Nur Zuversicht und Optimismus für 2024 

Die Spezialausgabe am Sonntag, 31. Dezember
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Was jetzt?
Die Spezialausgabe am Sonntag, 31. Dezember

von Sasan Abdi-Herrle 
Redaktionsleitung ZEIT ONLINE 

Alte und neue Kriege, enorme Hitze, Regierungskrisen: 2023 war dramatisch und aufwühlend. Doch lassen Sie uns nach vorne blicken. Zum Jahresende haben wir Kolleginnen und Kollegen gefragt, was sie beim Gedanken an 2024 optimistisch stimmt. Und siehe da, es gibt viele gute Gründe für Zuversicht. Doch lesen Sie selbst. Viel Spaß! 

© Jan-Philip Welchering

Sieg über das Vergessen

Den Gedanken, Alzheimer zu bekommen, sich also langsam selbst zu vergessen, fand ich schon immer schrecklich. Doch 2024 könnte den Anfang vom Ende der Demenzkrankheit einläuten. Sehr wahrscheinlich wird in Europa in den kommenden Wochen das Medikament Lecanemab zugelassen. Es ist das erste, das die Ursachen von Alzheimer angeht und das langsame Sterben der Nervenzellen im Gehirn zumindest verlangsamt. Bis Ende des Jahres könnte ein zweiter Wirkstoff dazukommen. Beide sind keine Wundermittel, vielen Menschen mit fortgeschrittenen Symptomen werden sie wohl nicht mehr helfen können. Es sind aber Dutzende weitere Medikamente in der Entwicklung, die Alzheimer von allen Seiten zu knacken versuchen. 2024 werde ich 46 Jahre alt. Und ich könnte tatsächlich zur ersten Generation gehören, für die Alzheimer seinen Schrecken verliert. 

Ingo Arzt, Redakteur Gesundheit, ZEIT ONLINE 

Das Ende der roten Papierwirtschaft 

Man denkt ja eigentlich nicht, dass man auf dem kurzen Weg zwischen Arztpraxis und Apotheke wirklich diesen kleinen roten Zettel verlieren kann. Mir passiert das leider ständig. Ab 2024 bleibt mir das peinliche Bitten um ein zweites Rezept erspart: Deutschland führt ab Januar das elektronische Rezept ein. Endlich! 

Luisa Jacobs, Redakteurin im Ressort Arbeit, ZEIT ONLINE 

Innere Migration auf dem Superbike 

Die Welt da draußen ist zu schlecht, um das Leben nicht mit sinnloser Geldverschwendung zu genießen. Ein Fahrrad, das vier- oder fünftausend Euro kostet, braucht in Wahrheit kein Mensch – es sei denn, man muss damit die Tour de France bestreiten. Und trotzdem will ich mir nächstes Jahr diesen lange gehegten Wunsch erfüllen: endlich ein neues Superbike, endlich ein Rennrad der Spitzenklasse fahren. Mit einer Ausstattung, die vollkommen übertrieben ist für einen in die Jahre gekommenen Radsportamateur: neueste elektrische Schaltung, integrierte Wattmessung, Rahmen und Felgen aus Carbon. Denn eines ist klar: Nicht allein an seinen Aufgaben wächst der Mensch, sondern auch an seinen Ausgaben. Wer sich ein derart teures Rad leistet, zumal unter Zuhilfenahme eines Dienstradleasings, hat den Ansporn, seine Leistung auf ein neues Level zu heben. Es gibt schließlich nichts Peinlicheres, als halbfit auf einer topmodernen Rennmaschine von einem topfitten Radler auf halbmodernem Bike überholt zu werden. 

Zacharias Zacharakis, Wirtschaftsredakteur, ZEIT ONLINE 

Friedliche Jugend 

Jede Tat ist eine zu viel: Schüler, die Lehrerinnen bedrohen, oder, in Extremfällen, sogar Mitschüler töten. Doch gerade, weil diese Taten so schockieren, ist der Blick auf das große Ganze wichtig. Gerät etwas in der Gesellschaft aus den Fugen? Die Statistik der Polizei zeigt nur, wie viele Fälle bekannt werden. Der Anstieg hier kann also auch bedeuten: Es wird mehr angezeigt. Zwei Quellen erlauben dagegen einen Blick auf das Dunkelfeld. Die Unfallversicherungen registrieren "Raufunfälle" und das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen befragt Jugendliche selbst. Was mich für 2024 positiv stimmt: Die verbreitete Annahme, die Jugendgewalt werde immer schlimmer, hat sich demnach nicht bewahrheitet. Die Zahlen sind im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie sogar gesunken. 

