Warmspielen. Willkommen im Wochenende.

Unsere Ausgabe am 31. Mai

Dies ist der Newsletter zum digitalen Wochenendmagazin der ZEIT. Noch schöner lässt es sich hier auf unserer Seite lesen.

Wochenende 22/2024 Warmspielen. Willkommen im Wochenende.

Liebe Leserinnen und Leser,

ich möchte meine Freunde grüßen. Ich bewundere Euch, ich feiere Euch, ich vermisse Euch. Und weil die Liebeserklärung, die Euch annähernd gerecht würde, das Format dieses Textleins sprengt, empfehle ich stattdessen jene Geschichte, die mich beglückt an Euch hat denken lassen.

Überhaupt: Randvoll mit warmen Gefühlen ist diese Ausgabe. Auch da, wo man sie nicht vermuten würde. In der Zigarettenpause vor dem Späti. In unwirklich kleinen Zinniensamen. Ein riesiges Herz in Deutschlandfarben, in einem englischen Fußballstadion.

Echte Freunde und ein beglückendes Wochenende wünscht Ihnen

Ihre Maris Hubschmid

Ressortleiterin Wochenende

Wie gefällt Ihnen ZEIT am Wochenende? Schreiben Sie uns an we@zeit.de. Unser aktuelles Onlinemagazin finden Sie hier.

Der Soundtrack zum Wochenausklang – falls Sie beim Lesen Musik hören möchten. Unsere Playlist trainiert.

Wochenauswahl Drei besondere Empfehlungen

In der Warteschleife "Die Zeit des hoffnungsvollen Beginns, als auch die Frauen sich offen zeigten für neue Erfahrungen, ist fast vorbei", schreibt Wolfgang Bauer. Vor drei Jahren, als die Taliban die Macht zurückeroberten, holte der Reporter drei afghanische Familien nach Deutschland. Angekommen, urteilt er so betrübt wie schonungslos, sind sie bis heute nicht. "Im Gegenteil: Bald schaffen sie sich in Reutlingen ihr eigenes Afghanistan."

Freunde, es reicht! Auf Haribo-Tüten steht heute "zum Teilen", dabei schmecken Gummibärchen genauso gut, wenn man sie allein isst, stellt Tillmann Prüfer klar. In unserer hochvernetzten Zeit aber, beobachtet er, hat das Einsame kaum noch eine Chance gegen das Gemeinsame. Es gilt: Je mehr Freunde, desto besser. Oder?

Zwei neue Leben Gegen jede Wahrscheinlichkeit bringt das Leben vor etwa sechs Jahren zwei Männer an einer Berliner Straßenecke zusammen: Jerome, einsam, Workaholic, Anzugträger, und Andi, obdachlos, drogensüchtig, eine klaffende Wunde am Bein. Jerome nimmt Andi bei sich auf. Jannis Carmesin erzählt ihre Geschichte in einem sehr besonderen Podcast.

Die Pflichtverteidigung Unser Shitstorm-Abschirmdienst

Döp-dö-dö-dö, döp-dö-dö-dö, döp-dö-dö-dö-dö-dö Ohrwürmer kann man sich nicht aussuchen. Hier offenbart mein Kollege Johannes Schneider, wie lange ihn Mickie Krauses "Finger im Po, Mexiko" heimsuchte. Jetzt hat er ein Sylt-Video gesehen und quält sich mit dem nächsten. Ist der Ohrwurm an sich nicht aber ein großes Geschenk? Wer Ohrwürmer beherbergt, nicht quasi doppelt lebendig?

Politisch motiviert Was steckt dahinter?

Ihre Exzellenz lässt's knallen "Ein Mensch sollte nicht dahin scheißen, wo er gleich essen will." An diese Worte des sowjetischen Regierungschefs Nikita Chruschtschow erinnert Nils Markwardt, dem auffällt, dass die Kunst der Diplomatie im Zeitalter von Social Media verloren zu gehen droht.

Der Geheimtipp Unbedingt weitersagen

Die andere Hand Gottes Mein verehrter Kollege David Hugendick spielt Schlagzeug, das steht nicht in diesem Text, das erfahren Sie hier exklusiv. Es ist deshalb vermutlich keine rein journalistische Neugier, die ihn nach Valencia hat fliegen lassen, um einen Drummer zu treffen, den viele als den besten der Welt bezeichnen. Andere vermuten, El Estepario Siberiano sei eine KI: so viele Noten in so wenigen Sekunden, das könne doch kein Mensch! Oder, wie David Hugendick es beschreibt: "Sechzehntelgewitter. Zweiunddreißigstellawinen."

