germanynews02: Zusammenhalten. Willkommen im Wochenende.

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Wochenende 08/2023

Zusammenhalten. Willkommen im Wochenende.

Liebe Leserinnen und Leser,

es ist immer noch Krieg, seit einem Jahr. Und es ist wieder Wochenende. Trennen kann man das nicht, so gern wir dazu in der Lage wären. Nils Markwardt schreibt diese Woche über unsere Sehnsucht, die ganze Welt in Ja und Nein einzuteilen – aber was ist heutzutage schon eindeutig, außer der russischen Aggression?

Zum Beispiel eine schöne Melodie im Ohr, wie Stephan Reich schreibt, auch wenn sie nervt. Oder die wohltuende Wirkung von Zucker im Blut, wie Maja Beckers herausgefunden hat. Oder sieben Arten der Erholung, die eine amerikanische Forscherin identifiziert hat – und die wir wohl alle nötig haben.

Schönes Wochenende, trotz allem!

Ihr Lars Spannagel

Redakteur Wochenende

Wie gefällt Ihnen ZEIT am Wochenende? Schreiben Sie uns an we@zeit.de. Unser aktuelles Onlinemagazin finden Sie hier.

Unsere Playlist liefert diesmal die besten, schlimmsten, hartnäckigsten Ohrwürmer.

Wochenauswahl

Drei besondere Empfehlungen

Was aus ihnen wurde

"Der Krieg hat uns irgendwie sturer gemacht", sagen die Zwillingsschwestern Tania und Anna Pashynska. Ein Jahr nach dem russischen Überfall auf die Ukraine fragen wir Menschen, über die wir berichtet haben: Wie habt ihr euch verändert? Zwölf Geschichten vom Trauern und Verzweifeln, Kämpfen und Weitermachen.

"Gewöhn dich dran"

Daniel Kehlmanns erster Roman wurde verrissen, Sibel Kekilli musste lernen, beißende Worte über ihre Filme so stoisch zu ertragen wie die Queen: Never complain, never explain. Künstlerinnen und Künstler berichten hier, wie sehr Kritik schmerzen kann. Und warum sie trotzdem wichtig ist.

"Alles, was ich mache, ist objektiv betrachtet sehr geil"

Manchmal muss Cro seine Maske auslüften, „sonst riecht sie zu sehr nach Erfolg". Im Interview zitiert der Rapper Oscar Wilde, spricht über den tieferen Sinn von Verkleidungen und erzählt, wie seine nächste Maske aussehen soll.

Politisch motiviert

Was steckt dahinter?

Kommt halt drauf an

Als Fan von Zwischentönen und Grauzonen habe ich mich in diesem Text sehr gut wiedergefunden. Natürlich sehnen wir uns alle nach eindeutigen Antworten – in einer komplizierten Welt ist das aber nicht zielführend. Egal ob es um Waffenlieferungen, Ernährung oder Kinderbücher geht.

Die Pflichtverteidigung

Unser Shitstorm-Abschirmdienst

Das Leben braucht Pralinenschachteln

Dieser Letter entsteht meistens unter Zuckereinfluss, anders ist das gar nicht zu schaffen (Grüße und Dank an die ZEIT-ONLINE-Assistenz und ihre Süßigkeitenschublade). Gerade wenn das Leben nicht so sweet ist, schreibt Maja Beckers, brauchen wir Bonbons und Limonade. Denn Zucker im Blut ist ein bisschen wie verliebt sein.

Das große Ganze

Wofür leben wir eigentlich?

"Ich war beseelt davon, an etwas ganz Neuem mitzuwirken"

18 handgeschriebene Seiten, adressiert an den Enkel, unterzeichnet mit "Herzliche Grüße, Deine Oma Hilka" – ein Geständnis. Hilka Rüggeberg war begeisterte Nationalsozialistin. Mit dem Brief an ihre Familie setzt die fast 100-Jährige etwas in Gang, das in Deutschland viel zu selten passiert ist: die Aufarbeitung ihrer NS-Vergangenheit in der Familie.

Von der Liebe

Wir sind okay

Die letzte Ernte

35 Jahre lang hat Gregor Lischkas Vater den Hof der Familie bewirtschaftet, 35 Mal hat er im Herbst und Frühjahr die Saat eingebettet, 35 Mal hat er im Sommer die Ernte eingefahren. Jetzt geben die Eltern unseres Autors den Bauernhof auf. Ein Text über eine lange Liebe und einen schmerzhaften Abschied.

Wir nennen es Familie

Was uns verbindet

Wie viel von mir ist übrig?

"Das Baby ist der wichtigste Himmelskörper meines Universums", schreibt Paulina Czienskowski. "Er gibt Licht, und er blendet mich." So fühlen sich viele Mütter, mehr als die Hälfte klagen im ersten Lebensjahr ihres Kindes über Überforderung. Ein berührender Text über die größte Baustelle des Lebens – in Körper und Kopf, Herz und Wohnung.

Kalle guckt

Was man wirklich gesehen haben muss

Schauspieler spielen Schauspieler spielen Schauspieler

Die Unmöglichkeit der Liebe, der Unterschied zwischen Fiktion und Realität, das Streben nach Kunst: Irma Vep verhandelt all das und noch viel mehr. Matthias Kalle liebt die Serie, weil sie auf so vielen Ebenen funktioniert – und sich dabei genussvoll selbst sabotiert.

Kurzzeitgedächtnis

Am 24.2.1969 präsentiert Johnny Cash im San Quentin State Prison in Kalifornien seinen Song über die Haftanstalt. Die Zeile "San Quentin, may you rot and burn in hell" lässt die Gefangenen jubeln.

