Und unten leuchten wir. Willkommen im Wochenende.

Unsere Ausgabe am 10. November

Dies ist der Newsletter zum digitalen Wochenendmagazin der ZEIT. Noch schöner lässt es sich hier auf unserer Seite lesen.

Wochenende 45/2023 Und unten leuchten wir. Willkommen im Wochenende.

Liebe Leserinnen und Leser,

psssssst, jetzt mal kurz ganz leise, horchen Sie in sich hinein, Rücken gerade bitte. Fällt Ihnen schwer? Immer noch alles laut und drunter und drüber? Das Leben und die Sorgen und der ganze Mist rattern weiter durch Sie hindurch? Dann ist Mediation vielleicht einfach nichts für Sie.

Oder vielleicht doch! Als Einführung könnten Sie dieses Interview von Johannes Gernert mit dem Meditations-Experten Thomas Metzinger lesen. Sein Tipp: stur weitermachen, jeden Tag mindestens zwei mal 20 Minuten. Die schlechten Gefühle anschauen, den Zweifel spüren, bei der Unruhe verweilen.

Ebenfalls gut, um seine Mitte zu finden und zur Ruhe zu kommen: Porridge rühren. Nur mit Hafer, Wasser und Salz, unermüdlich, aber immer im Uhrzeigersinn, sonst holt einen der Teufel, sagen die Schotten. Anna Kemper ist in den kleinen Ort Carrbridge gefahren, um an den Porridge-Weltmeisterschaften teilzunehmen und etwas fürs Leben zu lernen.

Haben Sie ein schönes Wochenende, spüren Sie ruhig den Zweifel, das schadet nicht.

Ihr Lars Spannagel

Stellvertretender Ressortleiter Wochenende

P.S.: Immer im Uhrzeigersinn!!

Wie gefällt Ihnen ZEIT am Wochenende? Schreiben Sie uns an we@zeit.de. Unser aktuelles Onlinemagazin finden Sie hier.

Der Soundtrack zum Wochenausklang – falls Sie beim Lesen Musik hören möchten. Unsere Playlist kuschelt sich ein.

Wochenauswahl Drei besondere Empfehlungen

Könnte ich bitte endlich still sein, bitte! Thomas Metzinger ist Philosoph und meditiert seit 47 Jahren, täglich. Was Mediation für ihn nicht ist: „ein Schnuller für Erwachsene, neoliberaler Selbstoptimierungsquatsch". Worum es ihm wirklich geht: Erkenntnis. Ein heiteres Gespräch über eine ernste Lebenseinstellung.

Glückwunsch! Du wirst 150 Jahre alt werden Milliardenschwere Start-ups der Anti-Aging-Industrie wollen Kontrolle über unsere Alterung erringen, versprechen ein längeres Leben, sogar Unsterblichkeit. Was sich für unsere Gesellschaft dadurch ändern würde? Alles!

Tausendmal gerührt "Noch 15 Minuten. Ein Jurymitglied schlendert an meinem Tisch vorbei", schreibt Anna Kemper. "Zu spät merke ich, dass an meinen Händen noch Butter und Quark kleben. Wasser, wo habe ich Wasser?" Die Porridge-WM, nichts für schwache Nerven.

Politisch motiviert Was steckt dahinter?

Umkehr der Beweislast Sie ist wieder da, die alte Leitkulturdebatte. Neu ist die Forderung nach einer Distanzierung von der Hamas als Bedingung dafür, Teil der Gesellschaft zu sein. Johanna Roth fragt: Wie soll man sich das praktisch vorstellen?

Die Pflichtverteidigung Unser Shitstorm-Abschirmdienst

Oooh, oh, oh, Baaaabyyyy Ich habe gerade einen Spekulatius aus der Redaktions-Teeküche geknabbert, Anfang November kann man das schon mal machen, finde ich. "Last Christmas" muss ich deswegen aber noch lange nicht hören. Dabei, schreibt Dirk Peitz, ist der Weihnachts-Dauerhit mitnichten ein nerviger Ohrwurm. Sondern unverzichtbar für einen gnadenbringenden Ritus.

