Kopf in den Wolken. Willkommen im Wochenende.

Unsere Ausgabe am 5. April

Dies ist der Newsletter zum digitalen Wochenendmagazin der ZEIT. Noch schöner lässt es sich hier auf unserer Seite lesen.

Wochenende 14/2024 Kopf in den Wolken. Willkommen im Wochenende.

Liebe Leserinnen und Leser,

ähm, tja, also. Wäre das hier kein Newsletter, sondern ein Gespräch, würde sich die Pause unangenehm anfühlen. Wieso dröhnt es uns in den Ohren, wenn niemand spricht? Also, tja, ähm. Henning Sußebach hat herausgefunden, dass die Stille ab 1,5 Sekunden schmerzhaft wird. Und dass der Kommunikationsdruck auf uns alle stetig wächst.

Ich kenne ganz ähnlichen Druck aus meiner Familie: Es gehört zum Wesen von Kindern, immerzu spielen zu wollen. Aber manchmal möchte ich lieber Zeitung lesen, mich mit meiner Frau unterhalten oder mit einer Kaffeetasse in der Hand Löcher in die Luft starren. Ines Schipperges schreibt über die Frage, ob man als Elternteil wirklich immer mitmachen muss.

Dann doch lieber gemeinsam backen. Mit diesem Rezept machen Sie aus überzähligen Ostereiern einen köstlichen Schokoladenkuchen, mit vollem Mund schweigt es sich sowieso viel entspannter.

Ich wünsche Ihnen ein verschwiegenes oder verspieltes Wochenende, ganz nach Geschmack!

Ihr Lars Spannagel

Stellvertretender Ressortleiter Wochenende

Wie gefällt Ihnen ZEIT am Wochenende? Schreiben Sie uns an we@zeit.de. Unser aktuelles Onlinemagazin finden Sie hier.

Der Soundtrack zum Wochenausklang – falls Sie beim Lesen Musik hören möchten. Unsere Playlist steht kopf.

Wochenauswahl Drei besondere Empfehlungen

Der Feind seines Staates Das Parlament seiner Heimat, das Herz der Demokratie, bezeichnet der argentinische Präsident Javier Milei als "Rattennest". Er zerschlägt die Verwaltung des Landes, streicht Subventionen, kürzt Sozialleistungen. Ingo Malcher und Stefan Willeke waren unterwegs in Argentinien, wo fast nichts mehr so ist, wie es vor Mileis Amtsantritt war.

Wovor Juden in Deutschland Angst haben müssen Seit dem Hamas-Überfall auf Israel sind jüdische Menschen in Deutschland noch häufiger das Ziel von Angriffen als ohnehin schon. Hier dokumentieren wir Vorfälle, die sich seit dem 7. Oktober 2023 ereignet haben. Die unvollständige Zusammenstellung zeigt: Antisemitismus findet sich in allen Teilen der Gesellschaft. Er erscheint als Clownsbild mit der Bemerkung "Gas the Jews" im Klassenchat, als Rauswurf aus dem Taxi wegen einer Kippa oder als Hakenkreuz auf einem Stolperstein.

"Die Gastronomie hat den Ruf von koksenden Schwarzgeldhortern" Warum stecken deutsche Restaurants in der Krise? Wie kommt die Branche da wieder raus? Ein Gespräch mit den Starköchen Björn Swanson und Billy Wagner über Michelin-Sterne, Personalnot und satte Kundschaft.

Wir nennen es Familie Was uns verbindet

Muss ich mit meinem Kind spielen? Mein Sohn baut gerne mit einer Spielzeugeisenbahn Berliner U-Bahnlinien nach, zum Beispiel die U6 von Alt-Mariendorf bis Alt-Tegel, inklusive Schienenersatzverkehr und allen Bahnhöfen. Nicht immer habe ich Lust, dabei mitzuspielen – und fühle mich hinterher schlecht. Dieser Text erklärt: Spielen ist immens wichtig, für genervte Eltern gibt es aber Alternativen.

Politisch motiviert Was steckt dahinter?

Der große Schleimangriff "The Jubinldress of Jecelolyatcye", so steht es im Logo der Boston Times, die seriös und altehrwürdig tut, aber nicht mehr als eine KI-generierte Lügenmaschine ist. In den USA tauchen immer mehr sogenannte Pink-Slime-Nachrichtenseiten auf, die Desinformation verbreiten. Lenz Jacobsen über einen Trend, der auch unsere Demokratie untergräbt.