Das kleine Feuilleton

Lesen: Birgit Birnbacher

Hören: Nina Chuba

Sehen: Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war

Soweit wir wissen

Die Welt verstehen

Nicht schon wieder!

Das am weitesten verbreitete Haustier der Welt? Der Ohrwurm! Mehr als 90 Prozent der Menschen haben mindestens einmal pro Woche einen. Auch unser Kollege Stephan Reich leidet unter Melodien, die es sich in seinem Gehirn allzu gemütlich machen. Aber wo kommen die her? Und wie wird man sie wieder los? Eine Spurensuche zwischen Radio und Stirnhirnlappen.

Ode an ein Ding

Lange gesucht und endlich gefunden

Das Neonwunder

Das Radieren mit diesem Ratzefummel, schreibt Till Raether, „fühlt sich an wie die ersten Schritte in den eigenen Sneakern, nachdem man drei Stunden in etwas zu kleinen Mietschlittschuhen auf der Eisbahn war. Eine Mischung aus Schweben und Freiheit."

Von der Selbstliebe

Ich bin okay

"Menschen setzen Erholung zu Unrecht mit Nichtstun gleich"

Netflix und Couch: Kennen Sie auch nur noch diese beiden Mittel zur Entspannung? Dann sollten Sie das Interview mit Ärztin Saundra Dalton-Smith lesen, die sieben Arten der Erholung erforscht hat. Nummer fünf könnte Ihr Leben verändern!!! (Das ist natürlich ein billiger Werbetrick, lesen Sie das Interview bitte trotzdem.)

Grünfläche

Fußball gehört dazu

Die Subversion des DFB

Die deutschen Fußballerinnen werben künftig für Staubsauger und den Thermomix. Das kann man lächerlich und chauvinistisch finden – oder wie Oliver Fritsch die emanzipatorische Botschaft darin entdecken. Auch wenn Sie sich nicht für Fußball interessieren: Allein die verlinkte Fünfzigerjahre-Fernsehwerbung für den Muntermacher Frauengold (Alkoholgehalt 16,5 Prozent) ist die Lektüre dieser Kolumne wert.

Geld für alle

Finanz- und Spartipps

Big Brother als Beifahrer

Ich bilde mir ein, ein umsichtiger Autofahrer zu sein. Aber würde meine Versicherung das auch so sehen und den Beitrag senken, wenn sie meine Fahrweise kontrolliert? Telematik-Tarife bieten genau das: Kostenersparnis zum Preis der Überwachung.

Frag Rose

Der Moment der Erleuchtung

Mit neuem Partner zum Fest

Zweite Hand ist nicht gleich zweite Wahl, in Second-Hand-Läden kann man echte Schätze finden und Geld sparen. Wenn das nur nicht so aufwändig wäre! Alltagsexpertin Rose weiß: Wenn man die besten Stücke aufstöbern will, ist der Zeitpunkt entscheidend.

Unser Personal Trainer

Jede Woche eine gute Übung

Der halbe Spagat

Unser Trainer Sebastian Grüner hat fürs Stretching eine Faustregel: Es darf wehtun, aber nicht allzu sehr, ungefähr im Bereich 5 im Schmerzspektrum von 1 bis 10. Aber wenn Sie den halben Spagat links und rechts machen, dürfen Sie sich auf Ihrer persönlichen Heldenskala auf jeden Fall ganz oben einsortieren.

Wochenmarkt

Ein frisches Rezept

Der Grünkohl braucht eine Massage

Wenn Sie nach dem halben Spagat herrlich entspannt und gedehnt sind, kneten Sie doch den Grünkohl liebevoll durch, bis auch er geschmeidig ist. Sie können auch gerne den Knollensellerie knuffeln und den Chicorée kraulen, die braucht man für dieses köstliche Salatrezept allerdings nicht.

Anders betrachtet

Erfinden Sie eine Bildunterschrift

Platz 3: "...sehen Sie, Herr Minister, mit diesem Outfit kommen Sie direkt viel glaubwürdiger rüber" – eingeschickt von Frank Badenheuer.

Platz 2: "Deswegen wollen wir Grünen keine weitere Laufzeitverlängerung" – Vorschlag von Gerhard Geiger.

Platz 1: "Von wegen Grün, Blau ist die Farbe" – besten Dank, Michael Kiefer!

In "Anders betrachtet" suchen wir jede Woche eine witzige Zeile zu einem Foto, nun zu diesem. Schicken Sie uns Ihre Ideen, die besten präsentieren wir am kommenden Freitag.

Das war die Ausgabe 08/23 unseres Letters von ZEIT am Wochenende. Über Lob, Anregungen und Kritik freuen wir uns wirklich sehr.

Redaktion: Maris Hubschmid, Viktoria Morasch, Friederike Oertel, Lars Spannagel | Bildredaktion: Leonie Baumeister, Michael Pfister, Jakob Weber | Design: Christian Bart, Adele Ogiermann | Entwicklung: Rose Tremlett, Holger Wiebe

Bildcredits: Jessie Casson/Getty Images, Bartosz Ludwinski für ZEIT ONLINE, Paul Gadd/Getty Images, Nyimas Laula für ZEIT ONLINE, Von Yape/ EyeEm/ Getty Images, Julia Sellmann, privat, Cathy Scola/Getty Images, BlackJack3D/ Getty Images, LMKMEDIA Ltd./ ddp images, Steffi Drerup, [M] Artwork ZEITONLINE, DeFodi/Getty Images, Marcus Glahn für ZEIT ONLINE, Verne Ho/unsplash, lechatnoir/EyeEm/Getty Images, Bernhard Lang/Getty Images, Meiko Herrmann für ZEIT ONLINE, Annie Martin, Daniel Karmann/dpa, Mohd Rasfan/AFP via Getty Images