Das große Ganze Wofür leben wir eigentlich?

Ich schreie, also bin ich Die Welt bricht um – und das tut weh. Der Philosoph Jan Skudlarek argumentiert in diesem Essay, dass wir die gesellschaftliche Unsicherheit nicht nur aushalten müssen. Sondern sie als gemeinsamen Gestaltungsspielraum begreifen. Man könnte auch sagen: den Zweifel spüren lernen.

Wir nennen es Familie Was uns verbindet

"Was wäre gewonnen, wenn Zehntausende Deutsche auf die Straße gehen?" Seine Lebensgeschichte "war so groß, so furchtbar, dass ich nicht daran kratzen mochte". Das sagt Marcel Reif über seinen Vater, der den Holocaust überlebte. Ein berührendes Gespräch über Erinnerung, Schweigen und die Schwierigkeit, gerade jetzt doch zu sprechen.

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Mely Kiyak Gute Momente

Es ist einer dieser kalten, regnerischen Tage. Neben mir in der Berliner Ringbahn sitzt ein alter Kerl im Achselshirt und erzählt ungefragt, "ick bin als Soldat mal bei min →

Von der Liebe Wir sind okay

Kaffee, Toast und eine Portion Zuwendung Unser Autor bringt seiner Familie jeden Tag das Frühstück ans Bett (Nutella-Toasts, kein Porridge, kein Spekulatius). Weil er überzeugt davon ist, dass dieses Ritual mehr als nur den Magen seiner Kinder füllt.

Von der Selbstliebe Ich bin okay

CREME. DICH. EIN. Wie unser Autor Hannes Leitlein (und die meisten Männer in meinem Bekanntenkreis) habe ich mir eigentlich nie Gedanken über meine Haut gemacht. Mein Kollege hat für diesen Text Cremes und Salben und Makeup (und Glitzer) ausprobiert, um herauszufinden, "warum Mannsein noch immer mit spröder und kranker Haut einhergeht".

Soweit wir wissen Die Welt verstehen

Wer hält sie auf? Das für den Menschen gefährlichste Tier weltweit ist kein Hai und keine Schlange – es ist die Mücke. Mit der Tigermücke oder der Asiatischen Buschmücke breiten sich fremde Arten bei uns aus, weltweit bedrohen invasive Tierarten nicht nur uns, sondern ganze Ökosysteme. Fritz Habekuss über wuchernde Muscheln, verfressene Fische und schädliche Katzen.

Kurzzeitgedächtnis Am 10. November 1903 erhält die US-Amerikanerin Mary Anderson das Patent für die erste Scheibenwischanlage der Welt: einen per Hand zu betätigenden Hebel im Inneren des Autos. Das kleine Feuilleton Lesen: Tim Staffel Hören: Cat Power Sehen: Franky Five Star

Grünfläche Fußball gehört dazu

Der David Beckham in mir In jedem Fußballerleben gibt es einen Knacks, nach dem nichts mehr so ist wie vorher. Zu plump der Lauf, zu kurz der Pass, zu klein die Kraft, um den Ball auf die Höhe des Kreuzecks zu wuchten. Christof Siemes schreibt hier über seine eigene Karriere als Kicker und fragt sich, wann bei ihm der Anfang vom Ende eingesetzt hat.

Finanzen für Faule Das haben Sie davon

Bleibt in der Familie Manche Menschen nennen die Erbschaftsteuer etwas despektierlich "Deppensteuer". Weil es kluge Wege gibt, Immobilien in der Familie größtenteils steuerfrei weiterzugeben.

Guter Stoff Was uns anzieht

Ein Hoch auf die Halbhohen Chelsea Boots sind eine Art Ganzjahresreifen, schick genug für Termine, robust genug für Starkregen oder Schnee. Aber der Stiefel ist mehr als nur ein Kompromiss, erklärt Micky Beisenherz.