Wir nennen es Familie Was uns verbindet

Mutterseelenallein Eine Geburtstagsfeier im Sommer, einer fehlt: Jan, 21, der Sohn der Gastgeberin. Über Stunden versucht sie, ihn zu erreichen. Dann steht er da: Stirn und Nase blutig, leerer Blick. Er hat im Wald seinen Kopf gegen Bäume geschlagen, weil er meint, vom Teufel besessen zu sein. Jan kann geholfen werden – doch Hilfe will er nicht. Und weil er volljährig ist, kann seine Mutter – wie die Eltern anderer psychisch erkrankter junger Menschen in Deutschland – fast nichts für ihn tun.

Auf dem Land Jetzt geht's raus

Warte, bis es dunkel ist Was, wenn ein Fremder ums Haus ginge, mit einer Hacke über der Schulter? Falls er die Hände neben die Schläfen legte und durch die Scheiben hereinstarrte, an der Tür rüttelte? Man könnte sich nur im Bad einschließen. Doch im Bad hört einen niemand schreien. Nirgends sind die Nächte so düster wie auf dem Land, weiß Elsemarie Maletzke. Da springt – nicht nur, wenn man Kriminalautorin ist – die Fantasie manchmal los wie ein wildes Tier.

Die Lieben meines Lebens Eine Biografie in Beziehungen

"Da hab ich an die Tür von dieser Rita gehämmert" Zum zweiten Mal erzählen wir hier ein Leben anhand seiner Liebesbeziehungen. Drei Männer bestimmen das von Christa, Jahrgang 1944: Hans, mit dem sie sündigte. Günter, der ihr Chef war. Und Joachim, den sie jeden Tag vermisst.

Soweit wir wissen Die Welt verstehen

"Ein riesiges Experiment" Meine Tochter geht in die zweite Klasse. Schon lange beschäftigt sie die Frage, wann sie ein eigenes Smartphone haben darf. Meines bedient sie längst bestürzend selbstständig: um mit ihrer Kitafreundin zu kommunizieren, schrille Avatare zu designen oder "Baby Born Glitzer Schuhe" zu googlen. Schadet all das ihr und anderen Kindern? Die Psychologin Amy Orben sagte: Nein. Jetzt kommen ihr leider Zweifel.

Von der Selbstliebe Ich bin okay

Handarbeit ist Frauensache Die Beziehung zu uns selbst ist die wichtigste, die wir jemals führen werden, steht in diesem Beitrag. Und folgende Empfehlung explizit an Frauen: Wer guten Sex mit jemand anderem haben möchte, sollte mit sich selbst anfangen. Dazu jede Menge weiterer Argumente. "Masturbation macht schön, schlau und gesund."

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Mely Kiyak Gute Momente

Probetraining im Fitnesscenter über den Dächern Ost-Berlins, direkt neben dem Obi. Eine Seniorin legt umständlich ihr Handtuch auf die Crunchmasch →

Short Story Eine Kurzgeschichte

Willie der Wirrkopf Diese Woche haben wir wieder eine literarische Kurzgeschichte für Sie. Sie beginnt mit dem eigenwilligen kleinen Willie, der in seinem Kartoffelbrei ein Clownsgesicht mit Soßenaugen formt. Sie geht dann nicht ganz so heiter weiter. Sie kommt von Stephen King.

Das große Ganze Wofür leben wir eigentlich?

Er will die Berge nicht verlassen. Aber was, wenn er muss? Sereenjau Sükh hat eine Jurte von sechs Quadratmetern, eine Frau, zwei Enkelkinder und 400 Kaschmirziegen. Doch wütet der Dsud, eisig und gnadenlos, kann der Hirte danach die Kadaver seiner Tiere stapeln. Kaum ein Land spürt den Klimawandel so heftig wie die Mongolei. Immer mehr Nomadenfamilien geben auf. Aber wo sollen sie hin?

Krokuspokus Was uns blüht

Liebe für einen Sommer Blumen, die nur einmal blühen? Was für eine Verschwendung. Aber Zinnien blühen, als wüssten sie, dass sie nur diesen Sommer haben. Das Blau der Jungfer ist bezaubernd und Arancione sind betörend orange. Einen so belebenden Flirt sollte sich die geschundene Gärtnerseele im Mai, Juni unbedingt zugestehen.

Von B nach C Was uns bewegt

Das soll ein Angebermobil sein? Für die neue Folge seiner Kolumne hat sich Autofan Ralph Geisenhanslüke ein Lastenrad ausgeliehen. Und ist erstmal überfordert: Wie soll er mit diesem riesigen Wendekreis bloß um die Ecke kommen? Und wo ist der Einparkassistent? Die Nervosität wird umso größer, als er lebendige Fracht durch die Stadt bugsiert. Er belädt das eBullitt – zweifellos angeregt durch unsere letzte Balkonkolumne – mit Pflanzen.

