Fürchtet euch nicht. Willkommen im Wochenende.

Unsere Ausgabe am 23. Dezember 2022

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Wochenende 53/2022 Fürchtet euch nicht. Willkommen im Wochenende.

Liebe Leserinnen und Leser,

wussten Sie, dass der 25. Dezember schon lange vor dem Christkind ein Feiertag war? Die Römer feierten den unbesiegbaren Sonnengott, ein Lichterfest zur Wintersonnenwende. "Nicht ohne Bangen geht die Mensch- und Tierheit jedes Jahr einem neuen Winter entgegen", schreibt Kerstin Decker in ihrem Essay über ein Gefühl, nach dem gerade jetzt viele suchen: "Ein Licht sehen im Dunkel: Das ist Geborgenheit."

Tilman Rammstedt widmet sich einem verwandten Gefühl, der Harmonie. Gibt es die überhaupt? Und wie soll sie ausgerechnet an den mitunter stressigsten Tagen des Jahres entstehen?

Für all jene, denen Gefühle gerade zu viel sind oder Weihnachten einfach egal ist, haben wir auch was im Gepäck: Vanille, das Universum, Geschwister und Schnee.

Ich hoffe, Sie finden Geborgenheit und Harmonie – oder zumindest ein Licht. Freut euch, ihr Christen, freuet euch sehr! Und allen anderen: ein langes, leuchtendes Wochenende!

Ihre Viktoria Morasch

Redakteurin Wochenende

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Der Soundtrack zum Wochenausklang – falls Sie beim Lesen Musik hören möchten. 30 Songs über die Familie.

Wochenauswahl Fünf besondere Empfehlungen

Kein Mensch kann sich selbst bergen "Geborgen sein, heißt zu wissen, dass da ein Außen ist, das als erweitertes Innen gelten darf. Etwas, worauf Verlass ist", schreibt Kerstin Decker. Wo steckt sie, die Geborgenheit? Jedenfalls nicht in uns selbst. Um sie zu finden, brauchen wir andere.

"Der Weihnachtsmann raucht und trinkt nicht" Wissen Sie, woran man einen seriösen Weihnachtsmann erkennt? Daran, dass er nicht bei jeder Familie, die er besucht, einen Schnaps mittrinkt. Hier erzählen drei Männer, wie es ist, jeden Dezember den rot-weißen Umhang anzulegen und Kinder zu überraschen. Nicht selten überraschen die Kinder auch den Weihnachtsmann.

Die große Betörung Das am meisten gewünschte Aroma weltweit, die Königin der Gewürze. Und Vanillekipferl – die Könige auf dem Plätzchenteller. Was ist das Geheimnis dieser Pflanze, die Menschen weltweit süchtig werden ließ?

Darf ich mal kurz? Über Rollen, die Kinder innerhalb einer Familie einnehmen, lesen Sie weiter unten noch mehr. Aber diese eine, sehr wichtige Rolle wird dort nicht erwähnt: Wer hilft den Eltern bei Problemen mit technischen Geräten, wenn das ZDF verschwindet oder das Internet, na ja, gelöscht ist? Neun Kolleginnen und Kollegen berichten aus einem besonderen Einsatzgebiet.

Das Haus neben der Tankstelle "Das jüngste der Kinder geht vom Bahnhof zu seinen Eltern mit einem Rucksack und einem Rollkoffer. Es hat Geschenke dabei und schaut sich das Städtchen an, in dem es groß geworden ist", heißt es in dieser Weihnachtskurzgeschichte des Schriftstellers Jakob Nolte. So weit, so nachvollziehbar. Doch was dann passiert…müssen Sie selbst lesen!

Politisch motiviert Was steckt dahinter?

Mein Leben als Dehnungsfuge Energiekrise, Krankenhauskrise, Kitakrise: "In Deutschland wird bisher noch jede holprige Bodenplatte ausgeschildert ("Vorsicht, Gehwegschäden!"), aber nun sieht das Land verdattert zu, wie Einrichtungen kollabieren, deren Funktionieren man bis vor Kurzem gedankenlos vorausgesetzt hat", schreibt Lenz Jacobsen. Er will mit seinem Ärger nicht allein bleiben und sucht nach Antworten.