Ode an ein Ding Du bist perfekt

Advent für Anfänger Wer sagt eigentlich, dass ein Adventskalender 24 Türen haben muss? Dieser hier hat nur eine, dafür aber eine Zahlenscheibe, mit der man das Datum einstellen kann – ideal für Geschenke-Amateure wie unsere Autorin.

Da schau an Was man wirklich sehen muss

Nach dem Schmerz kommt die Wut Manchmal schreibt das Leben eine Geschichte, die so gut ist, dass man sie sich nicht ausdenken kann. Wie jene von Bass Reeves, der als Sklave zur Welt kam und später zu einem legendären Gesetzeshüter wurde. Matthias Kalle liebt die Serie "Lawmen: Bass Reeves" – weil sie ihrer Story vertraut und auf Gedöns drumherum verzichtet.

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Unser Personal Trainer Jede Woche eine gute Übung

Das Rotieren im Sitzen Während ich diese Zeilen schreibe, rotiere ich am Schreibtisch ein bisschen vor mich hin und wische Spekulatiusreste von der Tischplatte. Reeeeechts Komma Liiiiiinks Gedankenstrich Reeeeechts Punkt. Ah, gleich viel besser.

Frag Rose Tipps, die Ihr Leben verändern

Technisch sauber Kein Staubkorn ist vor Rose sicher, kein Fettfleck kann ihr widerstehen, kein Spekulatiuskrümel entkommt ihr. Unsere Allroundexpertin erklärt, wie Sie Tastaturen, Bildschirme und Smartphones sauber bekommen. Und wie man sich einen Präzisionsstaubsauger selber bastelt.

Wochenmarkt Ein frisches Rezept

Chinesische Crêpes Gegrillte Würstchen, veganer Fleischersatz oder Sprossen und Pilze: Rein kommt, was schmeckt. Nur das frittierte Teigblatt darf bei diesem perfekten Kateressen nicht fehlen.

Anders betrachtet Erfinden Sie eine Bildunterschrift

Platz 3: "Schatz, hast du den Wegweiser gefunden?" – eingesandt von Brigitte Kloos.

Platz 2: "Ich habe es dir gleich gesagt: Ich kann den Baum nicht umarmen!" – Vorschlag von Rainer Fröbel.

Platz 1: "Warum stellen die keine Schilder auf, wenn oben gesperrt ist?" – vielen Dank, Sibille Müller!

In "Anders betrachtet" suchen wir jede Woche eine witzige Zeile zu einem Foto, nun zu diesem von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an den Viktoriafällen. Schicken Sie uns Ihre Ideen, die besten präsentieren wir am kommenden Freitag.

Das war die Ausgabe 45/23 unseres Letters von ZEIT am Wochenende. Über Lob, Anregungen und Kritik freuen wir uns wirklich sehr.

Redaktion: Maris Hubschmid, Viktoria Morasch, Friederike Oertel, Lars Spannagel, Mitarbeit: Katja Gerland | Bildredaktion: Leonie Baumeister, Michael Pfister, Jakob Weber | Design: Adele Ogiermann | Entwicklung: Rose Tremlett, Holger Wiebe

Bildcredits: Thomas Winz/​Getty Images, Illustration: Thomas Heinz für DIE ZEIT, Getty Images/​Westend61, Robert Ormerod, Steinach/​imago images, Marzena Skubatz für ZEIT ONLINE, Thomas Barwick/​Getty Images, Richard Drury/​Getty Images, Dirk Bruniecki für DIE ZEIT, Eryk Piotr Munk/unsplash.com, Chloe Niclas für DIE ZEIT, Marzena Skubatz für ZEIT ONLINE, Iuliia Bondar/​Getty Images, Cristina Estanislao für ZEIT ONLINE, Paramount+, [M] ZEIT ONLINE/ Foto: Netflix, Pia Bublies für ZEIT ONLINE, Meiko Herrmann für ZEIT ONLINE, Silvio Knezevic

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