germanynews02: Krokuspokus. Willkommen im Wochenende.

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Wochenende 09/2023

Krokuspokus. Willkommen im Wochenende.

Liebe Leserinnen und Leser,

am Mittwoch war meteorologischer Frühlingsanfang. Es wird Zeit, die Handschuhe und den Winterblues abzulegen. Bei meiner Kollegin Berit Dießelkämper zu Hause schien auch im Winter die Sonne – das zumindest behauptet ihr Wetterhäuschen. Es steht auf der warmen Heizung und erinnert sie daran, dass wir irgendwann verlernen zu staunen.

Gestaunt habe ich dann doch, über dieses Interview mit dem Verhaltensbiologen Norbert Sachser, der glaubt, dass sich der Mensch über Jahrtausende in Tieren geirrt hat. Über eine öffentliche Toilette mit Stuck und Mahagonivertäfelung, goldene Sitzbänke in Wuppertal und Männer, die ihre Gefühle entdecken.

Schönes Wochenende,

Ihre Friederike Oertel

Redakteurin Wochenende

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Wochenauswahl

Drei besondere Empfehlungen

Sind sie wie wir?

Experimente haben gezeigt, dass Menschenaffen, Elefanten, Delfine, Pferde und sogar Putzerfische sich selbst im Spiegel erkennen. Sie alle können etwas, das ein einjähriges Kind noch nicht kann. Muss sich der Blick des Menschen auf die Tiere ändern?

"Ab Mitte 30 macht ein Testament immer Sinn"

Mit dem Testament ist es wie mit dem Zahnarzt oder der Steuererklärung: Wir wissen, wir sollten uns kümmern, aber Spaß macht es nicht. Dietrich Ostertun arbeitet seit 20 Jahren als Erbrechtsanwalt. Im Interview erklärt er, wie man klug vererbt, was Familien zerrüttet und ob Erben gerecht sein kann.

Born in Bielefeld

Nichts prägt Menschen so sehr wie die ersten Lebensjahre. Deshalb, so heißt es, sollte man dringend Kontakt zu seinem "inneren Kind" aufnehmen. Für Tilman Rammstedt bedeutet das, er hat sein gesamtes Erwachsenenleben von jemandem bestimmen lassen, dessen Lieblingsessen Schlumpfeis ist.

Politisch motiviert

Was steckt dahinter?

Die Lust am Gruseln

Ob ChatGPT oder TikTok-Filter: Kolumnistin Johanna Roth wundert sich, mit welchem Schauer der Faszination die Grenzen der KI getestet werden. Vielleicht ist die größere Bedrohung nicht die künstliche Intelligenz, sondern der Umgang mit unserer eigenen.

Die Pflichtverteidigung

Unser Shitstorm-Abschirmdienst

Sitzen ist Gold

Natürlich braucht Wuppertal goldene Bänke. Es hat ja sonst nicht viel. Fünf stehen bereits in der Innenstadt, fünf weitere sollen folgen. Kostenpunkt: 400.000 Euro. Lea Balzer findet, das ist gut investiertes Geld. Man muss der Mittelmäßigkeit hin und wieder etwas entgegensetzen.

Das große Ganze

Wofür leben wir eigentlich?

Wer nach Glück sucht, wird unglücklich

Fragt man Menschen, was sie vom Leben wollen, antworten einige: Zufriedenheit. Andere: Sinn. Die allermeisten aber sagen, sie wollen glücklich sein. Schaut man sich an, was die psychologische Forschung über das Wohlbefinden des Menschen weiß, kann man nur zu einem Schluss kommen: Das Streben nach Glück ist eine Falle.

Von der Liebe

Wir sind okay

Meine Goldfischoma

Kurz vor ihrem Umzug ins Altersheim hätte Karen Köhlers Oma fast die Mietwohnung in Brand gesetzt. Köhler stürzte in die Küche, die Oma hinterher, vom Herd qualmte es, die Gasflamme war zwar kleingestellt, aber nicht ausgestellt. Das war der Moment, in dem die Enkelin verstand, dass es so nicht mehr weiterging, bei aller Liebe.

Wir nennen es Familie

Was uns verbindet

Freundinnen! Die besten! Für immer!

Als Kind habe ich jedes Wochenende mit meiner Freundin Julia verbracht, von Freitagnachmittag bis Sonntagabend. Wir waren BFF, "best friends forever". Wie Bibi und Tina, nur ohne Pferde. Viele Eltern glauben, ihr Kind bräuchte so eine beste Freundin oder einen besten Freund. Ein Irrtum.

Kalle guckt

Was man wirklich gesehen haben muss

Katzen bitte nicht in der Mikrowelle zubereiten

Als Elfjähriger träumte Matthias Kalle davon, Tierarzt zu werden. Heute muss er sich mit talentfreien Hunden, Katzen oder Affen als Hauptfiguren schrottiger Fernsehserien herumärgern. Eine rühmliche Ausnahme stellt das britische Feelgood-Drama "Der Doktor und das liebe Vieh" dar. Dem Verhaltensbiologen Sachser würde sie bestimmt gefallen.

