germanynews02: Blüht doch, wo ihr wollt. Willkommen im Wochenende.

Dies ist der wahrscheinlich längste Letter der Welt. Er ist so lang, dass man ihn in manchen E-Mail-Programmen eigens ausklappen muss. Da entdecken Sie doch lieber gleich unsere schöne neue Seite.

Ausgabe 34/22

Blüht doch, wo ihr wollt. Willkommen im Wochenende.

Liebe Leserinnen und Leser,

in Berlin sind die Ferien zu Ende (mein Urlaub ist es auch), für viele Eltern und Kinder stehen damit Abschiede an: an der Schulpforte, vor der Kita. Jede kleine Trennung schmerzt, kann aber auch eine ganz neue Nähe in der Familie erzeugen.

Wenn die Kinder dann irgendwann ganz ausgezogen sind, bleibt den Eltern mehr Zeit zu zweit. Über Sex im Alter mag aber niemand so richtig reden. Unsere Kolleginnen und Kollegen vom ZEIT-Dossier haben ergründet, warum Falten erotisch sein können und wieso manche Menschen den besten Kuss ihres Lebens mit Ende 70 erleben.

Moment, was raschelt da hinter der Tapete? Mitten unter uns – aber gut versteckt – lebt der Gartenschläfer, ein Nagetier aus der Familie der Bilche. Der Bestand der possierlichen Schlafmaus geht allerdings zurück, Forscher wollen ihr Überleben sichern. Ich finde das nur recht und bilch.

Haben Sie ein schönes Wochenende!

Ihr Lars Spannagel

Redaktion Wochenende

Wie gefällt Ihnen ZEIT am Wochenende? Schreiben Sie uns an we@zeit.de. Unser aktuelles Online-Magazin finden Sie hier.

Der Soundtrack zum Wochenausklang – falls Sie beim Lesen Musik hören möchten. In unserer Playlist gehen wir back to school.

Wochenauswahl

Drei besondere Empfehlungen

Die Nacktheit ist in Gefahr

In der Werbung, im Fernsehen, bei Instagram: alle nackt! Gleichzeitig haben FKK-Vereine in Deutschland nur noch halb so viele Mitglieder wie vor 40 Jahren. Sterben die Nackten also aus? Eine Spurensuche von Anaïs Kaluza, unter anderem beim 13. Internationalen Naturistenlauf an der Ostsee. (Z+)

Sitzen Sie eigentlich immer allein im Auto?

Bei aller Klimasorge: Der Trend in Deutschland geht zum Zweit- und sogar Drittwagen. Dmitrij Kapitelman hat Menschen getroffen, die sich täglich hinters Steuer setzen. Manche nur widerwillig, andere sagen mit Begeisterung: "Ich kann ohne Auto net lebe." (Z+)

Bin das wirklich ich?

Am Anfang steht der "Brauche ich!"-Moment, schreibt Claire Beermann. Danach folgen oft Zweifel, Frustration, mitunter auch Blasen an den Füßen. Und schließlich die Erkenntnis: Hab ich doch nicht gebraucht, passt nicht, bin ich nicht. Ein Text, der dem Phänomen des Fehlkaufs auf den Grund geht. Und feststellt: Reine Vernunft ist auch keine Lösung. (Z+)

Politisch motiviert

Was steckt dahinter?

Apocalypse now? Mir doch egal!

Pandemie, Krieg, Energiekrise, Waldbrände, jetzt auch noch massenhaft tote Fische in der Oder: Der Ausnahmezustand kommt uns längst normal vor. Zeigt sich darin, wie schnell wir abstumpfen? Oder bedeutet es vielmehr, dass diese Gesellschaft langsam krisenfest wird?

Die Pflichtverteidigung

Unser Shitstorm-Abschirmdienst

Bald sind sie weg, die guten Dinger

Ikea verschickt sie schon seit ein paar Jahren nicht mehr, auch Manufactum verzichtet künftig darauf: Die Zeit der Kataloge ist vorbei. Das Beste an ihnen, schreibt Johannes Schneider, war aber ohnehin nicht das Blättern, Träumen, Ankreuzen und Bestellen. Sondern der aufgeschobene Konsum.