Die Pflichtverteidigung Unser Shitstorm-Abschirmdienst

Kein Mann wie Steffi Graf Lange Zeit war Stefan Raab ein leuchtendes Beispiel dafür, wie man dem Applaus gekonnt den Rücken kehrt und vom Bildschirm verschwindet. Jetzt kommt der Entertainer zurück, Nils Markwardt bedauert das sehr und erinnert an eine Queen des Wegbleibens.

Von der Liebe Wir sind okay

"Im Grunde genommen ist Verlieben mit 86 so wie mit 14" Gerhard und Waltraut sind beide fast 90 Jahre alt – und verliebt. Im Interview erzählen sie von Intimität im Altersheim und einem großen Gefühl, mit dem sie nicht mehr gerechnet hatten.

Das Große Ganze Wofür leben wir eigentlich?

"Essen hat mir den Tod zugänglicher gemacht" Rosie Grant kocht Rezepte aus dem Jenseits nach: Lieblingsgerichte von Verstorbenen, die auf Grabsteinen verewigt sind. Im Internet gucken ihr Millionen dabei zu, wie sie Kekse bäckt, Käsedips zubereitet und auf Friedhöfen verzehrt. Warum? Sie sagt: "Nahrung und Tod sind, was es bedeutet, Mensch zu sein."

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Mely Kiyak Gute Momente

Alfons hat ein Ziehharmonikagesicht. Selbst wenn er keine Zweifel oder Bedenken hat, bebt die Stirn in tiefen Falten, die beiden Straßen von seiner Nase zum Kinn sind zwei vertrocknete Flussbe →

Von B nach C Was uns bewegt

Computer, überhole den Lkw Immer beide Hände am Lenkrad: Diese Fahrlehrerweisheit gilt heute nicht mehr. Ralph Geisenhanslüke war in einem BMW unterwegs, der Autobahn-Überholmanöver selbstständig macht und sich in kleinste Lücken parkt, wie von Geisterhand. Unser Kolumnist ist begeistert, nur seine Beifahrerin sagt: "Du weißt nie, was so eine Maschine macht."

Rezeptfrei Gesünder leben

Das Highmittel Bei Depressionen, Stress und Sucht verkümmert die Fähigkeit des Gehirns, sich neuen Anforderungen anzupassen. Forscher versuchen, diesen Stillstand zu überwinden: mit Licht, Drogen oder Psychedelika, die wie ein "Hirndünger" wirken können. Die Trips in mysteriöse Winkel des Bewusstseins, glauben die Wissenschaftler, können eine Reise wert sein.

Krokuspokus Was uns blüht

Wird schon schiefgehen Ich habe in unserem Garten natürlich gleich das gemacht, wovon unsere Kolumnistin abrät: ein Staudenbeet angelegt und nach Perfektion gestrebt. Dabei, erklärt Kathrin Zinkant, geht es vielmehr darum, einfach mal was wachsen zu lassen.

Soweit wir wissen Die Welt verstehen

Was Post-Covid im Körper macht Vor vier Jahren erkrankte Mia Diekow erstmals an Covid-19, heute leidet sie immer noch unter starken Symptomen und schafft es an vielen Tagen nicht einmal aus dem Bett. Zu ihrem Post-Covid-Syndrom gibt es inzwischen neue Forschungserkenntnisse – und weiterhin Streit.

Kurzzeitgedächtnis Am 6. April 1980 wird die Sommerzeit in der Bundesrepublik Deutschland, der DDR und Österreich eingeführt. Das kleine Feuilleton Lesen: Maren Kames Hören: Vampire Weekend Sehen: Morgen ist auch noch ein Tag

Ode an ein Ding Du bist perfekt

Für gute Tage Unsere Autorin hat während ihrer Periode schon viel ausprobiert, wohlgefühlt hat sie sich dabei nie. Diese Unterhose macht die Zeit für sie ertragbarer.

Guter Stoff Was uns anzieht

Abgang in Ocker Der neue Präsident mag problematisch sein, aber nicht alles ist schlecht in Argentinien. Micky Beisenherz preist ältere Damen in Buenos Aires, "die sich bis zum letzten Tag fein machen, bevor sie aus dem Haus gehen". Wieso, fragt sich unser Kolumnist, ist das in unserer Trekkingsandalenrepublik anders?

Grünfläche Fußball gehört dazu

Was Bayern will und Bayer hat Für leidgeprüfte Fußballfans wie den Mann von Anna Kemper wird gerade ein Traum wahr, Leverkusen steht kurz davor, Meister und Pokalsieger zu werden. Verantwortlich für das Ende der Leidenszeit der Bayer-Fans: Trainer Xabi Alonso. Unsere Kolumnistin hat ein Spiel im Leverkusener Stadion besucht. Und war nicht nur von Alonsos Ausstrahlung beeindruckt.

