich mit dem Wochenende zu beschäftigen. Sie ahnen es vielleicht: Mit einigen Anstrengungen ist es auch verbunden. Deshalb gilt der Dank genauso den Kolleginnen und Kollegen, die mit Geschichten, Ideen oder technischer Notfallhilfe dazu beitragen, dass immer wieder freitags alles fix und fertig ist.

Wenn der nächste Letter in Ihrem Postfach aufleuchtet, sind wir mindestens so wochenendreif wie Sie. Aber immer auch ein bisschen glücklich.

Ein besonders schönes Wochenende wünscht Ihnen

Ihre Maris Hubschmid

Ressortleiterin Wochenende

Wie gefällt Ihnen ZEIT am Wochenende? Schreiben Sie uns an we@zeit.de. Unser aktuelles Onlinemagazin finden Sie hier.

Der Soundtrack zum Wochenausklang – falls Sie beim Lesen Musik hören möchten. Unsere Playlist zieht einen durch.

Wochenauswahl

Drei besondere Empfehlungen

Jung, schnell, witzig, rechts

Auf TikTok trenden fremdenfeindliche Hashtags. "Newsfluencer" vermitteln "Geheimwissen" über die Regierung und verbreiten Verschwörungstheorien. Die Plattform mit den kurzen, nahbaren Videos wächst zur neuen politischen Arena heran. Die AfD-Fraktion hat das längst erkannt – und zählt bereits mehr Likes als alle anderen Bundestagsfraktionen zusammen. Wie gefährlich ist das?

"Was ich überhaupt nicht vermisse: den Druck. Den Stress. Die Angst"

Andrea Petković hatte immer das Ziel, die Nummer eins der Weltrangliste zu werden. Nach dem Ende ihrer Tenniskarriere spricht sie mit Volker Weidermann über den Moment, in dem ihr bewusst wurde, dass sie dieses Ziel nie erreichen wird. Selbst, wenn Tennis Ihnen egal ist, lesen Sie dieses Interview. ("ZEIT: Es war keine gute Idee, dich deinen Dämonen zu stellen? Petković: Nee. Kann ich nicht weiterempfehlen. Zwei von zehn Sternen.")

Zu viel Sinn macht krank

Regelmäßig sitzen vor Katrin Wilkens Menschen, die an ihrem Job verzweifeln – weil sie vollkommen überhöhte Erwartungen haben. Deshalb räumt die Beraterin hier mit dem Missverständnis auf, dass Arbeit erfüllen und Sinn stiften muss. Die Idee stürze Arbeitnehmer ins Unglück – und mache Arbeitgeber reich.

Politisch motiviert

Was steckt dahinter?

Die Kalaschnikow haben sie übersehen

Die Nachricht, dass die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette verhaftet wurde, hat viele Solidaritätsbekundungen hervorgerufen. Meinen Kollegen Lenz Jacobsen wundert das, er meint: Komplizenschaft und Verharmlosung funktionieren nur, weil die Verbrechen nichts mehr mit unserer politischen Realität zu tun haben.

Die Pflichtverteidigung

Unser Shitstorm-Abschirmdienst

Sie haben 1.254.883 neue Nachrichten

Muss man das Smartphone verteidigen? Tatsächlich! Tech-Konzerne arbeiten längst daran, es überflüssig zu machen, tüfteln an Alternativen, die uns allzeit freie Hand lassen (aber woran sollen wir uns dann noch festhalten?). An Schulen sollen die Geräte bald komplett verboten werden. Daniel Gerhardt schreibt: "Heimlich Call of Duty unterm Tisch zu spielen, kann nicht schädlicher sein als das, was Boomer-Sozialkundelehrer über das Gendern erzählen."

Das große Ganze

Wofür leben wir eigentlich?

Sag mir, wer mein Vater ist!

Eine eskalierte Familienfeier, ein herausgebrüllter Satz: Du bist eh nicht meine Tochter! Ein Brief, der entschuldigen soll. Jahrelang sei die Mutter nicht schwanger geworden. Bis der Vater gesagt habe: Hol dir dein Kind. Die Tochter möchte wissen, wer ihr Erzeuger ist – erst recht, als ihr eine Krankheit diagnostiziert wird, gegen die seine DNA die Rettung sein könnte. Ihre Eltern aber schweigen eisern.

Mely Kiyak

Gute Momente

Alle Bücher stehen durcheinander. Die Regale lehnen an der Wand, man müsste sie endlich festschrauben. Nun ist es schon die so-und-so-vielte Wohnung, und im →

Der Geheimtipp

Unbedingt weitersagen

Die Kuh und wir

Rinder verwandeln Gras in Eiweiß. Eine Superkraft. Nicht umsonst galt die Kuh einst als Amme der Menschheit. Jetzt nennt man sie Klimakiller – war alles nur eine Milchmädchenrechnung? Eine muhende Kulturgeschichte.

Soweit wir wissen

Die Welt verstehen

Ein Mumienfuß als Mitbringsel

Im 19. Jahrhundert schwärmten Europas Adelige fürs Alte Ägypten. Sie schmissen Mumienpartys, auf deren Höhepunkt eine konservierte Jungfrau ausgewickelt wurde, sie rührten zermahlene Mumien in Babybrei. Wenn Sie das Wochenende mit einem wohligen Grusel beginnen möchten: Diese Leichenfledderei entpuppt sich als echter Krimi.

Kurzzeitgedächtnis

Am 1. März 1901 nimmt die Wuppertaler Schwebebahn den Publikumsbetrieb auf. Der Andrang ist so groß, dass der Takt gleich am ersten Tag von zehn auf fünf Minuten verkürzt wird.

