Militärkonvoi verlagert, Schröder trifft Putin, Pisa-Studie

Der Morgenüberblick am Freitag, 11. März 2022
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Der Morgenüberblick am Freitag, 11. März 2022

von Monika Pilath
Mitglied der Chefredaktion ZEIT ONLINE

Guten Morgen! Die Panzer und Fahrzeuge des russischen Militärkonvois vor Kiew haben sich auf umliegende Orte und Wälder verteilt, Gerhard Schröder hat Medienberichten zufolge mit Wladimir Putin über den Ukraine-Krieg gesprochen, die EU will ab 2027 kein Öl und Gas mehr aus Russland beziehen und in Deutschland scheint heute überall die Sonne.

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Die Lage in der Ukraine 

Nahe Kiew hat sich der mehr als 60 Kilometer lange russische Militärkonvoi aufgelöst, wie aus Satellitenaufnahmen hervorgeht. Die Fahrzeuge und Panzer verteilten sich demnach auf umliegende Orte und Wälder. Warum der russische Angriff in den vergangenen Tagen stockte, hat mein Kollege Hauke Friedrichs analysiert. (Z+)

Altkanzler Gerhard Schröder hat laut mehreren Medien Wladimir Putin in Moskau getroffen, um mit ihm über den Ukraine-Krieg zu sprechen. Der Besuch war offenbar nicht mit der Bundesregierung und dem ukrainischen Botschafter abgestimmt.

Die russische Regierung droht westlichen Unternehmen, die das Land wegen des Kriegs in der Ukraine verlassen, mit einer Verstaatlichung. Außerdem wird Russland bis Jahresende keine elektronischen Geräte, Maschinen und Dünger mehr exportieren – als Reaktion auf die westlichen Sanktionen. Agrar- und Energieexporte sollen jedoch weiterlaufen. 

Die EU soll ab 2027 kein Öl und Gas mehr aus Russland beziehen. Die Kommission will im Mai einen neuen Energieplan vorstellen, wie Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ankündigte. 

Russland findet immer absurdere Rechtfertigungen für den gnadenlosen Angriff auf die Ukraine. Das zeigt: Diplomatisch ist der Krieg in diesen Tagen nicht zu stoppen.

Eingestürzte Wohnhäuser, zersplitterte Fenster und zerstörte Regierungsgebäude: Nach russischen Angriffen liegt die ukrainische Stadt Charkiw in Trümmern, wie unsere Fotostrecke zeigt. 

Foto: Natalia Kolesnikova/​AFP/​Getty Images
Foto: Natalia Kolesnikova/​AFP/​Getty Images

Die Sanktionen des Westens treffen die russische Bevölkerung hart. Der Ökonom Vasily Astrov erwartet, dass sich viele bald nur noch das Nötigste kaufen können. (Z+) 

Die Angst vor einem sich ausweitenden Krieg ist berechtigt, doch was tun, um jetzt nicht durchzudrehen? PsychologInnen kennen Strategien: Ein Leitfaden in sieben Schritten. (Z+)

In Deutschland ist die Hilfsbereitschaft derzeit groß, die Unsicherheit auch: Wie unterstützt man Geflüchtete aus der Ukraine wirklich? 

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Israel hat das Zuzugsverbot für Palästinenser wieder eingeführt. Damit dürfen auch israelisch-palästinensische Paare nicht mehr gemeinsam in Israel leben.

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Die wichtigsten Corona-Zahlen

Nach unseren Daten haben die Gesundheitsämter gestern mehr Corona-Fälle als je zuvor seit Beginn der Pandemie registriert. Erfasst wurden 258.573 Neuinfektionen, das waren gut 52.000 mehr als vor einer Woche. Außerdem wurden 226 Todesfälle gemeldet, 58 weniger als am vorigen Donnerstag.

Bemerkenswert

Zu einer zweiten Tasse Kaffee oder Tee empfehle ich Ihnen diese Beiträge.

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Fotos: Tobias Kruse/​OSTKREUZ für ZEIT MAGAZIN
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In Queer Eye Germany trifft aufgekratzte Queerness auf deutsche Piefigkeit. Das Prinzip der Show, jetzt auf Netflix zu sehen, ist eine Mischung aus Schöner Wohnen und einem Lehrstück in gegenseitiger Toleranz. Darauf habe ich gewartet. Echt!

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Der ukrainische Hacker Ihor leistet nicht mit Waffen, sondern mit seinem MacBook Widerstand gegen Russland – er bringt wichtige russische Webseiten zum Abstürzen. Das Magazin 1843 des Economist hat ihn in Lviv getroffen.

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Mehr Gehalt, Elternzeit, reduziertes Arbeiten – im Job ist gutes Kommunizieren gefragt. Peter Modler bringt Frauen bei, die Sprache ihrer Vorgesetzten besser zu verstehen. (Z+)

Wollen Sie uns hören?

Im Schwester-Podcast dieses Newsletters Was jetzt? sprechen wir heute darüber, warum sich die russischen Angriffe zunehmend gegen die Zivilbevölkerung richten. Und: Ist die ansteckendere Omikron-Variante BA.2 Schuld an den steigenden Corona-Zahlen?

Wir wünschen einen guten Tag!

Der Redaktionsschluss unseres Newsletters am Morgen war heute um 5.30 Uhr. Er lässt sich hier abonnieren

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Die nächtliche Recherche und frühe Produktion hat heute Christina Felschen in Vancouver übernommen. In Berlin träumt es sich bei steigenden Temperaturen ans Meer.