germanynews02: Mit dem Hubschrauber nach Sylt oder mit dem Fahrrad zum See. Willkommen im Wochenende.

Dies ist der wahrscheinlich längste Letter der Welt. Er ist so lang, dass man ihn in manchen Email-Programmen eigens ausklappen muss. Da entdecken Sie doch lieber gleich unsere schöne neue Seite.

Ausgabe 20/22

Mit dem Hubschrauber nach Sylt oder mit dem Fahrrad zum See. Willkommen im Wochenende.

Liebe Leserinnen und Leser,

die sechste Ausgabe von ZEIT am Wochenende ist online.

Unsere Kollegin Annabelle Seubert wartet in Etage 5 von Klinikhaus 5 der Charité in Berlin darauf, aufgerufen zu werden und betrachtet ihre Mitwartenden – allesamt in dieser Rolle erprobt. Da war zunächst der Impfstoff, auf den wir gewartet haben, Testergebnisse. Wir haben darauf gewartet, unsere Familien wiedersehen, zur Arbeit fahren, unsere Kinder wieder in Kita und Schule schicken zu dürfen. Hat das kollektive Ausharren uns zusammengeschweißt, oder sind wir immer bloß Alleinwartende unter anderen, fix und fertiggewartet? Annabelle Seubert hatte viel Zeit, darüber nachzudenken – entstanden ist ein außergewöhnlicher Text.

Außerdem geht es um die Frage, wie befreiend radikale Ehrlichkeit sein kann. Und um ein Gerät, dessen Genialität gemeinhin unterschätzt wird: den Eierkocher.

Ihre Maris Hubschmid

Ressortleiterin Wochenende

Wie gefällt Ihnen ZEIT am Wochenende? Schreiben Sie uns an we@zeit.de.

Hier finden Sie alle Ausgaben unseres Letters.

Unser Soundtrack zum Wochenausklang – falls Sie beim Lesen etwas Musik hören möchten. Kassettenspieler, Discman, iPod: Unsere Playlist besingt überholte technische Geräte.

Wochenauswahl

Drei besondere Empfehlungen

Die Macht der Herkunft

Ich begrüße Sie zum Samstagslotto! Charakter, Schulerfolg, Karriere, Suchtverhalten: Neue Forschungsmethoden legen nahe, dass das Erbgut unser Leben stärker bestimmt als bisher angenommen. Wie viel Ungerechtigkeit können wir akzeptieren, wenn unsere Ungleichheit bewiesen ist?

"Wir sind eine furchtlose Familie"

Der Krieg ist nicht vorbei, trotzdem kehren täglich etwa 20.000 Menschen aus Polen in die Ukraine zurück. Unter ihnen viele, die zuvor nach Deutschland geflüchtet sind. Sie vermissen ihre Männer, ihr Zuhause, kamen nicht klar in unserem Land. Wir haben mit dreien von ihnen vor ihrer Abfahrt gesprochen – und nach ihrer Ankunft. Eine sagt den bemerkenswerten Satz: "Aus der Ferne ist der Krieg beängstigender. Hier kann ich mich ihm verschließen."

Lass mal durchbrettern!

So dürfte der Traum eines jeden Surfers aussehen: Ein Hotel, das immer genau da ist, wo die Welle am schönsten bricht. Tatsächlich gibt es diese Herberge, sie ist allerdings ein Lastwagen und man teilt ihn mit Fremden. Falls Ihnen Bretter die Welt bedeuten oder Sie nach zwei Jahren Corona einfach Fernweh haben: Lassen Sie sich mitnehmen entlang der marokkanischen Küste von diesem Bericht und dem "Truck Surf Hotel". (Z+)

Politisch motiviert

Das Überthema der Woche

Die wartende Gesellschaft

Bringt es uns zusammen, wenn alle auf dasselbe warten, das Ende der Pandemie, das Ende eines Krieges, und nicht nur auf das eigene Glück? Ein Essay aus dem Wartebereich. (Z+)

Die Pflichtverteidigung

Unser Shitstorm-Abschirmdienst

Unterwegs im Hotel Mama

Mindestens in einem Punkt hat Lambrecht junior alles richtig gemacht, findet unser Kollege Daniel Gerhardt. Wahre Connaisseure erkannten schon als Teenager, dass sich im Schlepptau der Eltern die besten Reisen auftun. Egal, wie alt man ist.

Wir nennen es Familie

Was uns verbindet

Mein Sohn, Du hast es durch einen Krieg zu uns geschafft

Marat und Viktoriia Deviatiarova wussten, dass sich ihr Leben fundamental ändern würde – an einen Krieg hatten sie dabei nicht gedacht. Dieser Text erzählt, was es bedeutet, in der 38. Schwangerschaftswoche von Charkiw nach Deutschland zu fliehen. (Z+)

Soweit wir wissen

Die Welt verstehen

Hallo Höllenpforte!