Von der Selbstliebe

Ich bin okay

Du bist aber groß geworden

Ich bin 1,94 Meter groß, Kummer hat mir das eigentlich nie bereitet, außer auf Langstreckenflügen und beim Schuhkauf im Italien-Urlaub (Größe 47? Keine Chance). Große Frauen haben es oft schwerer. Unsere Kollegin Verena Mayer, 1,81 Meter groß, berichtet hier von eingeschüchterten Männern, nie getragenen High Heels – und dem Kampf, die eigene wahre Größe lieben zu lernen. (Z+)

Sofalandschaften

Willkommen zu Hause

Nehmt doch Platz. Nur nicht so lange

Als der Krieg begann, fanden viele Menschen aus der Ukraine in Deutschland Zuflucht. Überall im Land teilten Gastgeber ihre Häuser und Wohnungen, vom Kühlschrank bis zum Klo. Aber von Beginn an war klar, dass das nicht ewig so gehen würde. Doch wie beendet man Gastfreundschaft? Anna-Elisa Jakob beschreibt einen schmerzhaften Prozess, für beide Seiten. (Z+)

Von der Liebe

Wir sind okay

Geht's noch?

Klaus (73) liebt Johannas (69) zerknautschtes Gesicht am Morgen, ihr gefällt sein „wunderbares Brustfell". Gemeinsam haben die beiden den besten Sex ihres Lebens. Dieser Text erklärt, wieso sich Alter und erfüllte Sexualität nicht ausschließen müssen – im Gegenteil. (Z+)

Was wären wir ohne euch

Die erstaunlichsten Berufe

"Ich habe Käse auch schon mal 23 Jahre lang reifen lassen"

Neun Grad Celsius, annähernd 100 Prozent Luftfeuchtigkeit: Im Keller von Affineur Volker Waltmann herrschen perfekte Bedingungen für die Käsereifung. Man darf nur nicht vergessen, jeden Laib täglich umzudrehen.

Das große Ganze

Wofür leben wir eigentlich?

"Bienen widmen ihr ganzes Dasein der Gemeinschaft"

Wenn Sie dieses Wochenende einfach mal faul sind, liefert dieser Text die perfekte Entschuldigung: Auch unter den sprichwörtlich fleißigen Bienen gibt es Exemplare, die sich vor der Arbeit drücken. (Z+)

Wir nennen es Familie

Was uns verbindet

"Ein Kind sollte Mama und Papa nicht trösten müssen"

Für Kleinkinder bedeutet Trennung von den Eltern Lebensgefahr – zumindest aus evolutionärer Sicht. Deswegen löst jeder Abschied Stress aus, auch bei Vätern und Müttern. Tränen sind dabei durchaus okay – am besten aber erst, wenn das Kind nicht mehr hinschaut. (Z+)

Das kleine Interview

Susanne Daubner, wie ist es, jedes Jahr die Jugendwörter des Jahres in der Tagesschau zu verlesen?

„Die vielen unglaublich kreativen Reaktionen darauf finde ich einfach nur siu und alle, die sich am Voting beteiligen – sie und ich sind jetzt bre."

Das kleine Feuilleton

Lesen: Marieke Lucas Rijneveld

Hören: Demi Lovato

Sehen: Sarah Nevada Grether

Läuft bei uns

Was Sie am Wochenende streamen könnten

Jella, die Profi

Eine Stasi-Killerin, wie von Quentin Tarantino erdacht: „Kleo" verbindet Ostalgie mit einer Vendetta à la „Kill Bill". Und feiert eine Serienheldin, wie es sie in Deutschland noch nicht gab.

Grünfläche

Fußball gehört dazu

Der Affenfels Coachingzone

Brusttrommeln, Schreie, starrende Augen, gefletschte Zähne – und dann ein Handschlag wie eine Kriegserklärung. Thomas Tuchel und Antonio Conte haben unseren Kolumnisten daran erinnert, wie sehr er den Testosteronfußball vermisst hat.

Ode an ein Ding

Du bist perfekt

Alleskönner von der Stange

„Es geht nicht darum, was Sie tragen, sondern wie Sie es tragen." Dieser Ratschlag begleitet unseren Kollegen Eser Aktay schon lange. Sein geliebtes schwarzes T-Shirt hat sich dabei als echter Verwandlungskünstler herausgestellt.

