germanynews02: Herbst/Winter-Kollektion. Willkommen im Wochenende.

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Wochenende 46/2023

Herbst/Winter-Kollektion. Willkommen im Wochenende.

Liebe Leserinnen und Leser,

durchhalten, Schmerz aushalten – darum geht es diese Woche in gleich mehreren unserer Texte. Bestimmt kein Zufall, so fühlt sich diese Zeit für viele an.

Unsere Autorin Nora Voit fragt sich: Warum konnten frühere Generationen mehr ertragen? Sind wir verweichlicht oder bekommt der Schmerz endlich die Aufmerksamkeit, die er verdient? Sie beschreibt die Geschichte ihrer Migräne und eine Schmerzgeschichte dieses Landes.

"Aushalten ist Anästhesie und Verdummung" – ein Satz, der im Text von Matthias Kalle fällt. Er bezieht sich auf das Leiden nach einer Niederlage, ob im Sport oder in der Liebe. Man muss es zulassen, hinausbrüllen, ist Kalle überzeugt.

Und dann wäre da noch die Strategie der Verdrängung, besonders beliebt bei Männern, die Schmerz mit Schwäche gleichsetzen. Ein Urologe erklärt im Interview, warum Männer nicht zum Arzt gehen und warum er zu anderen sagt: "Wenn Sie kommen, dann nur mit Ihrer Frau".

Halten Sie durch, brüllen Sie es hinaus, haben Sie ein schönes Wochenende!

Ihre Viktoria Morasch

Redakteurin Wochenende

Wie gefällt Ihnen ZEIT am Wochenende? Schreiben Sie uns an we@zeit.de. Unser aktuelles Onlinemagazin finden Sie hier.

Der Soundtrack zum Wochenausklang – falls Sie beim Lesen Musik hören möchten. Unsere Playlist träumt weiter.

Wochenauswahl

Drei besondere Empfehlungen

Muss das so wehtun?

Migräne, Rückenschmerzen, Endometriose – niemand weiß genau, wie viele Menschen in Deutschland chronische Schmerzen haben. Manche Experten sprechen von 23 Millionen. Unsere Autorin setzt auf ein neues Medikament, es wird aus Zellen hergestellt, die aus den Eierstöcken chinesischer Hamster stammen. Hilft es? Oder liegt der Schmerz doch tiefer?

Dem Hass getrotzt

Seit dem 7. Oktober, seit dem Terrorangriff der Hamas auf unschuldige Israelis, müssen Johannes Baus und Floriane Bernaudat wieder häufiger an den Terroranschlag im Pariser Club Bataclan denken. Baus verlor dort seine Frau, Bernaudat ihren Verlobten. Später wurden sie ein Paar. Die Geschichte einer Liebe, die gar nicht so unwahrscheinlich ist, wie sie klingt.

Die Sonne, die niemals untergeht

Dmitrij Kapitelman war in einem Berliner Solarium, das 24 Stunden geöffnet hat, und wollte herausfinden: "Welche Menschen beschließen um drei Uhr morgens, noch etwas für ihren Teint zu tun? Schlaflose? Schauspieler? Herzchirurgen? Tankstellenwärter? Sahra Wagenknecht? Vogelzüchter? Egal?"

Wir nennen es Familie

Was uns verbindet

Ihr Ideal: Eine Welt ohne Männer

In diesem Jahr liegt Südkoreas Geburtenrate bei 0,78. Es ist die niedrigste der Welt. Viele glauben, der Feminismus sei schuld. Eine Frau, die in diesem Text vorkommt, sagt, es liege an den südkoreanischen Männern: "Ich will sie nicht daten, nicht heiraten, und sicherlich bekomme ich mit keinem von ihnen Kinder."

Die Pflichtverteidigung

Unser Shitstorm-Abschirmdienst

Dorfplatz mit Leuchtreklame

Große Einkaufszentren zu hassen, ist wirklich leicht. Sogar ihr Erfinder tat das am Ende seines Lebens. Sie zu lieben aber, das können nur Teenager – und unsere Autorin Julia Lorenz.

Das große Ganze

Wofür leben wir eigentlich?

Nur weg von ihm

Am Rande einer Stadt steht ein Haus, das videoüberwacht und abgesichert ist. Darin wohnen Frauen, die vor ihren Partnern fliehen mussten, um zu überleben. Hier erzählen sie von ihren Gewalterfahrungen, vor Gericht sollen sie das oftmals nicht. Vor allem wenn Kinder im Spiel sind.

Politisch Motiviert

Was steckt dahinter?

An die Leine gelegt

Wenn in Deutschland etwas wirklich gelten soll, muss man es ins Grundgesetz schreiben. An der Schuldenbremse sieht man gerade, wie gut das funktioniert. Könnte das Grundgesetz auch eine Lösung für das Einsparen von CO2 sein? Lenz Jacobsen ist skeptisch.

Mely Kiyak

Gute Momente

Das Karstadt am Leopoldplatz macht dicht. Schirme, Karnevalskostüme und Pfannensets werden mit einem Rabatt von 20, 30 oder 50 Prozent verkauft. Wenn das Kaufhaus im Wedding schli →

Von der Liebe

Wir sind okay

"Dein Soldat hat meine Nichte erschossen und trotzdem umarme ich dich"

"Was können wir tun, um Frieden zu erreichen? So geht's nicht weiter, für keinen", stand in der SMS, die sie am 7. Oktober an ihn schrieb. Sie: Palästinenserin, er: Jude. Freunde. Beide wollen zeigen, dass eine andere Reaktion als Hass möglich ist.

