Russlands Drohungen, Energiepreise in Deutschland, eine Stimme aus Mariupol

Der Morgenüberblick am Dienstag, 8. März
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Was jetzt?
Der Morgenüberblick am Dienstag, 8. März

von Rieke Havertz
Redaktionsleiterin ZEIT ONLINE

Guten Morgen! Russland droht der EU mit einem Stopp von Gaslieferungen, Tanken, Heizen und Einkaufen in Deutschland werden teurer und ein Helfer berichtet von der Situation im belagerten Mariupol. Heute ist Internationaler Frauentag – Frauen verdienen pro Stunde immer noch 18 Prozent weniger als Männer.

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Die Lage in der Ukraine

Russland droht Europa, die Gaslieferung durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 zu stoppen. Die EU bezieht 40 Prozent ihres importierten Gases aus Russland. Die Staats- und Regierungschefs der EU wollen sich bei einem Treffen am Donnerstag voraussichtlich für eine schrittweise Unabhängigkeit von russischer Energieversorgung aussprechen.

Die russische Regierung bietet erneut eine Waffenruhe an – angeblich, um Zivilisten eine sichere Flucht aus den umkämpften Städten Kiew, Charkiw, Mariupol, Tschernihiw und Sumy zu ermöglichen. Die Routen scheinen jedoch vor allem in Richtung Russland oder Belarus zu verlaufen, die Ukraine lehnt das ab. Die sogenannten humanitären Korridore sind für Wladimir Putin nichts als militärische Strategie, analysiert Hauke Friederichs.

Foto: Aris Messinis/AFP/Getty Images
Foto: Aris Messinis/AFP/Getty Images

Wladimir Putin sucht keinen Ausweg aus diesem Krieg, kommentiert mein Kollege Carsten Luther.

Nach Unicef-Angaben wurden in der Ukraine bisher mindestens 27 Kinder getötet und zahllose weitere der 7,5 Millionen Kinder im Land schwer traumatisiert.

Leute schlagen die Türen von Apotheken ein, holen ihr Wasser aus Heizkörpern: Aus dem belagerten Mariupol berichtet ein Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen.

Die EU will einen Beitrittsantrag der Ukraine prüfen. Hoffnung auf eine schnelle Mitgliedschaft kann sich das Land jedoch nicht machen, die Verfahren sind langwierig.

Wie Freiwillige Geflüchteten einen sicheren Schlafplatz bei sich schaffen können beantwortet Doris Trabelsi von der Flüchtlingshilfe 

In London lebten Oligarchen lange gut: Warum die Sanktionen gegen die reichen Russen in Großbritannien auf sich warten ließen, analysiert meine Kollegin Bettina Schulz. 

Ungarns plötzlich pragmatische Flüchtlingspolitik ist auch ein Balanceakt von Premierminister Viktor Orbán. Franziska Grillmeier war an der ungarisch-ukrainischen Grenze unterwegs. 

Bild: Franziska Grillmeier für ZEIT ONLINE
Bild: Franziska Grillmeier für ZEIT ONLINE

Die Klimadebatte läuft fatal losgelöst von geopolitischen Entwicklungen, schreibt Felix Ekardt von der Leipziger Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik. Die Reformvorschläge der Bundesregierung reichten nicht im Entferntesten. 

Viele Belarussinnen und Belarussen fühlen sich der Ukraine verbunden, doch sind hilflos. Denn Machthaber Alexander Lukaschenko unterstützt Putin in seinem Krieg. Menschen aus Belarus haben mit Marta Sakawik gesprochen.

Tanken, Heizen und Einkaufen werden in Deutschland teurer. Mögliche Importstopps aus Russland lassen die Energiepreise steigen, Diesel kostet mehr als Benzin.

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Weitere wichtige Nachrichten 

Foto: Ueslei Marcelino/Reuters
Foto: Ueslei Marcelino/Reuters

Die Frauenrechte haben sich nach Einschätzung von Amnesty International im vergangenen Jahr deutlich verschlechtert. Häusliche Gewalt habe während der Pandemie weltweit zugenommen und Frauen in Afghanistan seien zu "Bürgerinnen zweiter Klasse" geworden. 

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Eine Alltagsablenkung

Eigentlich will ich gerade Zucker fasten. Doch für diesen Kuchen mit doppeltem Inseleinfluss werde ich eine Ausnahme machen. Der Bergamotte-Madeira-Kuchen benötigt nur wenige Zutaten – und dazu unbedingt einen Earl Grey trinken. (Z+)

Bild: Annie Martin
Bild: Annie Martin

Die wichtigsten Corona-Zahlen

Die Zahl der Neuinfektionen steigt weiter leicht: Nach unseren Daten wurden 120.771 neue Ansteckungen registriert, fast 30.000 mehr als eine Woche zuvor. Zudem wurden mit 119 etwas mehr Todesfälle erfasst.

Wollen Sie uns hören?

Im Schwester-Podcast dieses Newsletters Was jetzt? sprechen wir heute darüber, warum das rechte Lager vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich so viel Zustimmung bekommt. Und: Sollte man Putin den Sieg schenken, um Leiden zu verringern?

Wir wünschen einen guten Tag!

Das war unser Überblick am Morgen. Hat Ihnen etwas gefehlt, was würden Sie sich wünschen? Schreiben Sie uns gern! Falls Sie uns empfehlen möchten: Der Letter lässt sich hier abonnieren.

Redaktionsschluss für diese Ausgabe war um 5.30 Uhr. Die nächtliche Vorarbeit hat heute Christina Felschen in Vancouver übernommen. In Berlin wird der Internationale Frauentag mit einem Feiertag begangen. "We Should All Be Feminists" – Chimamanda Ngozi Adichie.