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Ode an ein Ding Du bist perfekt

Das Bauchgefühl entscheidet Das Leben kann einem auf den Magen schlagen, die Weltlage, die Liebe, der Job, gelegentlich sogar, wenn man bei ZEIT ONLINE arbeitet. Meine Kollegin Clara Ott verlässt das Haus deshalb nie ohne ein alles erträglicher machendes Wundermittel mit dem bescheidenen Namen "Magen- und Darmtee".

Kurzzeitgedächtnis Am 31. Mai 2003 wird in St. Petersburg eine Rekonstruktion des Bernsteinzimmers eröffnet. Anwesend sind Wladimir Putin und Gerhard Schröder. Das kleine Feuilleton Lesen: Sebastian Conrad Hören: Willie Nelson Sehen: Golda

Grünfläche Fußball gehört dazu

Über neue Liebe unter Männern "Schon den ganzen Tag brüte ich über diesen Brief und ich glaube, ich habe es dir nie gesagt, ich weiß auch nicht, ob ich schaffen würde, es dir persönlich zu sagen, aber ich möchte, dass du weißt: Ich liebe dich." Romeo an Julia? Mr. Darcy an Elizabeth Bennet? Dieses Geständnis kommt aus dem Mittelfeld, sein Adressat ist Toni Kroos. Unsere nicht weniger anbetungswürdige Kollegin Anna Kemper fragt sich: Haben Männer sich jemals so geliebt?

Frag Rose Tipps, die Ihr Leben verändern

Keepin' it fresh Die meisten Liebesbriefe in unserem Posteingang gelten unangefochten Rose, die es schafft, in einem Text über müffelnde Buden eine Liebeserklärung an das Retro-Dessert Bananas Foster unterzubringen.

Unser Personal Trainer Jede Woche eine gute Übung

Das Rudern im Stütz Wenn diese Übung neu für Sie ist, müssen die vordere, die seitliche und die schräge Bauchmuskulatur ordentlich kämpfen, warnt unser Trainer. Dafür finden Sie danach endlich Ihre Mitte.

Spielecke Raten Sie mal

Wochenmarkt Ein frisches Rezept

Wie im Himmel, so mit Beeren Schließlich: Kann man jemanden lieben, dem man noch nie begegnet ist? "Immerfort wandern meine Gedanken zu Euch, oh hinreißende Erdbeer-Tarteletts. Und mein Herz fühlt, wir sind füreinander bestimmt."

Anders betrachtet Erfinden Sie eine Bildunterschrift

Platz 3: "MAMAA - geh mir aus dem Blickfeld." – Vielen Dank, Volker Böttcher.

Platz 2: "Bin ich schön, oder täuscht der Spiegel?" – eingesandt von Peter Pankow.

Platz 1: "Virtual Reality 1.0" – Vorschlag von Karen Serafini.

In "Anders betrachtet" suchen wir jede Woche eine witzige Zeile zu einem Foto, nun zu diesem. Schicken Sie uns Ihre Ideen, die besten präsentieren wir am kommenden Freitag.

Das war die Ausgabe 22/24 unseres Letters von ZEIT am Wochenende. Über Lob, Anregungen und Kritik freuen wir uns wirklich sehr.

Redaktion: Katja Gerland, Maris Hubschmid, Friederike Oertel, Lars Spannagel, Sandra Winkler | Bildredaktion: Leonie Baumeister, Michael Pfister | Design: Adele Ogiermann | Entwicklung: Rose Tremlett, Holger Wiebe

Bildcredits: Counter/Getty Images, Waaber, Andy Spyra für DIE ZEIT, Paula Markert für ZEIT ONLINE, Jens Bondarenko/Imago, RealPeopleGroup/Getty Images, Cristina Estanislao für ZEIT ONLINE, Maggie Shannon, Nikita Teryoshin, Derek Abella, El Estepario Siberiano, Stefan Bohrer, Anatolij Pickmann für ZEIT ONLINE, Deb Schwedhelm/plainpicture, David Weimann/plainpicture, Marcus Glahn für ZEIT ONLINE, Marzena Skubatz für ZEIT ONLINE, [M] ZEIT ONLINE, Foto: Manuel Reino/DeFodi/Getty Images, Richárd Bellevue/plainpicture, Meiko Herrmann für ZEIT ONLINE, Elena Cremer

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