Soweit wir wissen

Die Welt verstehen

Deutschland rettet die Schlafmaus

Okay, ich entschuldige mich für den „Recht und bilch"-Kalauer am Anfang dieses Letters. Es wäre aber eine Schande, wenn Sie das davon abschrecken würde, diesen wunderbaren Text über das neue Lieblingstier unseres Ressorts zu lesen. Seien Sie versichert: Der Bilch macht's. (Z+)

Geld für alle

Wir sammeln Ihre Finanz- und Spartipps

Besser den Gasfuß trainieren

Wer sparen will, überlässt das inzwischen gerne der Technik. Jetzt möchte auch Google Maps Autofahrern dabei helfen, weniger Benzin zu verbrauchen. Effizienter – Einsparungen von bis zu 30 Prozent bei den Spritkosten! – ist allerdings eine andere Methode. (Z+)

Frag Rose

Der Moment der Erleuchtung

Haken dran!

Ketten in Schmuckkästen neigen zur Knäuel- und Gräuelbildung. Unsere Alleskönner-Kollegin Rose hat natürlich auch für dieses Problem eine Lösung.

Lexikon der Leidenschaften

Gute Gründe, etwas unbedingt auszuprobieren

Kampffische am Esstisch

Im Kinderladen meines Sohnes habe ich das Aquarium-Amt. Jetzt waren wir verreist, aus unerfindlichen Gründen wurde das klare Wasser trüb, auch eine Reihe von Fischen ging drauf. Hätte ich vor dem Urlaub doch einen erfahrenen Aquaristen wie Jens Gronewold um Rat gefragt.

Unser Personal Trainer

Jede Woche eine gute Übung

Die Liegestütz-Planke

Warum sich zwischen Planke und Liegestütz entscheiden, wenn beides auch gleichzeitig geht? Unser Personal Trainer zeigt diese Woche eine Übung, die nicht nur Zeit spart, sondern auch fast den ganzen Körper beansprucht. Fragt sich nur, ob sich am Ende die Bezeichnung Pliegestütz oder Liegeplank durchsetzt. (Z+)

Wochenmarkt

Ein frisches Rezept

Bunte Reis(e)geschichte

Ein Salat, der gut schmeckt, fit macht und in einer ausgehöhlten Ananas serviert wird: Dieses Rezept erinnert an Thailand-Urlaube, schmeckt aber auch im Freibad um die Ecke. (Z+)

Anders betrachtet

Erfinden Sie eine Bildunterschrift

Platz 3: "Mama, ich will nicht nach Amerika." - "Sei still Kind, surf weiter!" - eingeschickt von Ulrich Staets.

Platz 2: "Beeilen wir uns – die Arche Noah hat schon abgelegt!" - danke an Lothar Mahling.

Platz 1: "Verdammt, ich hab' die Kotsäckchen vergessen. Wir müssen nochmal zurück" - vorgeschlagen von Martina Niekrawietz.

In "Anders betrachtet" suchen wir jede Woche eine witzige Zeile zu einem Foto, nun zu diesem. Was könnte der Junge auf dem Bild denken? Schicken Sie uns Ihre Ideen, die besten präsentieren wir am kommenden Samstag.

Das war die Ausgabe 34/22 unseres Letters von ZEIT am Wochenende. Über Lob, Anregungen und Kritik freuen wir uns wirklich sehr. Haben wir etwas vergessen? Ach ja, Sex.

Redaktion: Maris Hubschmid, Viktoria Morasch, Friederike Oertel, Michael Schock, Lars Spannagel, Mitarbeit: Simon Frost | Bildredaktion: Leonie Baumeister, Michael Pfister, Jakob Weber | Design: Christian Bart, Adele Ogiermann | Entwicklung: Rose Tremlett, Holger Wiebe

Bildcredits: Pat Meise/plainpicture, Leander Hopf/plainpicture, Max Slobodda/ZEIT ONLINE, Alexander Coggin, Bernd März/imago images, peepo/Getty Images, Sebastian Lock/ZEIT ONLINE, Roman Pawlowski für DIE ZEIT, Julia Sellmann für DIE ZEIT, Ben Kilb/ZEIT ONLINE, USGS/Unsplash.com, Thomas Barwick/Getty Images, Julia Terjung/Netflix, Marc Atkins/Getty Images, Jakob Weber/ZEIT ONLINE, Ingo Arndt/imago images, Thomas Winz/Getty Images, Anke Doerschlen/plainpicture, Magdalena Stengel/ZEIT ONLINE, Meiko Herrmann/ZEIT ONLINE, Johnny's Fitfood, Anthony Wallace/AFP/Getty Images, Carlos Barria/Reuters