Von der Selbstliebe

Ich bin okay

Dabei sein ist gar nichts

Dieser Anspruch, man müsse ein guter Verlierer sein, eine Niederlage mit Würde tragen und sich sogar für den Gewinner freuen. Alles ganz großer Unsinn, findet unser Autor.

Soweit wir wissen

Die Welt verstehen

"Früher haben Männer wortlos die Hose runtergelassen"

Liebe Männer, Potenz ist nicht das Wichtigste. Viel wichtiger: dass Sie diesen Text lesen – und zur Vorsorgeuntersuchung gehen oder wenigstens zur Früherkennung. Der Urologe Rolf Harzmann erklärt im Interview, wie Männer ticken, wie es ist, als Arzt selbst krank zu werden – und welche Tattoos erst im erigierten Zustand erkennbar werden.

Kurzzeitgedächtnis

Am 17. November 1970 veröffentlicht die britische "The Sun" erstmals das Foto eines halbnackten "Page 3 Girls". Die Auflage der Boulevardzeitung steigt um 40 Prozent.

Das kleine Feuilleton

Lesen: Durs Grünbein

Hören: Danny Brown

Sehen: The Quiet Girl

Grünfläche

Fußball gehört dazu

Der unerwünschte Deutsche

Mesut Özil wurde geliebt und dann, na ja, nicht mehr. Aber nicht nur er hat sich verändert, sondern auch Deutschland. "Keiner redet mehr, wie 2010, über die bunte Mannschaft, obwohl İlkay Gündoğan ihr Kapitän ist. Die AfD hat sich etabliert. Friedrich Merz, vielleicht der nächste deutsche Kanzler, hat sich neulich in einem Interview auf Sarrazin berufen, um eine neue Abschiebepolitik zu forcieren. Und Özil zeigte sich zuletzt mit einem Tattoo türkischer Rechtsextremer", schreibt unser Kolumnist. Beim kommenden Länderspiel Deutschlands gegen die Türkei ist nichts mehr, wie es schien.

Frag Rose

Tipps, die Ihr Leben verändern

Kandinsky statt Krakeln

Vielleicht malen Sie die Weihnachtskarten dieses Jahr selbst? Falls Sie wollen, aber nicht wissen wie: Rose hilft. Das Wichtigste beim Malenlernen: alte Denkmuster loswerden.

Guter Stoff

Was uns anzieht

Nach dem Barbiesommer braucht jeder Rotwein

Früher hatte Yasmine M'Barek Angst vor Rot. "Diese Farbe stresst mich, ich weiß, dass ich ihr eigentlich nicht gerecht werden kann", schreibt sie. Aber Rot ist nun mal die Farbe der Saison. Und M'Barek will eine Rotweinrot-Frau werden.

Ode an ein Ding

Du bist perfekt

Der Verschwindibus-Effekt

"Die Serie Sex and the City hat in meiner Generation viel Verheerung angerichtet. Sie lässt Frauen da auf Größe hoffen, wo sie sie nicht finden werden", schreibt Carmen Böker. Gemeint ist der Kleiderschrank. Aber wofür braucht man all die Regalmeter, wenn man seine Frühjahr/Sommer-Kollektion im Herbst auch komprimieren kann?

Da schau an

Was man wirklich sehen muss

So fahren sie singend durch die Nacht

Auf keine Serie hat sich unser Kolumnist dieses Jahr so gefreut wie auf diese. "A Murder at the End of the World" ist ein moderner Krimi, durch den nicht nur isländische Kälte weht, sondern auch die ein oder andere große Frage unserer Zeit.

Unser Personal Trainer

Jede Woche eine gute Übung

Die Rückenmassage mit dem Tennisball

Seitdem ich weiß, dass ich mich selbst massieren kann und dafür nur einen Tennisball brauche, mache ich das ständig. Rücken und Füße gehen besonders gut. Wenn Sie einen Triggerpunkt finden, heißt es: Schmerz aushalten, atmen.

Geheimtipp

Unbedingt weitersagen

"Bisher ist noch keiner gestorben"

Fine Dining, aber im Wald, für 159 Euro. Das Essen müssen Sie selbst suchen, in Gummistiefeln und Outdoorjacken und in einer Gruppe von Fremden. Teilweise müssen Sie es auch zubereiten. Klingt nicht so gut? Unser Autor ließ sich überzeugen.

Wochenmarkt

Ein frisches Rezept

Die haben den Dreh raus

Diese Schnecken mögen kompliziert aussehen, sind es aber nicht. Wer seine Haare zum Dutt drehen kann, kriegt das auch mit Teig hin.

Anders betrachtet

Erfinden Sie eine Bildunterschrift

Platz 3: "Alles geht den Bach runter!" – eingeschickt von Wolfgang Höhnke.

Platz 2: "Wir sollten mehr Brücken bauen" – Vorschlag von Anja Hagen.

Platz 1: "Wo ist er denn, unser Bundeskanzler – wohl mal wieder abgetaucht?" – vielen Dank, Michael Leinert.

In "Anders betrachtet" suchen wir jede Woche eine witzige Zeile zu einem Foto, nun zu diesem vom Karneval in Köln. Schicken Sie uns Ihre Ideen, die besten präsentieren wir am kommenden Freitag.

Das war die Ausgabe 46/23 unseres Letters von ZEIT am Wochenende. Über Lob, Anregungen und Kritik freuen wir uns wirklich sehr.

Redaktion: Maris Hubschmid, Viktoria Morasch, Friederike Oertel, Lars Spannagel, Mitarbeit: Katja Gerland | Bildredaktion: Leonie Baumeister, Michael Pfister, Jakob Weber | Design: Adele Ogiermann | Entwicklung: Rose Tremlett, Holger Wiebe

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