Kurzzeitgedächtnis

Am 4. März 1966 sagt John Lennon in einem Interview: "We're more popular than Jesus now." US-amerikanische Radiostationen boykottieren daraufhin Beatles-Songs.

Das kleine Feuilleton

Lesen: Clemens J. Setz

Hören: Slowthai

Sehen: "Creed III"

Soweit wir wissen

Die Welt verstehen

"Viele nehmen die Mittel länger ein, als sie sie bräuchten"

Millionen Deutsche nehmen Antidepressiva – oft über Jahre, weil Ärzte nicht wissen, wie ihre Patientinnen die Arzneimittel wieder absetzen können. Die Forscherin Yvonne Nestoriuc erklärt im Interview, wie es gelingt.

Ode an ein Ding

Lange gesucht und endlich gefunden

Donnerwetter!

Dieses Wetterhäuschen weiß heute schon, wie das Wetter morgen wird. Seit es auf der Heizung steht, beglückt es mit dauerhaft erfreulichen – auch feministischen – Prognosen.

Von der Selbstliebe

Ich bin okay

Heulen ist noch keine Kunst

"Männer haben ihre Gefühle entdeckt und glauben, es habe einen Mehrwert, wenn sie mit diesen Gefühlen hausieren gingen", schreibt Matthias Kalle über Männer, die ihren Befindlichkeitsquark in Bücher stecken und so zu Geld machen.

Grünfläche

Fußball gehört dazu

Ein Traumtor auf Krücken

Bisher hielt Christian Spiller Fallrückzieher für überschätzt. Dann sah er das Tor von Marcin Oleksy. Der beinamputierte Pole hat die Kunstform Fallrückzieher zur Vollendung gebracht.

Geld für alle

Finanz- und Spartipps

Abhilfe beim achtfachen Abschlag

Haben Sie auch einen Brief mit einer enorm gestiegenen Abschlagszahlung für Strom oder Gas bekommen? Dann sollten Sie einen genauen Blick darauf werfen. Nicht jede Erhöhung ist legitim.

Frag Rose

Der Moment der Erleuchtung

Lost and found

Ist Ihnen eine winzige Stecknadel oder ein Ohrring heruntergefallen und in der Ritze des Parketts verschwunden? Kein Problem, Rose weiß, was zu tun ist. Es braucht nur eine Taschenlampe, eine Strumpfhose und etwas Geduld.

Unser Personal Trainer

Jede Woche eine gute Übung

Der Superman

Die neue Fitnessübung unseres Trainers heißt "Superman". Sie bleiben zwar auf dem Boden, aber bald schon werden Ihre Bauch- und Rückenmuskeln abheben, genauso wie die Muskeln rund um Hüfte, Po und hinteren Oberschenkel.

Wochenmarkt

Ein frisches Rezept

Ein Stück Ontbijtkoek, alstublieft!

Kuchen zum Frühstück mag dekadent klingen, aber man muss sich ja auch mal was gönnen. Zum Beispiel dieses Rezept, eine köstliche Mischung aus Roggenbrot und Honigkuchen.

Anders betrachtet

Erfinden Sie eine Bildunterschrift

Platz 3: "Frisch lackiert!" – eingesandt von Reiner Schibille.

Platz 2: "Wer hat mich Warmduscher genannt?" – vielen Dank, Monika Kaufmann.

Platz 1: "Unverschämtheit, ich hatte einen Whirlpool gebucht!" – vorgeschlagen von Frank Badenheuer.

In "Anders betrachtet" suchen wir jede Woche eine witzige Zeile zu einem Foto, nun zu diesem. Schicken Sie uns Ihre Ideen, die besten präsentieren wir am kommenden Freitag.

Das war die Ausgabe 09/23 unseres Letters von ZEIT am Wochenende. Über Lob, Anregungen und Kritik freuen wir uns wirklich sehr.

Redaktion: Maris Hubschmid, Viktoria Morasch, Friederike Oertel, Lars Spannagel | Bildredaktion: Leonie Baumeister, Michael Pfister, Jakob Weber | Design: Christian Bart, Adele Ogiermann | Entwicklung: Rose Tremlett, Holger Wiebe

Bildcredits: Kira Hofmann/dpa; Fiona Rogers/Getty Images; Roman Pawlowski für ZEIT ONLINE; Volker Crone für DIE ZEIT; Maciej Toporowicz, NYC/Getty Images; Illustration: Maria Medem für ZEIT ONLINE; Karen Köhler; Erinn Springer; Roberto Pfeil/dpa; Jerome Paressant/plainpicture; Playground & A3MI; Emma Kim/plainpicture; [M] ZEIT ONLINE, Mikolaj Kamienski/Forum/imago images; Marcus Glahn für ZEIT ONLINE; Tom Pumford/unsplash.com; Maria Dorner/plainpicture; Anna Eder EyeEm/Getty Images; Meiko Herrmann für ZEIT ONLINE; Elena Cremer