Frida Thurm, verantwortliche Redakteurin Gesellschaftsressort, ZEIT ONLINE 

© Jan-Philip Welchering

Zauberhafte neue Welten 

Neulich hat meine Tochter ein Bild gemalt, es waren gestreifte Kugeln drauf (Zebras), Kugeln mit Ohren (Bären) und Kugeln mit Stacheln (Igel). Und logisch: Das war ein Zoo. Dazwischen ein Männchen, auf seiner Brust ein Blitz und ein Kreis. "Oh, und das bin ich?", fragte ich. "Nein. Das ist der Zoowärter", sagte sie. "Steht doch auf seinem Bauch." Auch wieder wahr. Der Blitz und der Kreis. Da stand: ZO. 2024 kommt meine Tochter in die Schule. Ich denke, das wird großartig. Wenn sich Blitze und Kreise als Buchstaben zu erkennen geben, und wenn sie sich mit anderen Strichen und Haken zu Worten zusammenfügen, zu Sätzen, zu Geschichten, zu Träumen, von Helden und Monstern, von Freude und Traurigkeit, von anderen Welten, die sich ihr öffnen: Das muss zauberhaft sein. Und nächstes Silvester lesen wir dann zusammen den Wirtschaftsaufmacher der ZEIT. 

Charlotte Parnack, stellv. Chefredakteurin, DIE ZEIT 

Sportfieber 

Kann man es Zuversicht nennen? Eher Vorfreude. Ich freue mich riesig auf die Sommerolympiade 2024 in Paris. Da fiebert man dann wieder mit Sportlern mit, von denen man entweder noch nie oder mindestens vier Jahre lang überhaupt nichts gehört hat. Ich weiß noch, wie vor zwei Jahren das deutsche Damenduo im Langlaufsprint völlig überraschend Gold gewann. Der SWR-Reporter Jens-Jörg Rieck kommentierte das live. "Ja, hast du denn die Pfanne heiß", brüllte er im Moment des Triumphs. Der Sinn dieses Satzes hat sich mir nie richtig erklärt, aber die Emotionen hab' ich verstanden. Und seitdem sag ich das manchmal selber: "Ja, hast du denn die Pfanne heiß?" 

Anne Hähnig, Redaktionsleiterin ZEIT im Osten 

Fußballfest ohne Sklavenarbeit 

Vor einem Jahr war ich bei der WM in Katar, für die viele Arbeitsmigranten ausgebeutet wurden. Mir macht Hoffnung, dass es 2024 ganz anders werden wird, wenn Deutschland die EM ausrichtet. Eine Großveranstaltung muss in diesen krisenhaften Zeiten besonders geschützt werden. Gut, dass es Feuerwehr, Rettungsdienste, Technisches Hilfswerk und die Kommunalpolitik gibt. Die Vorbereitungen haben längst begonnen, sehr viele Menschen in Haupt- und Ehrenamt in vielen deutschen Städten und Gemeinden beteiligen sich daran – aus Pflichtgefühl, aus Verantwortlichkeit, aber auch weil sie es gerne und freiwillig tun. Es geht also auch ohne Sklaven. 

Oliver Fritsch, Sportredakteur, ZEIT ONLINE 

Ein Sommermärchen 

Ich vermisse die alte Fußball-Nationalmannschaft. Sie wissen schon: Michael Ballack, Miroslav Klose und LuLuLu-Lukas Podolski. Deswegen hoffe ich auf ein Sommermärchen 2024. Jaja, ich weiß: Die deutschen Fußball-Männers werden bei der EM im eigenen Land höchstwahrscheinlich nicht vorne mitmischen. Doch inmitten der erdrückenden Nachrichten dieser Zeit beruhigt er mich – dieser Gedanke daran, beim Public Viewing mit zerlaufener Farbe im Gesicht die wichtigsten Tore zu verpassen und mir von den Profis mit Bierbauch Abseits erklären zu lassen. 