Soweit wir wissen Die Welt verstehen

Früher war mehr Schnee Die Tage, an denen der Boden mit einer Schneeschicht bedeckt ist, gehen in ganz Deutschland zurück. Seit Beginn der Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes 1951 sind es im Schnitt rund 23 Tage weniger. Wo der Schnee hin ist und was das für Ökosysteme, Landwirtschaft und unseren Alltag bedeutet, lesen Sie hier.

Wir nennen es Familie Was uns verbindet

Wie gelingt Harmonie? Mal ehrlich: Das mit der Harmonie wird nichts. Auch dieses Jahr nicht. Tilman Rammstedt empfiehlt, sich an die große Botschaft der Weltreligionen zu erinnern – "das Leben ist ein nett dekoriertes Jammertal. Und wir Menschlein darin können nur eines besonders gut, nämlich scheitern."

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Das große Ganze Wofür leben wir eigentlich?

"Es wäre vermessen, Gott mit absoluter Sicherheit auszuschließen" Geschenke hier, Weihnachtsgans da – "und was machst du an Silvester?" Haben Sie das Gefühl, in letzter Zeit zu oberflächliche Gespräche geführt zu haben? Hier geht es richtig tief rein in die großen Fragen: der Physiker Alexander Blum über das Universum, Gott und den Anfang der Zeit.

Die Pflichtverteidigung Unser Shitstorm-Abschirmdienst

Geschenke, verdammtnochmal! "Wir schenken uns nichts" ist ein Satz geworden, mit dem man sich von anderen abhebt. Von den Irren, die in Daunenjacken schwitzend durch Kaufhäuser rennen und sich dem Konsum hingeben. Liest man den Satz noch mal, etwas genauer, kann's einen fast gruseln. Julia Lorenz verteidigt das Schenken, die große, dramatische Geste, den heiligen Bimbam. Und Adorno hilft ihr dabei.

Sofalandschaften Willkommen zu Hause

"Spieltrieb ist einer der größten Motoren überhaupt" Die Zwillingsbrüder Gerrit und Frederik Braun verdienen ihr Geld mit dem Lieblingsspiel ihrer Kindheit. Vor gut 20 Jahren haben sie begonnen, die größte Modelleisenbahn-Anlage der Welt zu bauen. Warum "Spielkind" keine Beleidigung ist, was Spielen mit Politik zu tun hat und wie es hilft, durch Krisen zu kommen, erzählen sie in diesem Gespräch.

Kurzzeitgedächtnis Am 24.12.1826 brechen die Eierpunsch-Aufstände an der US-Militärschule in West Point aus. Alkoholkonsum ist an der Akademie verboten, die Kadetten haben Whiskey reingeschmuggelt. Das kleine Feuilleton Lesen: Marie-Luise Scherer Hören: Pronto Sehen: Aftersun

Das Rote Telefon Ihre direkte Leitung zu uns

"Man liegt nachts wach und fragt sich, wo das hinführen soll" Eine Förderschullehrerin, die einfach nicht mehr kann, eine Mutter, die beim Einkaufen auf jeden Cent achtet. Nur einem geht's gut: einem Juristen im E-Auto. Wir haben diese Woche wieder nach Ihren Geschichten gefragt – und dadurch vieles verstanden.

Ode an ein Ding Du bist perfekt

Reinen Tisch machen Ein Tischmülleimer, wie spießig! Dachte unsere Autorin auch. Bis sie an den Gardasee fuhr und vom Gegenteil überzeugt wurde.

Geld für alle Finanz- und Spartipps

Retoure ans Christkind Das ist ein Text, den Sie nach dem 24. brauchen könnten. Weiter oben haben wir das Schenken noch gelobt, hier erfahren Sie, wie Sie Geschenktes wieder loswerden können.

Von der Selbstliebe Ich bin okay

Darf ich auch mal die Große sein? Jesus war ein Einzelkind. Um die Aufmerksamkeit seiner Eltern musste er nicht kämpfen. Wir aber, die nicht als Lämmer Gottes unbefleckt geboren wurden, müssen, sofern wir Geschwister haben, einen Platz, eine Rolle in der Familie finden. Die Rebellin, der Zuverlässige, der Clown, die Chaotin. Wie kommen diese Rollen zustande – und wie brechen wir aus ihnen aus?