Das kleine Feuilleton

Lesen: Iris Wolff

Hören: Liam Gallagher & John Squire

Sehen: The Zone of Interest

Von der Liebe

Wir sind okay

"Ich fühlte mich erneut verlassen"

"Mama! Papa bekommt noch ein Baby!" Wie viele Frauen können sich über so einen Satz uneingeschränkt freuen? Wenn der Ex-Partner erneut Kinder kriegt, ist das in vieler Hinsicht eine Herausforderung. Hier erzählen vier Menschen, wie sie sich mit der Situation arrangiert haben.

Guter Stoff

Was uns anzieht

Wenn das Drunter drüber ist

Wenn meine Tochter morgens früh noch nicht ganz wach ist, muss ich sie manchmal darauf aufmerksam machen, dass sie die Unterhose über die Strumpfhose gezogen hat. Nun lese ich in unserer Modekolumne: Damit liegt sie voll im Trend!

Grünfläche

Fußball gehört dazu

Männer an die Pfeife!

Während längst auch Frauen Männerschwalben ahnden, sind in der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga der Frauen nur Schiedsrichterinnen zugelassen. Aus Sicht unseres Kolumnisten ein Problem. Denn während beim Deutschen Fußball-Bund zuletzt 43.764 Schiedsrichter registriert waren, waren es lediglich 1.988 Schiedsrichterinnen. Je professioneller der Frauenfußball wird, desto professioneller sollten diejenigen sein, die mitentscheiden, mahnt Oliver Fritsch. Und fordert das Naheliegende.

Ode an ein Ding

Du bist perfekt

Die schönste Form der Rebellion

Die Kollegin Jung habe ich schon immer heimlich bewundert, eine beiläufige Coolness geht von ihr aus. "Wenn der Rabattcode WELCOME10 funktioniert, den ich spaßeshalber bei jeder Online-Bestellung eingebe", schreibt sie selbst, "fühle ich mich wie Leonardo DiCaprio in ‚Catch Me If You Can'." Als Teenagerin liebte sie es, Longpapers zu kaufen, um zu zeigen "dass man etwas Illegales vorhatte". Auch nach der Cannabis-Legalisierung blieben diese die besten. Ich glaube ihr sofort.

Frag Rose

Tipps, die Ihr Leben verändern

Der Alleingänger

Sie haben einen Handschuh verloren? Hurra! Damit eröffnet sich eine Fülle von Möglichkeiten. Rose weiß, wie man übriggebliebene Einzelstücke zweckentfremden kann. Ein Handschuh eignet sich etwa perfekt für die Aufbewahrung von kleinen und empfindlichen Gegenständen. Wo hab ich bloß den Handschuh mit meinem Goldschmuck gelassen? Gerade war er doch noch da.

Von der Selbstliebe

Ich bin okay

"Wenn ich die Welt kontrolliere, brauche ich sie nicht mehr zu fühlen"

Männer tendieren zum Explodieren, Frauen zum Implodieren. Ein weitreichender Text über die Angst des Mannes vor Verletzlichkeit, Fußballemotionen und Gewaltherrscher, die ihre Traumata auf globaler Ebene ausleben.

Wir nennen es Familie

Was uns verbindet

"Eltern sollten lernen, sich mit ihren Kindern zu entspannen"

Haben Sie auch das Gefühl, zu Hause ein Hotelrestaurant mit eigener Wäscherei zu betreiben? Mit maßlos fordernden Stammgästen? Familientherapeutin Christina Ordnung rät unserem Kollegen Johannes Gernert, öfter mal Gast im eigenen Betrieb zu sein. Sich aufs Sofa zu legen, am besten so, dass man das schmutzige Geschirr nicht sieht, dankend abzulehnen: Nein, ich möchte jetzt nicht spielen oder Knabberteller herrichten. Ich will mich ausruhen. Erleben Sie die Verwandlung – auch die Ihrer Kinder!

Unser Personal Trainer

Jede Woche eine gute Übung

Der halbkniende Lift

"Der halbkniende Lift" könnte auch ein Begriff aus dem Dienstleistungskatalog dieses Elternhotels sein. Diese Übung bringt Sie in Balance, stärkt Ihnen den Rücken und verhilft zu mehr Haltung.

Wochenmarkt

Ein frisches Rezept

Die Berglinse ruft

"Es waren einmal Kürbis, Spinat und Linse, die sich in einer Currypaste wälzten und in ein wärmendes veganes Gericht verwandelten. Das schmeckte sogar den Kindern." Dieses Märchen ist so schön, ich lasse es einfach für sich stehen.

Anders betrachtet

Erfinden Sie eine Bildunterschrift

Platz 3: "Bisschen weiter links, da juckt es furchtbar!" – eingesandt von Bettina Wagner.

Platz 2: "Den Goliath macht dann aber der Kollege mit der Hubarbeitsbühne!" – Vorschlag von Martina Niekrawietz.

Platz 1: "Hä? Ich dachte Body-Painting ist mit Farbe!" – vielen Dank, Gudrun Seedorf!

In "Anders betrachtet" suchen wir jede Woche eine witzige Zeile zu einem Foto, nun zu diesem. Schicken Sie uns Ihre Ideen, die besten präsentieren wir am kommenden Freitag.

Das war die Ausgabe 09/24 unseres Letters von ZEIT am Wochenende. Über Lob, Anregungen und Kritik freuen wir uns wirklich sehr.

Redaktion: Maris Hubschmid, Viktoria Morasch, Friederike Oertel, Lars Spannagel, Mitarbeit: Katja Gerland | Bildredaktion: Leonie Baumeister, Michael Pfister | Design: Adele Ogiermann | Entwicklung: Rose Tremlett, Holger Wiebe

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