Svenja Lorenz, Social Media Redakteurin, ZEIT ONLINE 

Aufstieg ist möglich 

Man möchte ja möglichst immer nach oben, in meinem konkreten Fall bedeutet das: dritte Liga. Was soll ich sagen, Stand Dezember 2023 sieht es gut aus. Und auch wenn der letzte Sieg des Jahres im Unterfranken-Derby gegen den TSV Aubstadt verschoben werden musste (Platzverhältnisse): Platz 1, Regionalliga Bayern. Dem Aufstiegsspielsieg gegen, sagen wir: Lübeck, steht aus meiner Sicht im Sommer nichts mehr im Wege. 

Johannes Gernert, Ressortleiter Entdecken, DIE ZEIT 

Neues, das Freude macht 

Morgens ist mir alles zu früh, zu laut, zu lästig. Bevor ich nicht zwei große Becher Tee getrunken habe, kann ich das schlecht verbergen. Manchmal wirkt nicht mal das Tee-Doping. Morgens wird es immer schlimmer mit mir, sagt mein Mann. Aber was hilft: Unser neues Badezimmer! Keine grünlich verspakten Fugen mehr, keine ehemals weißen Kacheln, türstockhoch. Stattdessen heller Naturstein, darüber viel Meerfarbe mit dem schönen Namen Air Force Blue. Neuer Waschtisch, neues Klo, neue Wanne, neue Dusche. Zehn Jahre haben wir gebraucht, uns endlich fürs Renovieren zu entscheiden. Wenn ich gewusst hätte, wie viel Freude das macht! Reicht bis Sommer 2024, mindestens. Dann kommt die Küche dran. 

Iris Mainka, Redakteurin für besondere Aufgaben, DIE ZEIT 

Life-After-Life-Balance 

Wenn man in Deutschland stirbt, ist man vor allem ein Verwaltungsakt, der fast ausschließlich aus Nummern und Kennzeichen besteht. Das verursacht für die Hinterbliebenen nicht nur viel Papierkram und Zeit am Telefon mit Unbekannten, die äußerst rührselig mechanisch Anteil nehmen. Es wirft auch die Frage auf, wie man dieser Reduzierung ein wenig vorbeugen kann. Mehr gemeinsame Momente mit den Liebsten scheinen mir ein guter Ansatz zu sein. Vielleicht sollte man dabei auch weniger an sich selbst denken. Ein bisschen weniger Gönnjamin und mehr Ehrenamt? Vielleicht auch einfach nicht in Deutschland sterben? Ab und zu mal "Unrecht" brüllen? Sich von Zeit zu Zeit selbst befragen scheint jedenfalls ein ganz guter Anfang zu sein. Man muss es dann aber auch zu Ende bringen. 

Caro Scharff, stellv. Ressortleiterin Bildredaktion, ZEIT ONLINE 

© Jan-Philip Welchering

Wertvolle Diplomatie 

Kriege in der Ukraine und in Nahost, eine mögliche Trump-Präsidentschaft: Geopolitisch wird 2024 schwierig. Warum sich nicht einfach abwenden von der Welt? Weil es immer noch Orte gibt, an denen diese Welt versucht, konstruktiv zusammenzukommen. Der G7-Gipfel in Italien wird so intensiv wie nie mit und nicht über die Länder des globalen Südens sprechen. Eins dieser Länder, Brasilien, wird Gastgeber des G20-Gipfels. Diplomatie bringt wenig und ist langweilig, heißt es oft. Aber nein! Diplomatie ist wertvoll – und sie lebt. 

Rieke Havertz, internationale Korrespondentin, ZEIT ONLINE 

Der Anfang vom Ende von Malaria 

2024 könnte das Jahr sein, in dem die Menschheit dem Sieg über die Malaria ein gutes Stück näher kommt. Dann soll ein neuer Impfstoff namens R21/Matrix-M in mehreren afrikanischen Ländern angewendet werden. Fachleute sehen R21, der maßgeblich von der Universität Oxford entwickelt wurde, als Gamechanger im Kampf gegen die Infektionskrankheit, an der jährlich mehr als 600.000 Menschen sterben, die allermeisten davon Kinder. Mit einer Schutzwirkung von etwa 75 Prozent nach einem Jahr ist er deutlich wirksamer als der einzige bisher zugelassene Impfstoff RTS,S, der zudem nur in sehr begrenzten Mengen verfügbar ist. Der Hersteller von R21, das Serum Institute of India, kann dagegen mindestens 100 Millionen Dosen pro Jahr produzieren. Im Oktober hatte die Weltgesundheitsorganisation R21 für den Einsatz bei Kindern empfohlen. Und kurz vor Weihnachten hat der Impfstoff mit der Präqualifizierung durch die WHO eine letzte formale Hürde genommen. 

