Ausgangssperren, Impfstoff-Patente, Ölprinz im Arbeitsamt

Der Morgenüberblick am Donnerstag, den 6. Mai
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Was jetzt?

Der Morgenüberblick am Donnerstag, den 6. Mai

von Markus Horeld
Stellvertretender Chefredakteur ZEIT ONLINE

Guten Morgen! Die nächtlichen Ausgangssperren gelten vorerst weiter, die US-Regierung ist bereit, Impfstoff-Patente freizugeben und die neue ZEIT ist da.

Die nächtlichen Ausgangssperren bleiben vorerst bestehen. Das hat das Bundesverfassungsgericht entschieden und Eilanträge gegen die Regelung abgewiesen. Ein endgültiges Urteil steht aber noch aus.

Die US-Regierung unterstützt die Forderung, den Patentschutz für Covid-Impfstoffe zeitweise aufzuheben. Eine so schwere Pandemie mache "außergewöhnliche Maßnahmen" notwendig, sagte Joe Bidens Handelsbeauftragte Katherine Tai. Zahlreiche Staaten, NGOs und die Weltgesundheitsorganisation haben gefordert, die Patente freizugeben, weil es sonst Jahre dauern könnte, bis vor allem in armen Ländern alle Menschen geimpft sind. Die Verhandlungen darüber dürften allerdings komplex und langwierig werden. 

Donald Trump bleibt bei Facebook bis auf Weiteres gesperrt. Eine endgültige Entscheidung will das von Facebook selbst eingesetzte Oversight Board erst später treffen. Meine Kollegin Lisa Hegemann hält es für falsch, einen so folgenreichen Schritt einem Unternehmen allein zu überlassen. Und unsere US-Korrespondentin Rieke Havertz schreibt, dass es gefährlich ist zu glauben, Trump und seine Anhänger seien verstummt.

Schottland wählt heute ein neues Parlament – und spricht sich dabei indirekt auch für oder gegen eine künftige Unabhängigkeit aus. Falls die Regierungschefin Nicola Sturgeon und ihre Verbündeten die absolute Mehrheit erlangen, wollen sie eine zweites Unabhängigkeitsreferendum abhalten. Der britische Premier Boris Johnson habe dann "keine moralische Rechtfertigung mehr", dies zu verhindern, sagt Sturgeon. Das Land ist gespalten, schreibt unsere Korrespondentin Bettina Schulz.

Nicola Sturgeon

Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon beim Besuch einer Fischfabrik in Aberdeen © Russell Cheyne/Pool/Reuters

Aktuelle Corona-Zahlen

Der Abwärtstrend der Corona-Neuinfektionen in Deutschland hält weiter an: Nach unseren Daten wurden gestern 20.679 neue Fälle registriert worden, 4.070 weniger als eine Woche zuvor. Zudem meldeten die Gesundheitsämter am Mittwoch 266 neue Todesfälle, 20 weniger als am gleichen Tag der Vorwoche.

Die aktuellen Coronavirus-Fallzahlen

Bisher sind 24.546.919 Menschen in Deutschland geimpft (29,5 Prozent), davon haben 6.929.681 (8,3 Prozent) bereits die zweite Impfdosis erhalten.

Bemerkenswert

Noch Kaffee und Muße? Diese Beiträge könnten Sie ebenfalls interessieren.

Ausgerechnet Frank-Jürgen Weise. Der Mann, der die Bundesagentur für Arbeit (BA) reformierte, später das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge aus der Krise holte, verfolgte nebenbei ein dubioses Privatgeschäft in Albanien. Und zwar vom BA-Büro aus. Meine Kollegen Ingo Malcher und Kolja Rudzio haben den Wirtschaftskrimi um den "Ölprinzen vom Arbeitsamt" nachrecherchiert. (Z+)

Mindestens sieben Kinder hat Giovanni Strauß zu zeugen geholfen, keines davon kennt er. Denn Giovanni Strauß ist Samenspender. Warum macht er das? Meine Kollegin Sarah Heidi Engel hat ihn gefragt. (Z+)

Tausende Kinder wurden an der US-mexikanischen Grenze gewaltsam von ihren Eltern getrennt, US-Präsident Joe Biden will die Familien wieder zusammenführen. Der New Yorker hat eine der ersten Mütter begleitet, die ihre Kinder wiedersehen durfte – vier Jahre, nachdem sie von ihnen weggezerrt wurde.

Wollen Sie uns hören?

Im Schwester-Podcast dieses Newsletters Was jetzt? spricht meine ZEIT-Kollegin Anna Mayr über das Ungerechtigkeitsgefühl, das entsteht, wenn zunächst ausschließlich die bereits Geimpften ihre Freiheiten zurückbekommen. Außerdem geht es um die Wahl in Schottland.

Wir wünschen einen guten Tag!

Das war eine neue Ausgabe unseres Newsletters am Morgen, Redaktionsschluss war heute um 6 Uhr. Wir geben uns Mühe, ihn so kurz wie möglich zu halten, damit Sie beim ersten Kaffee oder Tee mit zwei Wischgesten informiert sind.

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Die nächtliche Vorrecherche und frühe Produktion hat heute Christina Felschen in Vancouver übernommen. Kommen Sie gut in den Tag!

Känguru

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