Der Geheimtipp Unbedingt weitersagen

Diese Frau lässt einen nicht mehr los Massentierhaltung vergleicht sie mit dem Holocaust, unter dem Namen "Die Militante Veganerin" ist Raffaela Raab berühmt geworden. Für ihren Kampf gab sie ihren Job als Ärztin auf, finanziert ihr Dasein mit Nacktfotos von sich. Reporterin Sophie Neukam hat sie begleitet und sich gefragt: Brauchen aktivistische Bewegungen jemanden Extremes wie Raab?

Frag Rose Tipps, die Ihr Leben verändern

Raus mit dem Flaschengeist Wasserflaschen sind ein optimaler Lebensraum für Keime: feucht, meistens dunkel und geschlossen und täglich in Kontakt mit Ihrem Mund. "Andauernde Nässe führt immer dazu, dass sich irgendwann Leben bildet, wie beim Urschleim", schreibt Rose. Und erklärt, wie man Flaschen hygienisch sauber bekommt.

Von der Selbstliebe Ich bin okay

1,5 Sekunden – dann wird's peinlich "Wo eben noch Geplauder den Raum füllte, breitet sich Stille aus. Schweigen dehnt sich ins Unbehagliche", schreibt Henning Sußebach. "Ein sich endlos anfühlender Augenblick." Unser Verhältnis zu Gesprächspausen, stellt er fest, ist alles andere als entspannt.

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Unser Personal Trainer Jede Woche eine gute Übung

Bloß nicht: Mit krummem Rücken heben Vor ein paar Wochen berichtete ich in diesem Newsletter nach dem Anlegen eines Staudenbeets von meinen Rückenschmerzen, mittlerweile geht es mir besser (vielen Dank für die vielen Tipps und Genesungswünsche!). Sebastian Grüner zeigt uns in den nächsten Folgen seiner Fitnesskolumne die häufigsten Fehler beim Training – und wie man sie vermeiden kann.

Wochenmarkt Ein frisches Rezept

Der beste Schokoladenfriedhof Blätterkrokant ist schon alle, Vollmilch und Zartbitter werden aber bis Weihnachten im Küchenschrank lagern. Bevor die Ostereier schlecht werden: Lieber schnell zu Schokokuchen verarbeiten!

Anders betrachtet Erfinden Sie eine Bildunterschrift

Platz 3: "Können Sie mir 'Wir wollen niemals auseinandergehen' beibringen? Nächste Woche ist wieder Regierungssitzung!" – Vorschlag von Karl-Gerhard Schulz.

Platz 2: "Sie meinen, mit Dur statt Moll klappt's besser?" – eingesandt von Karen Serafini.

Platz 1: "Schön und gut - aber wie soll ich damit der FDP die Flötentöne beibringen?!" – vielen Dank, Julika Laura Stiebeler!

In "Anders betrachtet" suchen wir jede Woche eine witzige Zeile zu einem Foto, nun zu diesem. Schicken Sie uns Ihre Ideen, die besten präsentieren wir am kommenden Freitag.

Das war die Ausgabe 14/24 unseres Letters von ZEIT am Wochenende. Über Lob, Anregungen und Kritik freuen wir uns wirklich sehr.

Redaktion: Katja Gerland, Maris Hubschmid, Viktoria Morasch, Friederike Oertel, Lars Spannagel | Bildredaktion: Leonie Baumeister, Michael Pfister, Jakob Weber | Design: Adele Ogiermann | Entwicklung: Rose Tremlett, Holger Wiebe

Bildcredits: Jena Ardell/ Getty Images, Anita Pouchard Serra für DIE ZEIT, Sebastian Gollnow/ pa/ dpa, Marcus Glahn für ZEITmagazin ONLINE, Nik/ unsplash.com, Lohfink/ plainpicture, Dejan Marjanovic/ Getty Images, Cristina Estanislao für ZEIT ONLINE, Andreas Rentz/ Getty Images, Nash Weerasekera für DIE ZEIT, Marcus Glahn für ZEIT ONLINE, Elena Koycheva/ unsplash.com, Max Zerrahn/ Suhrkamp Verlag, Jerry-Lee Bosmans, privat, Anatolij Pickmann für ZEIT ONLINE, Thomas Pirot für DIE ZEIT, Rizky Panuntun/ Getty Images, [M] Alexander Hassenstein/ Getty Images, Marlena Waldthausen, Marzena Skubatz für ZEIT ONLINE, Meiko Herrmann für ZEIT ONLINE, Elena Cremer, Kent Nishimura/Getty Images

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