Florian Schumann, Redakteur Gesundheit, ZEIT ONLINE 

Eine kinderreiche Reise

Wenn die weltpolitische Lage nicht viel Hoffnungsvolles für 2024 hergibt, muss man das Glück im Privaten suchen. Da kommt mir die erwachsene Notwendigkeit zugute, Urlaube besonders frühzeitig zu planen: Im Herbst geht es mit 15 Freundinnen und Freunden plus Kinder in die Maremma (Süd-Toskana). In einen kleinen Ort, zu dem ich seit Jahren eine besondere Verbindung habe. Ich kann kaum glauben, dass es tatsächlich geklappt hat, so einen Urlaub zu organisieren. Wenn Kinder ins Spiel kommen, droht reisetechnisch quasi aus vorauseilendem Gehorsam ja immer der Rückzug in die Kleinfamilie. Was die Urlaube, seien wir ehrlich, aber nicht unbedingt besser macht. 15 Erwachsene plus Kinder klingt für kinderlose Reisebegeisterte vermutlich nach der Vorhölle. Für mich ist es der Beweis, dass sich die Pflege von Freundschaften und das Familiegründen nicht ausschließen müssen. Und das macht mich froh. 

Carla Baum, stellv. Ressortleiterin Magazine, ZEIT ONLINE 

Entspannte Verbindungen

Es gibt kaum eine schönere Art zu Reisen als mit dem Nachtzug. Man fährt mit der U-Bahn zum Bahnhof, schiebt Taschen und Kinder in sein Abteil, setzt sich an den Tisch, beobachtet die Kinder beim Hoch- und Runterklettern der Klappbetten und die Landschaft beim Vorbeiruckeln, staubt irgendwann alle auf die Pritschen, „jetzt wird geschlafen, gute Nacht", und dann – zack – Italien. Kein „Ich muss mal" im Stau, kein „ich kann nicht mehr Stehen" am Flughafen-Check-in. Und morgens werden einem Kaffee und Brötchen durch die Tür gereicht. Ab 2024 wird es mehr Nachtzüge von Deutschland aus geben, drei Mal die Woche geht es nun zum Beispiel von Berlin nach Paris. Von Hamburg aus fahren nach Wien und Innsbruck sogar nigelnagelneue Züge. Das sind doch wunderbare Aussichten. 

Maria Rossbauer, Ressortleiterin Hamburg, DIE ZEIT 

Differenzierter Diskurs

Oft wird beklagt, die Gegenwartsdebatten litten unter einer zunehmenden Polarisierung. Ob beim Nahost-Konflikt, Identitätspolitik oder Postkolonialismus: Bisweilen wirkt es so, als ob man nur noch für oder gegen etwas sein könnte. Doch womöglich täuscht dieser Eindruck auch. Wirft man etwa regelmäßig einen Blick in die Kommentarspalten von ZEIT ONLINE, tauscht sich auf Veranstaltungen mit dem Publikum aus oder unterhält sich mit Freunden und Bekannten, findet man vor allem eines: eine große Wertschätzung von Differenzierung und Abwägung. Nehmen sich vor allem Journalisten und Politiker dies mehr zu Herzen, können die Debatten im kommenden Jahr eigentlich nur besser werden. 

Nils Markwardt, Kulturredakteur, ZEIT ONLINE  

© Jan-Philip Welchering

Die Zukunft gestalten 

Eine Pandemie, ein Krieg, eine Wirtschaftskrise, noch ein Krieg und der drohende Weltuntergang aufgrund des Klimawandels: Es ist schwierig, Nachrichten zu lesen, und trotzdem Hoffnung zu haben. 2024 wird mindestens das vierte Jahr, zu dessen Beginn ich denke: Das muss doch jetzt besser werden. Doch nachdem wir festgestellt haben, dass es für uns sowieso nichts zu holen gibt, hat sich ein trotziges „Wer nichts zu verlieren hat, braucht wenigstens keine Angst zu haben" in meiner Generation eingestellt. Also gestalten wir. Und das will auch ich tun: Neue Aufgaben, interessante Menschen, ein Zuhause mit Freundinnen, Konzerte, Reisen, Unabhängigkeit, Solidarität. Und mich einfach trauen. 