Kalle guckt Was man wirklich gesehen haben muss

Ein Königreich für einen Kevin Noch immer nicht in Weihnachtsstimmung? Mit dieser norwegischen Serie über eine Frau, die verzweifelt nach einem Mann sucht, der sie zum Familienbesuch am 24. begleitet, klappt es bestimmt.

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Grünfläche Fußball gehört dazu

Eine Nationalmannschaftsweihnachtsgeschichte Immer noch nicht in Weihnachtsstimmung? Ich persönlich habe keine Ahnung von Fußball, aber mich gern auf dieses Märchen eingelassen. Die zentrale Figur: Oliver Bierhoff.

Frag Rose Tipps, die Ihr Leben verändern

Juckt mich nicht mehr Auf vielen Kinderfotos sieht mein Bruder mies gelaunt aus. Wie so ein Kind, das man gar nicht gern an Weihnachten dabei hätte. Das lag aber nicht an ihm, es lag am Pulli. Der kratzte! Wie sich das verhindern lässt, weiß unsere Kollegin Rose. Behandelt man Wolle wie sich selbst, schmiegt sie sich gut gelaunt wieder an.

Unser Personal Trainer Jede Woche eine gute Übung

Das Marschieren Klar, können Sie auch erst nach den Feiertagen machen: eine Übung für den seitlichen Bauch. Da legen sich Lebkuchen besonders gern ab, habe ich gehört. Und Blechkuchen auch.

Wochenmarkt Ein frisches Rezept

Der Kürbis von seiner süßen Seite Nelken, Zimt, Ingwer und Kardamom stecken in diesem Kuchen. Und Kürbis, unser Freund in dunklen Jahreszeiten. Gerade weil es nicht schneit: Merry Frosting!

Anders betrachtet Erfinden Sie eine Bildunterschrift

Platz 3: "Wenn noch viele Stockwerke kommen, zieh' ich die High Heels einfach aus, der dicke Zeh ist bestimmt gleich blau" – eingeschickt von Ursula Dinsenbacher.

Platz 2: "Guten Tag, Herr zu Guttenberg. Ich bringe Ihnen die Erstausgabe meiner Doktorarbeit als Frohes-Lernen-Buch" – vielen Dank, Hubert Volpert!

Platz 1: "Hoffentlich komme ich mit meinem Geschenk noch rechtzeitig vor den nächsten Berliner Neuwahlen" – vorgeschlagen von Friedrich Grubenbecher.

In "Anders betrachtet" suchen wir jede Woche eine witzige Zeile zu einem Foto, nun zu diesem. Schicken Sie uns Ihre Ideen, die besten präsentieren wir am kommenden Freitag.

Das war die Ausgabe 53/22 unseres Letters von ZEIT am Wochenende. Über Lob, Anregungen und Kritik freuen wir uns wirklich sehr. Haben wir etwas vergessen? Ach ja, Sex.

Redaktion: Maris Hubschmid, Viktoria Morasch, Friederike Oertel, Lars Spannagel | Bildredaktion: Leonie Baumeister, Michael Pfister, Jakob Weber | Design: Christian Bart, Adele Ogiermann | Entwicklung: Rose Tremlett, Holger Wiebe

Bildcredits: Elva Etienne/Getty Images, Thomas Barwick/Getty Images, Bastian Thiery, [M] ZEIT ONLINE; Diana Miller/Getty Images, Animationseries2000 für DIE ZEIT, Gerry Johansson/plainpicture, Viaframe/Getty Images, Rick Senley/plainpicture, Miguel Sobreira/plainpicture, Yoss Sabalet/EyeEm/Getty Images, Catherine Falls/Getty Images, Constantinis/Getty Images, Archive Photos/ Getty Images, Universal Music, Kirchner-Media/imago images, Marcus Simaitis für ZEIT ONLINE, Stefan Borup/Netflix, Iryna Veklich/Getty Images, Joni Majer für ZEIT ONLINE, Harry Langer/DeFodi Images/ddp images, Anna Kravtsova/EyeEm/GettyImages, Meiko Herrmann für ZEIT ONLINE, Annie Martin

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