Unser Kollege Robert Gast neigt nicht zu Übertreibungen. Diesen Text hat er angekündigt mit den Worten: „ein Massemonster von beispielloser Dimension". Gemeint ist ein rätselhaftes Fitzelchen am Nachthimmel, das Astronomen seit einem halben Jahrhundert mit Teleskopen zu beobachten versuchen – ein Schwarzes Loch. Noch immer versteht niemand genau, was dort eigentlich vor sich geht. Aber jetzt gibt es endlich ein Bild davon!

Was wären wir ohne euch

Die erstaunlichsten Berufe

"Ganz selten rieche ich auch mal direkt an der Achsel"

An wie vielen Achseln haben Sie schon geschnüffelt? Solche Interviewfragen stellt auch unsere Kollegin Jana Gioia Baurmann nicht jeden Tag. Von zwiebelig über stechend bis muffig – der Hamburger Boris Kristof ist ausgebildeter „Sniffer", er beurteilt die Wirksamkeit von Deodorants. Hier verrät er seine Bewertungskriterien in der Baumarktschlange und wann man einen Menschen gut riechen kann.

Ich bin okay, wir sind okay

Von Liebe und Selbstliebe

Ganz ehrlich? Ich finde die andere heiß

Lügen verursacht Stress, Leid und Schmerz, macht manche krank und depressiv. Unser Autor Fabian Herriger hatte sich ausgemalt, wie befreit und leicht er sich fühlen würde, wenn er sich endlich nicht mehr verbiegen, allen die Wahrheit sagen würde. Hier berichtet er von seinem Selbstversuch in radikaler Ehrlichkeit. (Z+)

Zeit, zu gehen

Zwei Jahre Pandemie, Auseinandersetzungen im Lockdown, keine Zärtlichkeit mehr, dafür Diskussionen um Töpfe in der Spülmaschine. Unsere Autorin rät: Wenn Sie sich trennen wollen, tun Sie es jetzt! Nie waren die Chancen für einen Neuanfang so gut. (Z+)

Grünfläche

Fußball gehört dazu

Die Dortmunder Schwebebahn

Am Samstag läuft Erling Haaland zum letzten Mal in der Bundesliga auf. Unser Kolumnist Stephan Reich wurde sozialisiert mit Fußballern wie Manfred Binz oder Michael Wittwer, ehrlichen Arbeitern, die ihrem Sport nachgingen wie einer Maurerlehre. Jetzt sieht er den Spieler, der von Dortmund nach England wechselt, durch den Fernseher rasen und fragt sich, ob er aus Versehen auf "The Avengers" umgeschaltet hat.

Läuft bei uns

Was Sie am Wochenende streamen könnten

Explosion mit Untertiteln

Den Pilotfilm produzierte die Zürcher Produktionsfirma auf eigene Kosten, jetzt ist „Tschugger" (Walliserdeutsch für "Bulle") um die irre Drogendealerjagd eines liebenswürdigen Walliser Polizisten ein Überraschungshit. Selbst im Schweizer Fernsehen wurde die Serie übrigens mit schriftdeutschen Untertiteln ausgestrahlt. Hier kommen weitere Streamingtipps fürs Wochenende. (Z+)

Lexikon der Leidenschaften

Gute Gründe, etwas unbedingt auszuprobieren

Adrenalin am roten Teppich

Einer der schönsten Momente? Als Marlene Dietrich ihm aus Paris antwortete. „Die Vorstellung, dass sie vielleicht für eine Sekunde beim Signieren an mich gedacht hat, war für mich unglaublich." Autogramme waren für Peter Becker lange das Tor zur Welt – wenn er vor Harrison Ford stehe, sei da "auch eine Art Jagdfieber". 40.000 Unterschriften hat er gesammelt. Von der einen träumt er noch.

Kurz und klein

Klare Ansagen, knappe Antworten

Fast ein Interview

Nicole, würden Sie Waffen an die Ukraine liefern?

Ihr Mann und Manager antwortet: "Aus politischen Sachen hält Nicole sich komplett raus."

Das kleine Feuilleton

Lesen: Brandon Taylor

Hören: Kendrick Lamar

Sehen: Lilith Stangenberg

Ode an ein Ding

Du bist perfekt

Außen fest, innen zart

Sätze für die Ewigkeit: „Bis heute habe ich kein Frühstücksei jemals in einem Topf gekocht – kochen müssen" (okay, nicht ganz so griffig wie „Berta, das Ei ist hart"). Unser Kollege Michael Schock liebt ein absonderliches Gerät. Wir haben das belächelt, leider ist sein Eierkocher nach unserer Fotosession in der Redaktion verschollen und da hört für den Kollegen der Spaß auf. Man gebe ihm das Teil zurück, bitte, eh das Ei zum Ei des Anstoßes wird! (Z+)

Das große Ganze

Wofür leben wir eigentlich?