Sarah Kohler, Nachrichtenredakteurin, ZEIT ONLINE 

Umtopfen

In diesem Jahr habe ich Verantwortung für einige Zimmerpflanzen übernommen. Das heißt, ich gieße sie einigermaßen regelmäßig. Bisher haben sie es überlebt. Zwei davon wuchsen sogar eine Weile. Dann wurden ihnen, glaube ich, die Töpfe zu eng. Im Internet steht, dass man Pflanzen am besten im Frühjahr in größere Gefäße umsetzt. Ich plane mit März. Mir macht die Vorstellung Zuversicht, wie die Wurzeln dann, nach Monaten im zwangsjackigen Gehäuse, endlich, endlich durch frische Erde brechen. Umtopfen ist komplizierter als Gießen. Aber ich denke, ich kriege das hin. Die Pflanzen und ich, wir wachsen 2024 weiter. 

Thilo Adam, Videoredakteur, ZEIT ONLINE 

© Jan-Philip Welchering

Reiche Ernte 

2024 wird meine Passionsblume vielleicht zum ersten Mal blühen. 2024 werde ich vielleicht endlich Radieschen ernten, die nicht wie ein Wasabi-Tennisball schmecken. 2024 werden meine Kürbisse vielleicht nicht vom Gemüsebeet geklaut. Egal wie viele Misserfolge ein Jahr im Garten hat, gibt es immer das nächste Jahr, die nächste Saison, die nächste Ernte. Irgendetwas gedeiht immer, trotz allem. Pflanzen kennen keinen Pessimismus, nur Fortschritt, Entwicklung, Wandel. Ich hoffe, dass 2024 grüner wird. 

Rose Tremlett, Entwicklungsredakteurin, ZEIT ONLINE 

Eine neue Geschichte 

Was mich zuversichtlich stimmt? Wie die Zukunft meiner Kinder vor ihnen liegt, wenn sie nächstes Jahr aus dem Haus gehen werden. Wie ein weißes Blatt, das sie nun füllen können, womit auch immer sie wollen. Was wird mal auf diesem Blatt stehen? Eine spannende Geschichte? Ich will sie so gern lesen. 

Tanja Stelzer, Mitglied der Chefredaktion, DIE ZEIT 

Vergiss, was war 

Ich höre ein Lied so oft, bis ich es nicht mehr hören kann, und im Moment koche ich fast jeden Abend eine Suppe aus genau denselben Zutaten (Zucchini, Karotten, Kartoffeln). Hater sagen, sie schmeckt fad, aber ich liebe sie. Ich brauche Reizarmut, Wiederholung, Ruhe. Ich ahne schon, dass mir auch das kommende Jahr diese Wünsche nicht erfüllen wird. Aber einen Schritt weiter bin ich schon. Ich frage mich nicht mehr, ob es irgendwann mal wieder so wird wie früher. Also normal. Normal im Sinne von halbwegs erwartbar. Stattdessen: Grundstürzende Ereignisse in immer kürzeren Abständen. Ratlose Experten in noch einer nie da gewesenen Situation. Aber so ist das jetzt. Vergiss, was war. Menschen hassen Veränderungen, dabei sind sie eigentlich genau dafür gemacht. 

Elisabeth Raether, Politikredakteurin und Wochenmarkt-Kolumnistin, DIE ZEIT 

Auf ein Neues! 

Das war unser positiver Ausblick auf 2024. Hat er Ihnen gefallen? Und wie blicken Sie in die Zukunft? Schreiben Sie uns! Auch über eine Empfehlung würden wir uns freuen: Unser Newsletter lässt sich hier abonnieren

Und nun auf ins neue Jahr. Was haben Sie vor? In Berlin wird heute eine Party geschmissen. Guten Rutsch – wir sehen uns drüben! 

Produktion: Andrea Schneider 

Bildredaktion: Tina Ahrens 

Soundtrack: Lover