Kinder machen keinen Sinn

Viele Menschen glauben, dass Kinder kriegen der Sinn des Lebens ist. Jeder, der keine hat und keine will, versäume etwas, führe ein tristes, sinnfreies Leben und drehe sich nur um sich selbst. Unserer Autorin dünkt, dass sie diesen Quatsch nicht nur ihr, sondern vor allem sich selbst erzählen wollen. „Es ist sogar so: Kinderlose Frauen tun Eltern einen riesigen Gefallen." (Z+)

Sofalandschaften

Willkommen zu Hause

"Wenn du Zugang zu dieser Küche hast, bist du Teil der Familie"

Der wichtigste Raum des Hauses: die Küche natürlich. Finden Sie das Chaos aus Vorräten und Müslischüsseln lebendig oder verstecken Sie es in der Speisekammer? Würden Sie viel Geld ausgeben, um ihre Küche zu vergrößern, wären Sie mit einer Winzküche eigentlich glücklicher? Ein Blick in die Wohnungen anderer Leute mit der Frage: Welche Küche passt zu wem? (Z+)

Reicher, schlauer

Tipps, die Ihr Leben verändern

So investieren Sie in ETFs – in nur zehn Minuten

ETF – WTF? Falls Sie auch gern am Wachstum der Weltwirtschaft teilhaben würden, sich aber ahnungslos und abgehängt fühlen: Auf vielfachen Wunsch erklären wir hier, was ETFs sind und wie Sie in nur zehn Minuten zum Aktionär werden. (Z+)

Wie Sie Ihr Fahrrad möglichst sicher abstellen

Wie viele Fahrräder wurden Ihnen schon gestohlen? Bei mir sind es vier. Fahrradbesitzer handeln oft instinktiv falsch, wenn es darum geht, wo sie ihr Rad sicher parken. Warum die naheliegendste Lösung (ich stell es dort zu den anderen!) meist die schlechteste ist. (Z+)

Unser Personal Trainer

Jede Woche eine gute Übung

Ab auf die Seitenplanke!

Seitenplanke klingt irgendwie nach Piraten oder Pinkelpause auf dem Standstreifen. Ist aber eine Fitnessübung, mit der Sie Ihrer Wirbelsäule am Wochenende mal so richtig was Gutes tun können. (Z+)

Wochenmarkt

Ein frisches Rezept

Bodenlose Köstlichkeit

Kein Sonntag ohne Kuchen? Dann hätten Sie genau wie wir den Kohlrabi der Kollegen verschmäht, um stattdessen dieses Rezept zu feiern. Eine schweizerische Variante des Käsekuchens, ohne Boden, aber mit Birnenweggenfüllung. Das Wochenende, ach was: das Leben, wie es sein sollte. (Z+)

Anders betrachtet

Erfinden Sie eine Bildunterschrift

"Die letzten Meter von Nord Stream 2 in Bayern werden verlegt." – Danke an Christian Navel für diese Bildunterschrift.

In "Anders betrachtet" suchen wir jede Woche eine witzige Zeile zu einem Foto – jetzt zum folgenden. Schicken Sie uns Ihre Vorschläge, den, der uns am besten gefällt, präsentieren wir am kommenden Samstag.

Das war die Ausgabe 20/22 unseres Letters von ZEIT am Wochenende. Über Lob, Anregungen und Kritik freuen wir uns wirklich sehr. Haben wir etwas vergessen? Ach ja, Sex.

Redaktion: Maris Hubschmid, Viktoria Morasch, Friederike Oertel, Michael Schock, Lars Spannagel, Mitarbeit: Simon Frost | Bildredaktion: Leonie Baumeister, Michael Pfister, Andreas Prost | Design: Christian Bart, Adele Ogiermann | Entwicklung: Rose Tremlett, Holger Wiebe | Programmierung: Thomas Puppe

Bildcredits: Andreas Prost, Marta Bevacqua/Trunk Archive, Bastian Thiery für ZEIT ONLINE, Guannan Li für DIE ZEIT, Rachel Israela/ Connected Archives aus der Serie „Around the World At Night BC, H. Armstrong Roberts/ ClassicStock/ Getty Images, Lenka Korinkova/ Pexels.com, Event Horizon Telescope, Lucas Wahl für ZEIT ONLINE, Evelyn Dragan/ Connected Archives, Illustration: Sergio Membrillas für DIE ZEIT, Artwork Zeit Online [M] Imago, SRF/ Dominic Steinmann, Meiko Herrmann für ZEIT ONLINE, Michael Pfister für ZEIT ONLINE, Yoshiyoshi Hirokawa/ Getty Images, Galina Zhigalova / EyeEm/ Getty Images, Maksym Ostrozhynskyy/ unsplash.com, Alberto Coppola/ EyeEm/ Getty Images, Meiko Herrmann für ZEIT ONLINE, Chuchichistli, Lukas Barth/Reuters, Ezra Acayan/Getty Images